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Die Gartenkunst — 14.1912

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Heicke, C.: Parkpolitik und Gartenbau in Posen, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.20815#0026

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18

DIE GARTENKUNST.

XIV, 1

Ausstellung in Posen 1911. Der Turm
Architekt Professor Pölzig, Breslau.

Warthe im Norden zur Warthe im Süden die Stadt
umspannenden Grüngürtels bildet der ca. 80 ha große
Eichwald, über den in einem besonderen Aufsatze schon
bei früherer Gelegenheit in dieser Zeitschrift berichtet
worden ist. Wen Zahlen interessieren, der mag die
Bedeutung dieses Werkes ermessen, wenn mitgeteilt
wird, daß die Entfernung des Gürtels vom Mittelpunkt
der Altstadt im Norden, etwa 2 Kilometer, im Westen
und Süden 4 Kilometer und seine ganze Länge rund
12 Kilometer betragen wird.

Ich glaube auch nicht den
Rahmen eines sachlichen Be-
richtes zu verlassen, wenn ich
die Überzeugung ausspreche,
daß der Fachmann, dem hier
Gelegenheit geboten ist, seine
Kräfte an einem Werke von
mehr als alltäglicher Bedeutung
zu betätigen, die Aufgabe er-
folgreich bis zu Ende durch-
führen wird, nachdem die bisher
vorliegenden Anfänge gezeigt
haben, daß er zur Durchführung
dieser Aufgabe die erforder-
lichen Fähigkeiten mitgebracht
hat. Sein Organisationstalent
und sicheres Schönheitsgefühl
hat Kube auch bei der gärt-
nerischen Ausgestaltung der
Ostdeutschen Ausstellung be-
währt und ihr seien hier eben-
falls noch einige Worte gewid-
met. Sie ist es eigentlich ge-

wesen, die mich zu der Fahrt
nachdemOsten veranlaßt hatte.
Wie die Stadt Posen selbst,
so hat auch diese Ausstellung
meine Erwartungen weit über-
troffen, und das will viel be-
sagen, wenn man bedenkt, daß
ich unmittelbar von Dresden
kam. Nicht als wenn die Po-
sener Ausstellung mit der Dres-
dener hätte in Wettbewerb
treten können; dazu waren bei
beiden die Voraussetzungen,
aus denen sie hervorgegangen,
und die Verhältnisse, unter de-
nen sie zustande gekommen
waren, zu sehr verschieden.
Aber trotz des nachhaltigen
Eindruckes, den die Dresdener
Ausstellung auf mich gemacht
hat, kam die Posener voll zur
Geltung.

Es darf als bekannt vorausge-
setzt werden, welche Gesichts-
punkte für diese Ausstellung
und ihr Programm maßgebend waren. Es galt, die
Leistungsfähigkeit des deutschen Ostens, d. h. der Pro-
vinzen Ost- und Westpreußen, Pommern, Posen und
Schlesien auf gewerblichem, industriellem und landwirt-
schaftlichem Gebiete zu zeigen, und was da vorgeführt
wurde, war überraschend vielseitig, reichhaltig und
fesselnd in seinen Einzelheiten wie auch in der Zu-
sammenfassung zu einem wirkungsvollen Gesamtbild.

(Fortstzg. folgt.)

Ausstellung in Posen 1911. Blick aus dem Ehrenhof in die Ausstellung.
Aufnahme von Heicke, Frankfurt.

der oberschlesischen Eisenindustrie.

Aufnahme von Heicke, Frankfurt.
 
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