CORPUS BONORUM
§ 5. Diese schöne Thür ist an. 1645 auf Hertzogs Au-
gusti Kosten neu bereitet, an. 1659. abermals schön aus-
geputzet und in etwas geändert, auch ferner an. 1716. ge-
beßert und zierlich vermahlet worden.
§ 6. Die Mittel-Thür gegen Norden ist an. 1616. ge-
macht, als in welchem Jahre der damalige Hof-Schneider
und Kirchen-Vorsteher Michael Wolfrom zur Bezah-
lung derselben 125 thlr verehret.
§ 7. Selbige hat einen Meßing-Klöpper oder Angriff,
auf deßen Boden in der Runde herum mit lateinischen
Buchstaben die Worte stehen:
Arnoldus von Dassel und Catharina Wiesen, 1646.
Siehe Kirchen-Besicht: § 64.
anzuzeigen: daß Arnold von Daßel und deßen Frau be-
regten Klöpper gegeben. Hiergedachter Daßel ist den
21. Aug: 1646 begraben.
Siehe Kirch-Büch: Extr. n. 1. an. 1646.
§ 8. Die Mittel-Thür Südwerts hat zu oberst die Jahr-
zahl:
1633.
und in der Mitte einen Klöpper von Meßing; auf deßen
Boden am Rande rund herum
Hans Struck, Magtalena Sophia Bockeimanns, 1638.
Siehe Kirch-Besicht: § 66.
§ 9. Hieraus aber folget nicht: daß besagte Thür erst
an. 1635 gebauet; sondern sie ist wohl 20 und mehr Jahre
vorher fertig, an. 1635 aber so alt und baufällig gewesen,
daß sie entweder gantz neu gemacht, oder doch erneuert
werden müßen.
§ 10. Die übrigen 3. kleine Kirchen-Thüren gegen
Morgen, welche zur Sacristey, zur Windel-Treppe der
Fürstl. Prieche und zum Altar-Chor führen, haben
nichts sonderliches; aber sämtlich Meßingen Klöpper,
worauf diese Buchstaben und Jahr-Zahl:
N. W. U. SEL. 1701.
Das ist:
Nicolas Wilhelm Ulrich und deßen Ehe Frau Sophia
Elisabeth Lohen haben sie geschencket.
an. 1701.
Siehe Kirch-Besicht: § 65.
§ 11. Außer diesen 6. Thüren siehet man noch bey der
Schönen zur rechten Hand eine kleine Neben-Thüre, die
von außen zu der Orgel, auch von da ferner hinauf zur
Uhre und zum Glocken-Stuhl führet: welche, weil man
ihrenthalben weder Kosten berechnet funden, noch was
merckwürdiges zu berichten gehabt, nicht in die Zahl der
großen Thüren mit genommen worden; sonsten aber die
siebende Thüre an dem Heinrichstädtschen Kirche-Ge-
bäue ausmacht.
§ 12. Was die Thüren an dem Heinrichstädtschen Kir-
chen-Gebäue, und darunter sonderlich die große oder
sogenannte schöne Thüre anfänglich zu bauen gekostet?
findet man in den Registern und andern Archivs-Schriff-
ten nicht umständlich aufgezeichnet; vermuthlich daher:
weil die schöne aus Herschafftl. Mitteln erbauet, die
zwey mittlern von privat-Leuten geschencket, und auf
die übrigen drey ab Seiten der Kirche wenig verwandt
worden.
§ 13. Nur so viel ergeben einige Nachrichten: daß
unter Berend Bockeimanns Verwaltung an. 1635 zwo
oder drey Thüren theils gantz neu gemacht, theils erneu-
ert und von den damals collectirten Geldern bezahlet
worden: nemhch
9 thlr 24 g - d
9
7
1
18
12
16 „ - „
39 thlr 22 g - d
ohngefehr 80. Jah-
Das 30te Capitel
Von der Sacristey
§ 1. Die Sacristey, welche man zu Anfänge des 17.
Jahrhundert noch die Geer-Kammer genannt ist schon
an. 1616 aufgeführt und grosten theils fertig gewesen; als
in welchem Jahre Frantz Hampe, ehmaliger Kirchen-
Vorsteher, ein Fenster dahinein verehret, wie oben ange-
führet worden.
39 thlr 22 g - d
14 thlr 12 „ - „
ö „ ,,
4 „ 4 „
1. Dem Discher Hans Kramman für die
große Thür an. 1635, den 20. May
2. Demselben für eine andere Kirchen-
Thüre von Eichen-Holtz, an. 1635 den
13. Aug.
3. Hennig Kleinen für Schlößer-Arbeit
an der vordersten neuen Thüre
4. Demselben für dergleichen Arbeit an
der alten Kirchen-Thür
5. Carl Hamern für Schlößer-Arbeit an
der neuen Kirch-Thüre Schulenwerts
6. Meister Hans dem Mahler, die alte
und neue Kirch-Thür anzustreichen
Summa
Siehe Thüren der H. Kirche n. 1.2. 3. 4. u. 12.
