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Die Gartenkunst — 14.1912

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Ideen-Wettbewerb zur Erlangung von gartenkünstlerischen Entwürfen für einen Ausstellungspark mit einer Allgemeinen Gartenbau-Ausstellung auf dem Gelände der Ausstellung- und Festhalle zu Frankfurt am Main, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.20815#0282

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XIV, 18

DIE GARTENKUNST.

275

Kennwort „Übersichtlich“: II. Preis. Verfasser: Gartenarchitekt E. Hardt und Architekten Salzmann & Ganzlin in Düsseldorf.

Vogelschaubild der Gesamtanlage.

worden; es hätten sich wohl hierdurch einige Erd-
arbeiten ersparen lassen, jedoch auf Kosten der be-
quemen, ungehinderten Verbindungen.

Der bei den Ausschachtungen, dem Wegaushub,
der Regulierung des Sportplatzes gewonnene Füllboden
genügt vollauf zur Ausschüttung der Terrassen und
Wege; der gewonnene Mutterboden zur Aufhöhung
der Pflanzen- und Rasenflächen, und der Baumgruben.

Die beigefügte Teil-
perspektive gibt mit den
provisorischen Ausstel-
lungsbauten ein Bild des
Zustandes während einer
Ausstellung.

Ganz anders wie die
vorgenannten entwickeln
die Verfasser des mit ei-
nem dritten Preise ausge-
zeichneten Entwurfs „So-
ziale Probleme“, Verf.

Dr. ing. Ko ch-Hamburg,

Mitarbeiter Harry Maß-Lübeck und Willibald
Grans- Hamburg.

Ihr Programm: Nicht unabhängig von anderen
Veranstaltungen, sondern umgekehrt in innigem Zu-
sammenhang mit einer Wohnkunst-Ausstellung wollen
sie ihre Ausstellung ausbauen. Der Erläuterungsbericht
entwickelt diesen Gedanken in folgender Weise:

Bei der vorliegenden Planung wurde angestrebt all
die Aufgaben darzustellen, welche die Lösung der
sozialen Probleme unserer Tage der Gartenkunst bietet
und danach das Programm der Gartenbauausstellung
in 4 Abteilungen gegliedert: I. Ausstellung für Woh-
nungskunst; 2. Spiel- und Sportabteilung; 3. Repräsen-
tative Anlagen; 4. Friedhofkunst.

In der Abteilung „Ausstellung für Wohnungskunst“,
die entsprechend ihrer großen Bedeutung gleich am
Eingang zur Ausstellung ihren Platz erhielt, soll die
moderne Städtebaukunst zu Worte kommen und der
innige Zusammenhang zwischen Straße, Haus und
Garten dargelegt werden. Es wurden Verhältnisse ge-
wählt, wie sie etwa bei einer Gartenstadtsiedelung Vor-
kommen. Mit der Gartenstraße in der Achse des

Haupteinganges wären zu
zeigen: Die verschiedenen
Möglichkeiten der Verbin-
dung des Hauses mit
dem Vorgarten, Balkon-
schmuck-Berankung, Ge-
staltung der Vorgärten
und der Einfriedigung der
letzteren mit Eingängen,
Lauben etc., die Höhen-
unterschiede zwischen
Straße und Garten ließen
sich wirkungsvoll ver-
werten.

Die Häuser selbst wür-
den am besten auch im Innern wohnlich auszubauen
sein und sollte zu dem Zweck eine Ausstellung von
Innenräumen veranstaltet werden, wobei dem Blumen-
und Pflanzenschmuck im Hause besonderes Augenmerk
zuzuwenden sein würde.

Entlang der Südseite sind drei Gruppenhäuser
geplant mit angrenzenden Einzelgärten, der eine Eck-
bau mit gemeinsamen Garten zum Tennisspielen. Die
Einzelgestaltung würde den einzelnen Künstlern zu
überlassen sein. Auf der Nordseite ist eine Reihen-
hausgruppe für ärmere Volksschichten gedacht. Diesen
Häusern sind kleine Gärten mit vorgelegten Höfen
zugeteilt; sie erhalten Zugang in den im Mittel liegenden
Kinderspielplatz. Es soll damit der Weg gezeigt werden,

Kennwort „Übersichtlich“: II. Preis. Verfasser: Hardt, Salzmann
& Ganzlin. Schaubild desselben Teiles wie oben. An Stelle der
Pergolen stehen Ausstellungshallen.
 
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