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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — N.F. 1.1922

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La-Tène-Zeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.43772#0069
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II. Schwarzwaldkreis.
Fridingen a. D. Aus der Höhle neben dem Burgstall („Schloß“)
gegenüber dem Schänzle kamen La-Tene-Scherben in die AS. A 963.
Oberjettingen OA. Herrenberg. In dem 1 km südwestlich vom
Ort gelegenen Wald Lehleshau ist eine Viereckschanze noch zur Hälfte er-
halten. Der südliche Teil ist durch früheren Ackerbau eingeebnet. Die
Nordseite des Walles mißt etwa 88 m, die Westseite ist noch auf 40 m, die
Ostseite auf 60 m Länge erhalten. Die Ecken sind überhöht. Der Westwall
erhebt sich noch 2 m über die Grabensohle. Bei einem Schnitt durch den
Wall Juli 1921 ließ sich im steinfreien, teilweise lettigen Lehm, offenbar
dem Grabenaushub, keinerlei Schichtung erkennen. Die Schanze liegt auf
einem flachen südwest—nordöstlich streichenden Rücken.
Oberndorf a. N. Im „Eichwald“ 2 km südsüdwestlich der Stadt
liegt auf flachem, gegen Süd und Ost sich senkenden Rücken die „Schweden-
schanze“, in Wirklichkeit eine keltische Viereckschanze. Sie hat die Form
eines etwas verschobenen Quadrates. Die Seitenlängen (auf der Wallkrone ge-
messen) sind: Nordseite 76 m, Westseite 79 m, Südseite 79 m, Ostseite 77 m.
Doch ist die Schanze nicht genau orientiert, die Nordseite sieht genauer
nach Nordnordost usw. Die Ecken der Umwallung sind erhöht und erheben
sich noch bis zu 2,5 m über die Grabensohle. Der deutlich erkennbare einzige
Eingang, durch eine breite Lücke im Wall gekennzeichnet, liegt in der Ost-
seite, etwas von der Mitte gegen Süd verschoben. Da sich das Gelände
innerhalb der Schanze um etwa 5 m von West nach Ost senkt, liegt also das
Tor an der tiefstgelegenen Seite. Der Graben davor ist versumpft und stand
bei der Untersuchung der Schanze im April 1921 unter Wasser.
Der Wall wurde an mehreren Stellen durchschnitten. Er besteht aus
sehr hartem Letten ohne irgendwelche Schichtung. Die Wallkrone wird auf
größere Strecken von Steinbrocken gebildet oder ist von solchen bedeckt.
Sie stammen aus dem Grabenaushub. Ob sie im Schanzwerk eine besondere
Rolle spielten, ließ sich nicht ausmachen. Der 5 m breite Graben ist als
unpünktlicher Spitzgraben 2 m tief in den Letten und die Mergelbänke des
Untergrundes eingeschnitten.
Am Tor konnte wegen der Wasserverhältnisse nur eine kleine ergebnis-
lose Grabung vorgenommen werden, der Innenraum der Anlage wurde an
vielen Stellen in kleineren und größeren Flächen freigelegt, ohne daß eine
Spur von Kulturresten gefunden wurde. An solchen fanden sich in einem
Wallschnitt einzig ein Stückchen Kohle und ein dicker roter Tonscherben,
der sich zeitlich nicht festlegen läßt. AS. A1223. Es ist eine weitere
Grabung bei trockenerem Wetter in Aussicht genommen.
Die Untersuchung der Schanze wurde durch Beihilfen seitens der Stadt
Oberndorf und einiger Oberndorfer Heimatfreunde, insbesondere des Herrn
Redakteurs Singer, ermöglicht. P.
Pfäffingen OA. Herrenberg. Im Schopfenloch (Punkt 392,6)
gegenüber dem alten Berg wurde 1895 ein Grabfund gemacht, der nach der
Schilderung (Halsring mit weißem Perlmutter) la-Tene-zeitlich zu sein scheint.
Privatbesitz.
III. Jagstkreis.
Trochtelfingen OA. Neresheim. Herbst 1921 wurde in der
Baumschule des Gärtners Mährle, 1,2 km südlich des Orts, beim Rigolen eine
1 m auf 0,5 m große und 0,5 m tiefe Grube angetroffen, in deren schwarzer
 
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