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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0688

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ACKERBAU IM ALLGEMEINEN.

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deutung und nur in einigen Gebirgskesseln, wo Gewächse un-
gestört blieben, sonst ist an Bildung von Humus nicht zu den-
ken, da die Vegetation meist zerstört oder auf eine niedrige
Stufe herabgebracht ist.

Sandboden findet sicli auch nur auf unbedeutende Kü-
stenstricbe beschränkt, z. B. längs der phalerischen Bucht,
an der Ostküste der Insel Skyro, bei dem Orte u. s. w. Er kann
zur Lockermachung von Tbonboden dienen.

3) Vulkanischer Boden, als Asche und Trass, z. B
Santorino, Milo, Kimoli, Polino; er eignet sich durchaus nicht
für Getreide, wohl aber für Wein, dessen Feuer er vermehrt.
Der zersetzte Trachit der Halbinsel Methana ist zwar höchst
Dahrungslos und doch gedeihen auf ihm Oliven, Birnen und
auch der Weinstock giu.

Sei der Boden wie er wolle, er werde nur be-
arbeitet underhalte etwasWasser, dann werden die
meisteiiGewächse in Griechenland auf ihm gedeihen.

Ueber den griechischen Ackerbau im Allgemeinen
bis zum fertigen Brod.

Er ist mit zwei Worten noch höchst patriarchalisch.
Der Pflug ist von dem, welchen Flesiodos beschreibt, nicht
verschieden. Seit 3000 Jahren wurde er nicht verändert. Man
ritzt die Erde etwa 3 Zoll tief auf und säet ein, damit ist es
gut. Eine Egge, um den Samen gleiohmässig zu überdecken, und
durch den Pflug mitl den Wurzeln herausgerissne Unkräuter weg-
zunehmen , eine Walze u. s. w. kennt man nicht. Als meine Pi-
onniere den Bauern ein Paar Mal ein kleines Modell einer
Egge einige Zoll gross gemacht hatten, sahen diese schnell
den Nutzen ein und hoben diese technica sorgfältig auf, nur
klagten viele, dass sie es doch nicht würden brauchen können,
weil sie kein Ackervieh hätten, und das Feld mit der Hacke
bestellen müssten.

Im October wird eingesäet, der Acker ist meist so voll
Steine, dass man oft mehr Steine als Erde sieht, es kom-
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