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Die Gartenkunst — 14.1912

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Foeth, Hermann: Dachgärten für ein Warenhaus einer Großstadt
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https://doi.org/10.11588/diglit.20815#0211

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XIV, 13

DIE GARTENKUNST.

203

ziellen Lage der Be-
sitzer mehr oder we-
niger reich ausgestal-
tet wurden. Während
die Reichen ihre Blu-
men und Pflanzen in
silbernen Behältern
und Vasen pflegten,
benutzten die weniger
Bemittelten hierzu
Gefäße aus Holz,
manchmal aber auch
nur Weidenkörbe.

Daß ferner die
architektonische Bau-
weise der südlichen
Länder auch später-
hinVeranlassung gab,
die Dächer mit Gär-
ten zu versehen, lehrt
uns die Geschichte
der späteren Jahre,
waren da die flachen
Dächer viel mehr aus-
geprägt wie bei uns, Dachgarten eines Cölner Warenhauses
wo doch das Giebel- Von Gartenarchitekt

dach nur sehr selten

dem flachen Dach weichen mußte. Außerdem werden
die klimatischen Verhältnisse wohl viel mitgesprochen
haben, daß bei uns durch rauheres Klima, die Dachgärten
nicht so Eingang gefunden haben, wie z. B. in Amerika.

Während man in
Amerika, besonders
in den großen Städten
wie New York, Chi-
cago, San Franzisko,
Boston us w. Hunderte
vonDachgärten in ver-
schiedenster Ausfüh-
rung schon seit län-
gerer Zeit besitzt, fin-
det man in Deutsch-
land nur sehr wenige
Beispiele. Daß aber
auch hier in letzterer
Zeit empfunden wird,
wie günstig es für die
Volksgesundheit ist,
wenn die Dachflächen
für Erholungsstätten
benutzt werden, sieht
man z. B. daraus, daß
nicht allein der Privat-
mann auf seinem
Haus dazu übergeht,
Erholungsraum für das Publikum. Dachgärten zu schaf-
H. Foeth in Cöln. fen, sondern auch die

neuerdings zu errich-
tenden Warenhäuser und Hotels der Großstädte nicht
nachstehen wollen, ihren Besuchern soviel wie möglich
Annehmlichkeiten und Erholung zu bieten, wie sie nur
können. — Daß dieser Gedanke nicht zu verwerfen ist,

Dachgarten eines Cölner Warenhauses. Erholungsraum für das Publikum. Von Gartenarchitekt H. Foeth in Cöln.
 
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