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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Editor]; Württembergischer Altertumsverein [Editor]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Editor]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Editor]
Fundberichte aus Schwaben — N.F. 1.1922

DOI issue:
Bronzezeit
DOI article:
Reinerth, Hans: Die Wasserburg Buchau: Eine Moorfestung der Hallstattzeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.43772#0042
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III. Jagstkreis.
Bartholom ä. Im Zusammenhang mit den Kellerschen Forschungen
auf dem Rosenstein bei Heubach (s. unten) wurden März 1921 zwei zu einer
Grabhügelgruppe auf dem Falkenberg westlich vom Kitzinghof gehörige
Hügel untersucht. Hügel 1:9 m Durchmesser, 1,10 m hoch; der ganze Hügel
ist mit großen Steinblöcken überdeckt. Darunter kamen mehrere graue
und rote Lettenschichten und Massen von Brandschutt. Ganz vereinzelt
fanden sich schwarze Scherben und Tierknochen. Hügel II: 5 m Durch-
messer, 0,70 m hoch. Aufgebaut aus faust- bis kopfgroßen Steinen, umgeben
von einem Steinkranz. Auf dem gewachsenen Boden zeigte sich Holzkohle
und Asche. Da Beigaben fehlen, scheinen die Gräber von einer ärmeren
Bevölkerung zu stammen. Sie sind aus der Asche je mehrerer Brand-
bestattungen und aus Steinen aufgebaut.
Goldburghausen. 1. Nördlich vom Dorf am Südhang der
Höhe 493,9 ist an der Straße Dirgenheim—Nördlingen in einer neu auf-
geschlossenen Sandgrube eine Siedlung der Hallstattzeit angeschnitten.
Herbst 1921 zeigte sich eine etwa 5 m breite schwarze Kulturschicht, offenbar
eine Hausstelle. Die zum Teil mit Graphit bemalte Keramik gehört der
Stufe Hallstatt C an. Entdeckt von Schwarz, Oberdorf.
2. Vom Goldberg kam ein 5,6 cm weites Näpfchen in die AS. A 1179.
Abb. 6, 3.
H e u b a c h. Von 1919—1921 führte Sanitätsrat Keller-Heubach eine
sehr eingehende Untersuchung der Höhlen und der hallstattzeitlichen Be-
festigung auf dem Rosenstein durch. Ueber die wertvollen Ergebnisse hat
er in einer besonderen vom Schwäbischen Albverein herausgegebenen Schrift:
Rosensteins Urgeschichte, an Hand von Plänen und Karten ausführlich
berichtet. Hallstattscherben aus den Höhlen AS. A 1020.
Oberlandmesser E. Haug-Stuttgart hat 1919 eine ausgezeichnete, die
archäologischen Punkte und Anlagen deutlich wiedergebende Höhenkurven-
karte des Rosensteingebietes gefertigt. Sie ist der Kellerschen Schrift bei-
gegeben.
R i e d b a c h OA. Gerabronn. Im fürstlichen Wald „Lenzeiche“
nördlich der Straße Riedbach—Wolpertshausen befindet sich ein Grabhügel-
feld, von dem die meisten anläßlich einer Aufforstung eingeebnet sind.
Schweindorf OA. Neresheim. September 1921 untersuchte
Dr. Frickhinger-Nördlingen einen im „Kirchbauernholz“ gelegenen Grabhügel
von 1,50 m Höhe und 13 m Durchmesser. Er enthielt einen Kranz hochkant
gestellter Steine und in der Mitte unter Steinblöcken auf dem gewachsenen
Boden ein Skelett in südnördlicher Richtung. Auf dem rechten Schlüsselbein
lag eine bronzene Armbrustfibel, dabei eine blaue Glasperle mit weißer Wellen-
linie. Zu Füßen rechts stand eine große Urne, in der eine kleine Schale
sich fand. Quer über die Fußknöchel lag ein eisernes, 35,5 cm langes Hieb-
messer. Der Hügel stammt aus der Späthallstattzeit.
IV. Donaukreis.
Die Wasserburg Buchau.
Eine Moorfestung der Hallstattzeit.
Von Hans Reinerth, Tübingen.
Zwischen der alten Reichsstadt Buchau und dem Dorfe Oggelshausen
ist im Jahre 1786 ein Knüppeldamm als Verbindungsweg durch die sumpfige
 
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