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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — N.F. 1.1922

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La-Tène-Zeit
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Paret, Oscar; Bersu, Gerhard: Heiligkreuztal. Keltische Viereckschanzen im Oberamt Riedlingen
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Römische Zeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.43772#0081
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Mai 1922 erschienen in der Nähe 2 eiserne Schmiedezangen von 50 cm
Länge und 1 Bronzekessel von 30 cm Höhe. R e i n e r t h.
Trochtelfingen i. Hohenzollern. Am Riedlinger Postweg zwischen
Trochtelfingen und Mägerkingen im „Gatter“ wurde etwa im Jahr 1912 zu-
sammen mit Schwertern, die nach Sigmaringen kamen, also offenbar als
Grabbeigabe, ein Armring aus Glas gefunden. Durchmesser im Licht 7,1 cm,
außen 8,6 cm; Breite 1,9 cm. Die glatte Innenfläche ist mit gelber Folie
belegt, die Außenseite durch einen hohen und zwei niedere Wülste verziert.
AS. A 968. Abg. III. B. des Mus. Vat. Alt., Abb. 2, 9. Zeitälteres Spät-
La-Tene (vgl. A. H. V. V T. 15 N. 259).
Anhang.
Ellwangen. In der Gipser Koppschen Sandgrube am Galgenberg fand
man Oktober/November 1920 das Korpus einer schwarzfigurigen griechischen
Lekythos von noch 15 cm Höhe; Zeit ca. 400 v. Chr. Das Stück ist vermutlich
einmal von einem Fürstpropst im Süden erworben, später zertrümmert und
dann mit Kehricht an jene Stelle gebracht worden. Irgendwelche historischen
Schlüsse läßt es nicht zu.

Römische Zeit.
Der Bau der Wasserleitung in Donnstetten hat die erhoffte Lösung
der Kastellfrage nicht gebracht. Das mit Sicherheit bei Donnstetten zu
vermutende Kastell lag jedenfalls nicht an der Stelle des heutigen Dorfes.
Zu den etwa 670 bekannten bürgerlichen Siedlungen (größtenteils
einzelnen Gutshöfen) sind einige neue gekommen. Ein zu einer in der Nähe
anzunehmenden Villa gehöriger kleiner Begräbnisplatz bei Böffingen ist
wichtig als erster römischer Fund im Oberamt Freudenstadt und zur Be-
stimmung der Grenze des römischen Kulturlandes gegen den Schwarzwald.
Mehrere schöne Einzelfunde sind in das Museum gekommen, darunter zahl-
reiche Gußformen eines römischen Falschmünzers aus Rißtissen.
1. Neckarkreis.
Benningen. 1. Im Gebiet der bürgerlichen Siedlung südwestlich
vom Kastell und 50—100 Schritte südlich vom Bahnhof wurde im Winter
1919/20 von Friedrich Seybold ein Wohnhaus samt Scheuer erstellt. In der
Baugrube für das Wohnhaus wurden keine römischen Reste gefunden, da-
gegen stieß man beim Planieren der Scheuertenne in deren Höhenlage auf
ein ca. 1 m breites Pflaster, das sich von der Mitte der Scheuer aus in der
Richtung der Längsachse südwestwärts gegen den Hang erstreckt. Das
Ende war 2,5 m von der Scheuer entfernt noch nicht erreicht. Tiefe 1,0 m.
Im westlichen Teil des Baues fanden sich Scherben von Dolien, Krügen,
Schüsseln, Reibschalen; Bruchstücke von Sigillatatellern und -tassen und
Scherben verzierter Schüsseln. AS. A 1036. Knochen und ein eiserner
„Dolch“ wurden verschleudert. Beim Ausschachten der Jauchegrube wurde
ein Großerz mit ganz abgeriebener Schrift gefunden (M. K. Z.V. 4484). P.
2. Oktober 1920 wurde bei Gelegenheit der Geleiseerweiterung der
Haltestelle die Südecke des Kastells mit dem Rest des Eckturms abgegraben.
Die Maße waren an dem gebogenen Anschnitt schwer festzustellen. Als
Dicke der Kastellmauer ergab sich etwa 1,25 m, für die Turmmauer etwas
 
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