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Die Zeichnungen
dieser hat Jahreszahl und Zeichen daraufgesetzt, so wie er es auf an-
deren Zeichnungen oder auf Stichen von Dürer gesehen hatte. Doch
ist dies eine Erklärung, die nicht jedermann befriedigen wird.
Ebenso sicher, wie auf dieser Zeichnung, ist auch die Jahreszahl
1510 mit dem Zeichen auf der Blasiusschen Zeichnung L. II, 139, einem
F elsenab hang mit entlaubten Sträuchern und Bäumen, nicht
von Dürer geschrieben. Ich habe davon schon S. 75 gesprochen. Es
ist doch sehr fraglich, ob man annehmen darf, daß Dürer diese Studie
für den Hügel oben rechts im Hintergrund des Stiches Ritter, Tod und
Teufel (1513) benutzt hat. Die kahlen Bäume und Sträucher dort sind,
wie eine sorgfältige Vergleichung im Spiegel ergibt, nicht genau so, wie
auf der Zeichnung. Die Ähnlichkeit zwischen der Studie und der ent-
sprechenden Stelle auf dem Stich beruht nur auf Zufall. Dann be-
deutet also das Jahr 1510 die Zeit der Erwerbung durch den, der
Jahreszahl und Zeichen auf die Studie gesetzt hat, die dann erheblich
früher entstanden sein müßte. Ich setze sie noch vor 1500 an.
Die Jahreszahl 1510 trägt auch die Ansicht von Herolds-
berg in Bayonne L. IV, 355. Da aber Jahreszahl wie Zeichen in
bezug auf die Echtheit zu Zweifeln Anlaß gehen, habe ich die Zeich-
nung schon unter denen mit unechten und falschen Jahreszahlen be-
sprochen (S. 76).
Dasselbe gilt von einer anderen Federzeichnung der Bonnatschen
Sammlung in Bayonne, den II ä u s e r n a n e i n e m F 1 u s s e L. IV,
350 mit der Jahreszahl 1512 und dem ganz frühen Zeichen, die beide
nicht von Dürer geschrieben sind. Ich setze sie um 1496 an. Man ver-
gleiche S. 80.
In der Sammlung Bonnat in Bayonne befindet sich noch eine
Landschaft mit Häusern an einem Fluß in Silberstift-
zeichnung, L. IV, 349. Es ist dieselbe Örtlichkeit wie die Draht-
z i e h m üble L. I, 4 in Berlin. Der Standpunkt des Zeichners ist nur
ein wenig nach rechts gerückt und etwas niedriger. Zwischen beiden
Aufnahmen müssen viele Jahre liegen. An den Baulichkeiten hat sich
manches verändert. Den besten Beweis liefern die drei Bäume am jen-
seitigen Ufer links von dem Steg, deren Stämme sich unterdessen
mächtig gestreckt haben. Wieviel Jahre mögen dazu gehört haben?
Davon hängt ab, wie man die Silberstiftzeichnung ansetzen will. Ich
nehme 15 bis 20 Jahre an, womit man etwa auf das Jahr 1510 käme.
Dieser späteren Aufnahme der Drahtziehmühle ist technisch sehr
verwandt die AnsichteinesDorfes , ebenfalls in Silberstift, in
Die Zeichnungen
dieser hat Jahreszahl und Zeichen daraufgesetzt, so wie er es auf an-
deren Zeichnungen oder auf Stichen von Dürer gesehen hatte. Doch
ist dies eine Erklärung, die nicht jedermann befriedigen wird.
Ebenso sicher, wie auf dieser Zeichnung, ist auch die Jahreszahl
1510 mit dem Zeichen auf der Blasiusschen Zeichnung L. II, 139, einem
F elsenab hang mit entlaubten Sträuchern und Bäumen, nicht
von Dürer geschrieben. Ich habe davon schon S. 75 gesprochen. Es
ist doch sehr fraglich, ob man annehmen darf, daß Dürer diese Studie
für den Hügel oben rechts im Hintergrund des Stiches Ritter, Tod und
Teufel (1513) benutzt hat. Die kahlen Bäume und Sträucher dort sind,
wie eine sorgfältige Vergleichung im Spiegel ergibt, nicht genau so, wie
auf der Zeichnung. Die Ähnlichkeit zwischen der Studie und der ent-
sprechenden Stelle auf dem Stich beruht nur auf Zufall. Dann be-
deutet also das Jahr 1510 die Zeit der Erwerbung durch den, der
Jahreszahl und Zeichen auf die Studie gesetzt hat, die dann erheblich
früher entstanden sein müßte. Ich setze sie noch vor 1500 an.
Die Jahreszahl 1510 trägt auch die Ansicht von Herolds-
berg in Bayonne L. IV, 355. Da aber Jahreszahl wie Zeichen in
bezug auf die Echtheit zu Zweifeln Anlaß gehen, habe ich die Zeich-
nung schon unter denen mit unechten und falschen Jahreszahlen be-
sprochen (S. 76).
Dasselbe gilt von einer anderen Federzeichnung der Bonnatschen
Sammlung in Bayonne, den II ä u s e r n a n e i n e m F 1 u s s e L. IV,
350 mit der Jahreszahl 1512 und dem ganz frühen Zeichen, die beide
nicht von Dürer geschrieben sind. Ich setze sie um 1496 an. Man ver-
gleiche S. 80.
In der Sammlung Bonnat in Bayonne befindet sich noch eine
Landschaft mit Häusern an einem Fluß in Silberstift-
zeichnung, L. IV, 349. Es ist dieselbe Örtlichkeit wie die Draht-
z i e h m üble L. I, 4 in Berlin. Der Standpunkt des Zeichners ist nur
ein wenig nach rechts gerückt und etwas niedriger. Zwischen beiden
Aufnahmen müssen viele Jahre liegen. An den Baulichkeiten hat sich
manches verändert. Den besten Beweis liefern die drei Bäume am jen-
seitigen Ufer links von dem Steg, deren Stämme sich unterdessen
mächtig gestreckt haben. Wieviel Jahre mögen dazu gehört haben?
Davon hängt ab, wie man die Silberstiftzeichnung ansetzen will. Ich
nehme 15 bis 20 Jahre an, womit man etwa auf das Jahr 1510 käme.
Dieser späteren Aufnahme der Drahtziehmühle ist technisch sehr
verwandt die AnsichteinesDorfes , ebenfalls in Silberstift, in