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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0378

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KALAMATA.

Kalamäta liegt ^ St. landeinwärts vom Meere, am Ende der
fruchtbaren messenischen Ebene, an der Stelle, wo in altgrie-
chischcr Zeit das Dorf Kalamä stand. Nördlich über der Stadt
erhebt sicli auf einem Hügel über alten Mauerresten ein
zerstörtes Castel späterer Zeit, hinter und unter welchem ein
jetzt fast ganz trockner Giessbach herabkommt, dessen breites
Geröll-Bette die Stadt nördlich begrenzt. Es ist der Aris
der Alten; durch die grosse Schlucht Langäda, aus welcher
er nahe bei dieser Burg herauskommt, führt ein Weg nach
Sparta. Von der Burg sieht man nördlich jenseits des trock-
nen Wasserbettes hohes Rohr und üppig grünende Gärten, den
Anfang der grünenden messenischen Ebene. An der Südost-
Seite der Burg wachsen eine Menge grosser Cactus Opuntia
(die indische Feige), dessen saftige rothe Früchte, die wie
eine Pflaume gross sind, die Gestalt einer Feige haben, und
bei voller Reife, nachdem man sie sehr sorgfältig von den
sie umgebenden gefährlichen kleinen Stacheln gereinigt hat,
angenehm süsslich schmecken.

Kalamäta treibt lebhaften Handel. Der hiesige Taback
ist eben so geschätzt wie der von Argos. Auch Seidenzucht
wird viel getrieben. Citronen und Orangen gedeihen vortreff-
lich, und besser noch der Weinstock, er liefert einen starken Wein,
besonders der bei Nisi, der den besten französischen rotlien
Weinen gleichkommt und bei sorgfältigerer Behandlung s;e
 
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