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Die Gartenkunst — 14.1912

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Heicke, C.: Winke für den Blumenschmuck unserer Gärten, [4]: Phlox
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Der Baum an der Straße
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Zur Tagesgeschichte
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https://doi.org/10.11588/diglit.20815#0135

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XIV, 8

DIE GARTENKUNST.

127

phloxe eine wichtige Rolle; sie haben weniger intensive,
dafür aber um so zartere, ausgezeichnet in die Früh-
jahrsstimmung passende Farben, weiß, zart schiefer-
blau, rosa, lila usw. Die schönsten Sorten sind: Phlox
amoena (April—Mai) lilarosa; Phlox setacea lilacina
(syn. Wilsoni) lila (Mai); Phlox setacea nivalis (Mai)
reinweiß; Phlox setacea verna (Mai) lachsrosa; Phlox
pilosa (Mai) lilarosa, halbhoch ; Phlox canadensis, halb-
hoch (Mai), zart hellblau, an Vinca minor erinnernd, und
die neue Spielart Phlox canadensis Laphami, robust im
Wuchs, 14 Tage später blühend wie die Stammform.

Diese Frühjahrsphloxe eignen sich sowohl zur
Bepflanzung ganzer Beete, wie auch besonders gut zu
Einfassungen. Zwischen hohen Stauden bilden sie ein
gutes Material zur Bodenbedeckung, teilweise lassen
sie sich auch als Rasenersatz auf trockenen Böschungen
verwenden; Phlox Wilsoni ist fast Wintergrün. Ihr
schönster Platz ist aber auf sonnigen Steinpartien, wo
sie mit Ausnahme der halbhohen Phlox canadensis
und pilosa dichte Polster bilden und mit Aubrietia
und ähnlichen an Schönheit wetteifern. Ihre Ver-
mehrung wird am zweckmäßigsten im August und
September durch Stecklinge bewirkt, die in mit Sand
und Torf gemischter Mistbeeterde gesteckt und im
kalten Kasten überwindert werden. Man stecke sie
nicht zu dicht, da sie erst im Frühjahr aus den Steck-
lingsbeeten ausgepflanzt werden können.

Zwischen diese Frühjahrsblüher und die Sommer-
phloxe schiebt sich der schöne reinweiße Phlox suffru-
ticosa Snowdown ein, der im Juni und Anfang Juli blüht,
halbhoch wird und den Anschluß zwischen beiden
Gruppen vermittelt. Heicke.

Der Baum an der Straße.

Auf der Hauptversammlung in Frankfurt war beschlossen
worden, als Neuauflage der Broschüre über Baumpflanzungen
an Straßen ein durch Abbildungen erläutertes Werkchen über
„den Baum an der Straße“ durch unsere Gesellschaft heraus-
geben zu lassen. Die einzelnen Abschnitte und Aufsätze sollten
von verschiedenen Autoren verfaßt werden, die Gesamtredak-
tion sollte der Unterzeichnete besorgen. An alle Mitglieder
sollte die Bitte gerichtet werden, geeignetes Abbildungsmaterial
beizusteuern. Die besten und zweckentsprechendsten Photo-
graphien, durch nähere Angaben, wie Straßenprofile, Lage,
Boden, Alter der Pflanzung usw. unterstützt, sollten dann in
dem Buch Verwendung finden.

Die Änderungen und Ergänzungen der jetzigen Auflage
würden sich zu erstrecken haben auf Erfahrungen über Be-
wässerung. Düngung, Schädlingsbekämpfung; auf Mitteilungen
über das Pflanzen in verschiedenem Alter, Pflege, Schnitt, Art
und Befestigung, Offenhaltung der Baumscheiben, Einwirkung
der Straßenbefestigung, (Pflaster, Makadam, Teerung, Asphalt
usw.) sowie der Gas- und elektrischen Leitung auf die Baum-
pflanzung, auch Angaben über die Größenentwickelung der bisher
üblichen Baumarten und auf Vorschläge für die Benutzung
noch nicht als Straßenbäume gebrauchter Gehölzarten. Dies
nur in groben Umrissen das, was für das neue Werk zusammen-
getragen werden soll, ohne daß die vorstehenden Andeutungen
etwa erschöpfend sein sollen.

Zunächst gilt es nun, Bildermaterial zu sammen. An alle
Mitglieder geht daher die Bitte, an die Geschäftsstelle (Beitz-
Cöln-Merheim) Photographien einzusenden von den nachstehend
aufgeführten Baumpflanzungen.