§ 14. An. 1657. sind die Pfeiler über der schönen Thüre
gefertiget, und nachher die rauhen Steine dazu mit
11/2. thlr bezahlet; ferner an. 1658. die steinern Tritte vor
und in den Kirch-Thüren gehauen und geleget; imglei-
chen die schone Thüre ausgeputzet und die Pfeiler geän-
dert: wofür laut der Register an. 1658. und 1659. auf Ar-
beitslohn verwandt 12 thlr 30 g.
Siehe Thüren der H:K. n. 1. u. 12.
§ 15. An. 1667. im Junio sind auf Verordnung E. Hoch
Fürstl. Consistorii die schadhafte Kirch-Thüren von
zween verschriebenen Meistern aus Halberstadt und
Blanckenburg besichtiget, auch zur Zehrung und Er-
känntlichkeit 5. thlr ausgegeben worden. Ob aber wann
und mit wie vielen Kosten die Ausbeßerung geschehen?
erinnern wir uns nicht, wahrgenommen zu haben.
Siehe Thüren der H.K. n. 6.
§ 16. An. 1716. hat Johann Ernst Müller für die zier-
liche Vermahlung dreyer Kirch-Thüren, nemlich der
schönen und zwo mittleren, samt ihren auswendigen
Pfeilern und Postamenten 20. thlr, desgleichen an. 1717.
der Bildhauer Johann Bastian Fischer, selbige und beson-
ders die große Thurm-Thüre auszubeßern 12 thlr be-
kommen: so daß sie mit dem dazu geliehenen Rüst-
Holtze desmal 32. thlr 4 g 4 d Unkosten verursachet.
Siehe Thüren der H.K. n. 7—12.
§ 17. Setzet man nun obspecificirte Posten zusammen,
so haben die Thüren in einer Zeit von
ren Ausgaben erfordert:
laut § 12. an. 1635
laut §13. an. 1657-1659
laut § 14. an. 1667
laut § 15. an. 1717 u 18
Summa
§ 18. Ob nun wohl die Ausgaben auf die Kirch-Thüren
nicht eben alle Jahr vorkommen, auch wann sie zu ver-
wenden nicht sonderlich groß scheinen; so ist doch dien-
sam und nöthig, auch dieserhalb, weil sie nicht gar zu
lang und gäntzlich weg bleiben, was gewißes, __etwa
50. thlr abzusondern; damit man künftig in dem dritten
Buche dieses Corporis Bonorum mit desto mehrern
Deutlichkeit und Überzeugung darthun könne, daß die
daselbst (zu) zu einem beständigen Bau-Capital angege-
bene Haupt-Summa nicht zu hoch angeschlagen sey.
32 „
86 thlr 7g4d
307
§ 5. Diese schöne Thür ist an. 1645 auf Hertzogs Au-
gusti Kosten neu bereitet, an. 1659. abermals schön aus-
geputzet und in etwas geändert, auch ferner an. 1716. ge-
beßert und zierlich vermahlet worden.
§ 6. Die Mittel-Thür gegen Norden ist an. 1616. ge-
macht, als in welchem Jahre der damalige Hof-Schneider
und Kirchen-Vorsteher Michael Wolfrom zur Bezah-
lung derselben 125 thlr verehret.
§ 7. Selbige hat einen Meßing-Klöpper oder Angriff,
auf deßen Boden in der Runde herum mit lateinischen
Buchstaben die Worte stehen:
Arnoldus von Dassel und Catharina Wiesen, 1646.
Siehe Kirchen-Besicht: § 64.
anzuzeigen: daß Arnold von Daßel und deßen Frau be-
regten Klöpper gegeben. Hiergedachter Daßel ist den
21. Aug: 1646 begraben.
Siehe Kirch-Büch: Extr. n. 1. an. 1646.
§ 8. Die Mittel-Thür Südwerts hat zu oberst die Jahr-
zahl:
1633.
und in der Mitte einen Klöpper von Meßing; auf deßen
Boden am Rande rund herum
Hans Struck, Magtalena Sophia Bockeimanns, 1638.
Siehe Kirch-Besicht: § 66.
§ 9. Hieraus aber folget nicht: daß besagte Thür erst
an. 1635 gebauet; sondern sie ist wohl 20 und mehr Jahre
vorher fertig, an. 1635 aber so alt und baufällig gewesen,
daß sie entweder gantz neu gemacht, oder doch erneuert
werden müßen.
§ 10. Die übrigen 3. kleine Kirchen-Thüren gegen
Morgen, welche zur Sacristey, zur Windel-Treppe der
Fürstl. Prieche und zum Altar-Chor führen, haben
nichts sonderliches; aber sämtlich Meßingen Klöpper,
worauf diese Buchstaben und Jahr-Zahl:
N. W. U. SEL. 1701.
Das ist:
Nicolas Wilhelm Ulrich und deßen Ehe Frau Sophia
Elisabeth Lohen haben sie geschencket.
an. 1701.
Siehe Kirch-Besicht: § 65.
