Die Gartenkunst — 14.1912
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https://doi.org/10.11588/diglit.20815#0352
DOI Artikel:
Hoemann, Reinhold: Erinnerungen an die Studienreise der "D. G. f. G." nach Frankreich, [4]
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XIV, 22
DIE GARTENKUNST.
345
Chantilly: Große Platanen-Allee (Allee des philosophes). Aufnahme von Gartenarchitekt Mertens, Erfurt.
gitter stehend, recht oft bei den französischen Herren-
sitzen, und immer waren diese Tore gut und schön,
manches Mal, wie in Versailles, mit großen Kosten-
aufwand errichtet. Der Direktor der dortigen Gartenbau-
schule nannte als Bausumme für die Rekonstruktion eines
solchen Tores einen Betrag, für welchen man ein stattliches
Bürgerhaus er-
richten kann.
Von der
Schloß - Terrasse
aus hat man einen
prächtigen Über-
blick über den
Park. In Mitten
mächtig hoher
Platanen-Alleen,
hinter welcher
sich dunkle und
dichte Waldmas-
sen anschließen,
liegt in hellem
Licht der große
Park, ein breiter
Wasser-Kanal
liegt in der Mit-
telachse vor den
Chantilly: Die 3 Alleen im Walde.
mächtigen Treppen, er ist ausgebuchtet aus einem
langen, viel größeren Kanal, welcher senkrecht zur
Schloßachse den eigentlichen Schloßgarten umflutet
und vornehm abschließt.
Über diesen Kanal gleitet der Blick dann hinweg
über den „Vertugadin“ in die Landschaft. Diese
Lösung ist so
recht eine Eigen-
tümlichkeit Le-
nötres, wir finden
sie ganz ähnlich
in Vaux le Vi-
comte und etwas
anders gestaltet
unter Beibehal-
tung derselben
Grund-Ideen in
Versailles, wir
fanden sie nicht
in den Parks, die
nicht durch Le-
notre geschaffen
waren. So ge-
schickt, so fein-
sinnig sind diese
Ausblicke in die
DIE GARTENKUNST.
345
Chantilly: Große Platanen-Allee (Allee des philosophes). Aufnahme von Gartenarchitekt Mertens, Erfurt.
gitter stehend, recht oft bei den französischen Herren-
sitzen, und immer waren diese Tore gut und schön,
manches Mal, wie in Versailles, mit großen Kosten-
aufwand errichtet. Der Direktor der dortigen Gartenbau-
schule nannte als Bausumme für die Rekonstruktion eines
solchen Tores einen Betrag, für welchen man ein stattliches
Bürgerhaus er-
richten kann.
Von der
Schloß - Terrasse
aus hat man einen
prächtigen Über-
blick über den
Park. In Mitten
mächtig hoher
Platanen-Alleen,
hinter welcher
sich dunkle und
dichte Waldmas-
sen anschließen,
liegt in hellem
Licht der große
Park, ein breiter
Wasser-Kanal
liegt in der Mit-
telachse vor den
Chantilly: Die 3 Alleen im Walde.
mächtigen Treppen, er ist ausgebuchtet aus einem
langen, viel größeren Kanal, welcher senkrecht zur
Schloßachse den eigentlichen Schloßgarten umflutet
und vornehm abschließt.
Über diesen Kanal gleitet der Blick dann hinweg
über den „Vertugadin“ in die Landschaft. Diese
Lösung ist so
recht eine Eigen-
tümlichkeit Le-
nötres, wir finden
sie ganz ähnlich
in Vaux le Vi-
comte und etwas
anders gestaltet
unter Beibehal-
tung derselben
Grund-Ideen in
Versailles, wir
fanden sie nicht
in den Parks, die
nicht durch Le-
notre geschaffen
waren. So ge-
schickt, so fein-
sinnig sind diese
Ausblicke in die