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Die Gartenkunst — 14.1912

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Schubert, Wilhelm: Garten-Monumentalität
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Heicke, C.: Winke für den Blumenschmuck unserer Gärten, [3]: Dahlien
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https://doi.org/10.11588/diglit.20815#0102

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94

DIE GARTENKUNST.

XIV, 6

Einjährige Dahlienstecklinge. (Heicke.)

befriedigen. Wohl werden die Restaurationsbauten mit ih-
ren Terrassen und Nebengebäuden ein selten schönes, mo-
numentales Werk ergeben, aber der übrige Park wird ge-
rade deswegen um so formloser erscheinen. Wird dieses
Projekt ausgeführt, so wirdes sich darstellen wie ein ge-
waltig großer Wirtschaftsbetrieb mit etwas
schöner Natur ringsherum. Aber es wird kein Stadt
park werden, der sich als modernes Werk den monumen-
talen Schloßgärten der Alten ebenbürtig zur Seite stellt.

Und derselbe Geist, der in Hamburg und Berlin das Ge-
lände wählte, läßt auch heute noch immer eine Unzahl von

Einjährige Dahlienstecklinge. (Heicke.)

öffentlichen und privaten Park-
gärten überall entstehen. Viel
heißes Ringen wird daran ge-
setzt, viel ehrliche Arbeit auf-
gewandt, der Erfolg wird mei-
stens ausbleiben. Gerade wir,
die wir von neuem anfangen,
das Parkproblem aufzugreifen,
müssen mit dem einfachsten be-
ginnen ; spätere Zeiten mit ge-
festigtem Kunstbesitz mögen
sich vielleicht einmal an schwe-
rere Aufgaben heranwagen, die
Natur in all ihrer Fülle heraus-
fordern. Uns tut ein Gelände
nach Art von Versailles und
Branitz bitter not. Wenn wir
fiirunsere monumentalen Auf-
träge ebensosorglich nach Lage,
Größe und Gestalt ausgewählte
Gelände erhielten, wie sie die
Architekten schon längst für
ihre monumentalen Bauten be-
anspruchen: mich deucht, wir
brauchten dann nicht mehr über das Parkproblem zu
philosophieren; wir könnten ans Werk gehen und —
schaffen. Wilh. Schubert, Wiesbaden.

Winke für den Blumenschmuck
unserer Gärten.

Dahlien.

Der Übelstand ist vielfach beklagt worden, daß die
große Mehrzahl der Dahlien einen unförmlichen Büschel

Stengel und Kraut von schlech-
ter, stets des Stützpfahles be-
düftiger Haltung bilden und
ihre Blumen in der Regel zwi-
schen den Blättern stecken
bleiben. Erst gegen Ende des
Sommers, wenn derungestüme
Wuchs etwas nachgelassen hat,
strecken manche Arten ihre
Blumen an längeren Stielen aus
dem Blätterwust heraus, aber
gerade die schönsten lassen
auch dann noch die Blumen
mit dem Gesicht nach unten
hängen, so daß Blütenform und
Farbe nicht zur Geltung kom-
men ; und wenn gar ein etwas
zeitiger Nachtfrost eintritt,
gegen den die Dahlien sehr
empfindlich sind, dann kommt
es nicht einmal so weit, und
resigniert schneidet man das
schwarzgewordene Kraut ab.
 
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