§ 11. Außer diesen 6. Thüren siehet man noch bey der
Schönen zur rechten Hand eine kleine Neben-Thüre, die
von außen zu der Orgel, auch von da ferner hinauf zur
Uhre und zum Glocken-Stuhl führet: welche, weil man
ihrenthalben weder Kosten berechnet funden, noch was
merckwürdiges zu berichten gehabt, nicht in die Zahl der
großen Thüren mit genommen worden; sonsten aber die
siebende Thüre an dem Heinrichstädtschen Kirche-Ge-
bäue ausmacht.
§ 12. Was die Thüren an dem Heinrichstädtschen Kir-
chen-Gebäue, und darunter sonderlich die große oder
sogenannte schöne Thüre anfänglich zu bauen gekostet?
findet man in den Registern und andern Archivs-Schriff-
ten nicht umständlich aufgezeichnet; vermuthlich daher:
weil die schöne aus Herschafftl. Mitteln erbauet, die
zwey mittlern von privat-Leuten geschencket, und auf
die übrigen drey ab Seiten der Kirche wenig verwandt
worden.
§ 13. Nur so viel ergeben einige Nachrichten: daß
unter Berend Bockeimanns Verwaltung an. 1635 zwo
oder drey Thüren theils gantz neu gemacht, theils erneu-
ert und von den damals collectirten Geldern bezahlet
worden: nemhch
9 thlr 24 g - d
9
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16 „ - „
39 thlr 22 g - d
ohngefehr 80. Jah-
Das 30te Capitel
Von der Sacristey
§ 1. Die Sacristey, welche man zu Anfänge des 17.
Jahrhundert noch die Geer-Kammer genannt ist schon
an. 1616 aufgeführt und grosten theils fertig gewesen; als
in welchem Jahre Frantz Hampe, ehmaliger Kirchen-
Vorsteher, ein Fenster dahinein verehret, wie oben ange-
führet worden.
39 thlr 22 g - d
14 thlr 12 „ - „
ö „ ,,
4 „ 4 „
1. Dem Discher Hans Kramman für die
große Thür an. 1635, den 20. May
2. Demselben für eine andere Kirchen-
Thüre von Eichen-Holtz, an. 1635 den
13. Aug.
3. Hennig Kleinen für Schlößer-Arbeit
an der vordersten neuen Thüre
4. Demselben für dergleichen Arbeit an
der alten Kirchen-Thür
5. Carl Hamern für Schlößer-Arbeit an
der neuen Kirch-Thüre Schulenwerts
6. Meister Hans dem Mahler, die alte
und neue Kirch-Thür anzustreichen
Summa
Siehe Thüren der H. Kirche n. 1.2. 3. 4. u. 12.
§ 14. An. 1657. sind die Pfeiler über der schönen Thüre
gefertiget, und nachher die rauhen Steine dazu mit
11/2. thlr bezahlet; ferner an. 1658. die steinern Tritte vor
und in den Kirch-Thüren gehauen und geleget; imglei-
chen die schone Thüre ausgeputzet und die Pfeiler geän-
dert: wofür laut der Register an. 1658. und 1659. auf Ar-
beitslohn verwandt 12 thlr 30 g.
Siehe Thüren der H:K. n. 1. u. 12.
§ 15. An. 1667. im Junio sind auf Verordnung E. Hoch
Fürstl. Consistorii die schadhafte Kirch-Thüren von
zween verschriebenen Meistern aus Halberstadt und
Blanckenburg besichtiget, auch zur Zehrung und Er-
känntlichkeit 5. thlr ausgegeben worden. Ob aber wann
und mit wie vielen Kosten die Ausbeßerung geschehen?
erinnern wir uns nicht, wahrgenommen zu haben.
Siehe Thüren der H.K. n. 6.
§ 16. An. 1716. hat Johann Ernst Müller für die zier-
liche Vermahlung dreyer Kirch-Thüren, nemlich der
schönen und zwo mittleren, samt ihren auswendigen
Pfeilern und Postamenten 20. thlr, desgleichen an. 1717.
der Bildhauer Johann Bastian Fischer, selbige und beson-
ders die große Thurm-Thüre auszubeßern 12 thlr be-
kommen: so daß sie mit dem dazu geliehenen Rüst-
Holtze desmal 32. thlr 4 g 4 d Unkosten verursachet.
Siehe Thüren der H.K. n. 7—12.
§ 17. Setzet man nun obspecificirte Posten zusammen,
so haben die Thüren in einer Zeit von
ren Ausgaben erfordert:
laut § 12. an. 1635
laut §13. an. 1657-1659
laut § 14. an. 1667
laut § 15. an. 1717 u 18
Summa
§ 18. Ob nun wohl die Ausgaben auf die Kirch-Thüren
nicht eben alle Jahr vorkommen, auch wann sie zu ver-
wenden nicht sonderlich groß scheinen; so ist doch dien-
sam und nöthig, auch dieserhalb, weil sie nicht gar zu
lang und gäntzlich weg bleiben, was gewißes, __etwa
50. thlr abzusondern; damit man künftig in dem dritten
Buche dieses Corporis Bonorum mit desto mehrern
Deutlichkeit und Überzeugung darthun könne, daß die
daselbst (zu) zu einem beständigen Bau-Capital angege-
bene Haupt-Summa nicht zu hoch angeschlagen sey.
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