Metadaten

Nováček, Jan; Scheelen-Nováček, Kristina; Schultz, Michael; Bjørnstad, Gro; Steskal, Martin; Österreichische Akademie der Wissenschaften / Verlag [Hrsg.]; Österreichisches Archäologisches Institut [Mitarb.]
Das Grabhaus 1/08 in der Hafennekropole von Ephesos: Ergebnisse der anthropologischen und paläopathologischen Untersuchung kaiserzeitlich-spätantiker Kollektivgräber — Forschungen in Ephesos, Band 16,1: Wien: Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften, 2020

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https://doi.org/10.11588/diglit.53060#0408
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Ephesos Hafennekropole Grabhaus 1/08, Grab 4

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EPHESOS HAFENNEKROPOLE GRABHAUS 1/08, GRAB 4

GRAB 4, INDIVIDUUM I
A. Personalstatus
1. Erhaltungszustand
Oberfläche: gut, wenig Erosion des Schädels, Versinterungen
Konsistenz: fest
Repräsentanz: repräsentativ, vollständig
Verfärbung: graubräunlich
14C-Datierung: 179 ±34 n. Chr.
Mitochondriale Haplogruppe: D

2. Alter
25-30 Jahre
Makroskopische Altersbestimmung: 25-35 Jahre
Mikroskopische Altersbestimmung: 20-25 (30) Jahre

3. Geschlecht
M
4. Körperhöhe
172,3 ± 4,8 cm (Breitinger 1937), 174,7 ± 3,6 cm (Olivier et al. 1978), 171,9 ± 3,3 cm (Pearson 1899),
177,2 ± 4,6 cm (Sjovold 1990), 176,9 ± 4,3 cm (Trotter - Gleser 1952; 1977), bzw., falls afrikanischer Ab-
stammung: 172,8 ± 4,2 cm („Negroe“, Trotter - Gleser 1952; 1977).
Humerus dx.: Hl 35,1 cm; Radius dx.: RI 26,2 cm; Ulna dx.: Ulnl 28,1 cm; Femur dx.: Fl 47,1 cm, F2
46,9 cm; Femur sin.: Fl 47 cm; Tibia dx.: TI 39,8 cm, Tlb 38,8 cm; Tibia sin.: TI 39,9 cm, Tlb 39,2 cm.

5. Hinweis auf Lokomotionsmuster
Robustes Individuum mit generalisiert starken Muskelansätzen.
Obere Extremität: Beidseitige Ausbildung eines Os acromiale.
6. Epigenetische Merkmale
Os acromiale: An beiden Schulterblättern sind die Flächen der ehemaligen Knorpelfuge an der Schultergrä-
te sichtbar; die Flächen sind grobporös, weisen geringgradige Spuren einer Knochenproliferation auf und
waren ursprünglich wohl wenig beweglich mit Knorpel verbunden: Auftreten eines doppelseitigen, völlig
symmetrisch ausgebildeten Os acromiale spricht fiir eine >epigenetische< Anlage (Knochen re = li, d. h.,
eigentliches Os acromiale nicht erhalten).
7. Besonderheiten
Die vorhandenen nichtmetrischen Merkmale des Schädels und des Postcranium deuten auf eine afrikani-
sche Herkunft hin (vgl. Trudell 1999; Hefner 2009; L’Abbe et al. 2011). Die mitochondriale Haplogruppe D
weist auf eine mütterlicherweits asiatische Vorfahren beinhaltende Herkunft hin.
 
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