1. Ein- oder mehrreihige alleeartige Baum-
pflanzungen. Es sind dabei zu berücksichtigen die Baum-
arten, der Reihenabstand und die Entfernung der Bäume
in der Reihe, der Schnitt, das Alter und die Bodenverhält-
nisse; ferner das Profil der Straßen, ob etwa Straßenbahn-
dämme, ob Mittelpromenaden oder Uferstraßen, der Abstand von
den Häusern, die Himmelsrichtung, ob offene oder geschlossene
Bauweise, ob Vorgärten vorhanden, wie hoch die Häuser sind usw.

2. Unregelmäßige Baumpflanzung. Reihen,

Gruppen, Einzelbäume; Pflanzungen in Beziehung zu öffent-
lichen Gebäuden usw.

3. P latz bepflanzung. Ein- oder mehrreihige Umpflan-
zung, hainartige Pflanzung.

4. Pflanzungen an Landstraßen undLandwegen.

5. Baumbilder in der Straße, die durch das
Hineinragen von Pflanzungen innerhalb der Pri-
vatgrundstücke entstehen.

Um denjenigen Mitgliedern, welche die sicherlich sehr
fruchtbringende Sache unterstützen wollen, die Arbeit zu er-
leichtern, wird gebeten, zunächst nur Photographien, welche
auf den Gegenstand Bezug haben, einzusenden mit ganz kurzen
Angaben, in welcher Hinsicht die einzelnen Abbildungen inter-
essant erscheinen. Glaubt die Redaktion von den Abbildungen
Gebrauch machen zu können, so wird sie zu den einzelnen
Abbildungen Erläuterungen in obigem Sinne erbitten. Hält
jemand einzelne Pflanzungen für wertvoll für unseren Zweck,
ohne daß es ihm leicht ist, eine Photographie zu liefern, so
sind wir auch schon für Hinweise dankbar. Freilich ist die
Einsendung einer Photographie besser, sei sie auch nur klein
und nicht ohne weiteres für den Druck brauchbar. Gegebenen
Falles wird dann mit dem Einsender in Verbindung getreten
werden zwecks Beschaffung einer geeigneten Darstellung.
Aber ohne weiteres verwendbare Abbildungen sind selbstver-
ständlich am meisten willkommen.

Im Interesse des Gelingens unseres Unternehmens, das
jedenfalls Ihrer aller Teilnahme würdig ist, bitte ich alle Mitglieder
ihr Augenmerk auf die Sache zu richten und uns recht aus-
giebig zu unterstützen. Zur Beantwortung von Anfragen stehe
ich jederzeit gerne zur Verfügung. Fritz Encke, Cöln.

Zur Tagesgeschiclite.

Der deutsche Bund „Heimatschutz“ ladet zum zweiten
internationalen Kongreß für Heimatschutz ein, welcher in Stutt-
gart vom 12.—15. Juni stattfindet. Vorträge werden gehalten
über den Stand der Heimatschutzfrage, über ßauberatung,
Heimatschutz und Fremden-Verkehr, Heimatschutz und Berg-
bahnen, ferner über Ausnützung der Wasserkräfte, über Re-
klame in der Landschaft, über Fragen des Weltnaturschutzes.
Auch erfolgt eine Vorführung kinematographischer und farbiger
Aufnahmen aus der Vogelwelt. Ausflüge in die Umgebung
schließen sich an. Nähere Auskunft erteilt die Geschäftsstelle
des deutschen Bundes Heimatschutz in Meiningen (Geschäfts-
führer ist Herr Assessor Fritz Koch-Meiningen (S. M.).

Gartenkunst-Ausstellung Berlin 1912. Das im Umschlag
der „Gartenkunst“ Nr. 12 v. J. veröffentlichte Programm der
Ausstellung hat eine Änderung erfahren.

Der Ännahme- sowie der Ausstellungs-Ausschuß haben
in einer Sitzung vom 5. März folgendes beschlossen: Die Ver-
sammlung hat sich überzeugt, daß der verfügbare Raum zu
beschränkt ist, um die ursprünglich beabsichtigte Gliederung
nach Gegenständen durchzuführen. Der Annahme - Ausschuß
wird deshalb das Material nach Einsendern gruppieren, be-
hält sich aber die Auswahl und Aufstellung in jeder Hinsicht
vor. Die Anmeldungen sind spätestens bis zum 1. Mai 1912
an den Ausstellungs - Ausschuß zu richten zu Händen des
Unterzeichneten Martin, Berlin O 27, Wallnertheaterstr. 3.

Gärtnerische Gesellschaftsreise nach London. Die k. k.
Gartenbau-Gesellschaft in Wien veranstaltet in Fühlungnahme
mit dem Verein der Gärtner und Gartenfreunde in Hietzing
vom 22. bis 31. Mai 1912 eine gärtnerische Gesellschaftsreise
 
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