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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0050

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DER PENTELIKON.

Nördlich vom Ilymettos, durch eine bedeutende Ebene ge-
trennt, hebt sicli der Pentclikon , ein massiges Gebirg, welches
in viele Jöcher getrennt ist, die in der Ebene, welche ihn fast
rings herum umgiebt, endigen, nur nördlich hängt er mit dem
Parnesgebirgc zusammen; am steilsten fällt er gegen die Ebene
von Marathon ab. Er wurde nach dem attischen Demos Pcntele
benannt und ist berühmt durch seine Marmorbriiche, welche Xe-
nophon, Strabo, Pausanias u. a. als einen der grössten Schätze von
Attika aufführen. Sie liegen in einer Entfernung von 13,815
Metres von Athen gegen NNO. und haben im Alterthum unge-
heure Massen schönen Marmor geliefert, und viel mehr als die
Alten zu ihren Riesenwerken verbrauchten, ist noch vorhanden.
Das colossalc Parthenon, die Propyläen, die andern Tempel der
Akropolis, der Tempel des Thcseus, die Tempel in und bei
Athen, der riesenhafte Tempel des Zeus Olympios u. a. m. sind
aus ihm erbaut. Das Stadion war mit Sitzen von pentclischem
Marmor ausgekleidet (Pausan. 1. 19. 7.). Auch zu Statuen, wel-
chen Phidias und Praxiteles Leben einhauchten , und die nächst
denen aus parischen Marmor, die geschätztesten in Hellas waren,
haben jene Kröche köstliche Blöcke hergegeben (Pausan. MI. 23. 5.
VII. 25. 5. VII. 26. 3. VIII. 30. 5. VIII. 47. 1, IX. 27. 3.).
Xcnophon's Denkmal bei Skillos in Elis war von pentelischem
Marmor (Pausan. V. 6. 4.) Es birgt aber der Pentclikon noch bei
weitem mehr und eben so treffliche Blöcke.
 
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