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Daß gerade dieser Teil des Badgebäudes teilweise bis zu 2 m Höhe
erhalten blieb, verdankt er dem Umstand, daß er in einem Raine steckt.
Die Mauern des Heizraumes C sind zwar noch zum Teil erhalten, dagegen
bleiben der dem Kaltbad B vorgelagerte und von C aus beheizte Warm-
luftraum D wie auch ein sicher noch anschließender Auskleideraum nach
Form und Größe unbestimmt, da durch den Ackerbau selbst die Fundamente
ausgerissen waren.
Weiter westwärts festgestellte Mauerreste gehörten wohl zu den andern
Bauten des Hofes, wie dem Wohngebäude, dem Stall usw.
Die römische Straße, die von Munderkingen nach Untermarchtal geht,
ist nur wenige hundert Meter vom Hofe entfernt. Daß sie eine Römerstraße
ist, wurde wenige Jahre nach der Aufdeckung des Bades sicher erwiesen.
Stieß man doch bei der Einführung der Wasserleitung in die Wirtschaft zum
Hasen in einer Tiefe von i m auf das römische Pflaster. Für das Alter
Abb. 18. Römisches Bad bei Munderkingen.
der Niederlassung können die gefundenen Münzen Anhaltspunkte geben.
Diese weisen in die erste Hälfte des 3. Jahrhunderts. Eine dieser Münzen
trägt das Bild des Alexander Severus (geprägt 222 bezw. 223), die beiden
andern tragen das des Philippus Arabs (siehe Fundb. 1909, 61). Gefunden
wurden außerdem im Südwesten Tierknochen und viele auf einem Haufen
liegende Gehäuse der Weinbergschnecke. Vom Gebälk waren noch geschwärzte
Holzstücke vorhanden. Mehrere eiserne Nägel und ein eisernes Türband
hatten sich im Schutte erhalten. Außer schönen Wandverputzstücken in
Rot, Rot und Blau und Rot und Gelb, die im Raume B lagen, gerippten
Ziegelplatten (in A) und Hohlziegeln fanden sich einige kleine Tonscherben,
darunter ein Henkel. An der Straße nach Untermarchtal beim Bahnübergang
ist in eine Gartenmauer eine römische Säule eingelassen, die möglicherweise
von unserer Villa stammt.
Rißtissen. 1. Anfang November 1920 fand Schwarz jun. im Garten
von Joseph Schmöger am Ostausgang des Orts nördlich P. 9 des Plans Festschr.,
etwa 70 m südlich von der südlichen Kastellecke, römische Barackenreste
Daß gerade dieser Teil des Badgebäudes teilweise bis zu 2 m Höhe
erhalten blieb, verdankt er dem Umstand, daß er in einem Raine steckt.
Die Mauern des Heizraumes C sind zwar noch zum Teil erhalten, dagegen
bleiben der dem Kaltbad B vorgelagerte und von C aus beheizte Warm-
luftraum D wie auch ein sicher noch anschließender Auskleideraum nach
Form und Größe unbestimmt, da durch den Ackerbau selbst die Fundamente
ausgerissen waren.
Weiter westwärts festgestellte Mauerreste gehörten wohl zu den andern
Bauten des Hofes, wie dem Wohngebäude, dem Stall usw.
Die römische Straße, die von Munderkingen nach Untermarchtal geht,
ist nur wenige hundert Meter vom Hofe entfernt. Daß sie eine Römerstraße
ist, wurde wenige Jahre nach der Aufdeckung des Bades sicher erwiesen.
Stieß man doch bei der Einführung der Wasserleitung in die Wirtschaft zum
Hasen in einer Tiefe von i m auf das römische Pflaster. Für das Alter
Abb. 18. Römisches Bad bei Munderkingen.
der Niederlassung können die gefundenen Münzen Anhaltspunkte geben.
Diese weisen in die erste Hälfte des 3. Jahrhunderts. Eine dieser Münzen
trägt das Bild des Alexander Severus (geprägt 222 bezw. 223), die beiden
andern tragen das des Philippus Arabs (siehe Fundb. 1909, 61). Gefunden
wurden außerdem im Südwesten Tierknochen und viele auf einem Haufen
liegende Gehäuse der Weinbergschnecke. Vom Gebälk waren noch geschwärzte
Holzstücke vorhanden. Mehrere eiserne Nägel und ein eisernes Türband
hatten sich im Schutte erhalten. Außer schönen Wandverputzstücken in
Rot, Rot und Blau und Rot und Gelb, die im Raume B lagen, gerippten
Ziegelplatten (in A) und Hohlziegeln fanden sich einige kleine Tonscherben,
darunter ein Henkel. An der Straße nach Untermarchtal beim Bahnübergang
ist in eine Gartenmauer eine römische Säule eingelassen, die möglicherweise
von unserer Villa stammt.
Rißtissen. 1. Anfang November 1920 fand Schwarz jun. im Garten
von Joseph Schmöger am Ostausgang des Orts nördlich P. 9 des Plans Festschr.,
etwa 70 m südlich von der südlichen Kastellecke, römische Barackenreste