Die Gartenkunst — 14.1912
Cite this page
Please cite this page by using the following URL/DOI:
https://doi.org/10.11588/diglit.20815#0101
DOI article:
Schubert, Wilhelm: Garten-Monumentalität
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.20815#0101
XIV, 6
DIE GARTENKUNST.
93
Fig. 9. . Gartenlaube von Architekt Otto Schulz, Göteborg.
sollten. Diesen ganz beträchtlichen Höhenunterschied
vermittelte ein glockenförmig gewölbter Abhang, dessen
natürliche Achse etwa die Diagonale des länglich recht-
eckigen Parkgeländes bildete. Dazu kam noch, daß
die Anfahrtsrichtung von der Stadt her auf die kurze
Achse des Parkrechteckes stieß. An diesem Projekte
haben sich unsere besten Geister versucht, und man
darf heute sagen, allen ist der Versuch miß-
lungen. Die Mißgestalt des Geländes widerstrebte
jedem Bemühen. Am erfolgreichsten ging noch Läuger
vor, der unbekümmert um Anfahrtsrichtung und Gelände-
bewegung die dem Grundstück gemäße Längsachse aus-
bildete, und sich so eine große Wirkung sicherte. Aller-
dings erkaufte er sie mit ungeheurer Erdbewegung.
Es ist lediglich solch unglücklicher Geländewahl
zuzuschreiben, wenn der groß angelegte Wettbewerb
von 1908 so kläglich scheiterte. Und auch der jetzige
Entwurf Schumachers, der die natürliche Diagonal-
achse des Grundstückes mit dem so oft gerügten mitt-
leren Bruch des Geländes benutzt, wird sicherlich nicht
DIE GARTENKUNST.
93
Fig. 9. . Gartenlaube von Architekt Otto Schulz, Göteborg.
sollten. Diesen ganz beträchtlichen Höhenunterschied
vermittelte ein glockenförmig gewölbter Abhang, dessen
natürliche Achse etwa die Diagonale des länglich recht-
eckigen Parkgeländes bildete. Dazu kam noch, daß
die Anfahrtsrichtung von der Stadt her auf die kurze
Achse des Parkrechteckes stieß. An diesem Projekte
haben sich unsere besten Geister versucht, und man
darf heute sagen, allen ist der Versuch miß-
lungen. Die Mißgestalt des Geländes widerstrebte
jedem Bemühen. Am erfolgreichsten ging noch Läuger
vor, der unbekümmert um Anfahrtsrichtung und Gelände-
bewegung die dem Grundstück gemäße Längsachse aus-
bildete, und sich so eine große Wirkung sicherte. Aller-
dings erkaufte er sie mit ungeheurer Erdbewegung.
Es ist lediglich solch unglücklicher Geländewahl
zuzuschreiben, wenn der groß angelegte Wettbewerb
von 1908 so kläglich scheiterte. Und auch der jetzige
Entwurf Schumachers, der die natürliche Diagonal-
achse des Grundstückes mit dem so oft gerügten mitt-
leren Bruch des Geländes benutzt, wird sicherlich nicht