ODanſiitſichtigen erſamen/vnnd
ö welches dañ beſchicht ſo ſich der menſth durch all ſein laͤben vnd gantzes alter befleyßt
menſchen zů gůtem/ zum heil deß leybs oder ſeel reichen vnnd dienen mög: beſchicht es
gleych nit vilen / ſo beſchaͤhe es wenigen vnd etlichen:beſchicht es nit in dem grofſen / ſo
beſchaͤhe es in dem kleinſten vnd geringſten: yedoch ye groͤſſer die gnad vnd gaab / ye ö
groͤſſer der irdiſch Gott / aiiß vꝛſach auch ein Chꝛiſtenliche Oberkeit Goͤtter von Gott ‚
menſchen ein Gott ſeye / nit ein Leüſti: dañ vns deß naͤch ſten gůt / nit boͤß: deß naͤchſten
Sun Gottes ſelbs befolhen iſt woꝛden. So ſol ſich auch auff allwaͤg ð menſch befleyſ
ſenͤdem naͤchſten menſchen gůt ʒů ſeyn in den minſten vnnd geringſten gaaben / vnud
in den groͤſten mit ſoͤlchem fleyß vnd ernſt / auch vnuerdroſſner arbeit / daß er kein zeyt
vergaͤblich vñ lieðlich verſaume oð mißbꝛauche. Man findt leüt die karg uber di wyn
ſind / dauret ſy übel ſo nun ein wenig / oð ein troͤpfle verſchüttet wirt: auß viſach man/
auch ein yetlichs kleins beerly mit groſſem fleyß zur zeyt deß ablaͤſens ſamlet. Alſo ſol .
mir gepꝛaͤſte / nichts mer mangle als der zeyt: vll anderſt geattet vnd geſmñet dann die
ſo die beſte zeyt / den groͤſten teil jrs alters vnd luͤbens verzeerend vnd vnnützlich ver⸗ ö
Dderbend / mit faulkeit / ſchlaaffen / ſauffen / ſpilen / vndð anderm vnnützen geſchwaͤtz: als
weñ dein menſchen vil zeyt überig waͤre. Dahaͤr dienet der ſchoͤn ſpꝛuch Beinocriti /
¶ Es iſt nichts beſſers dañ die deyt nutzlich verzeerẽ. Es witt geſchꝛibẽ von dein Keiſer
Tito / als er auff ein zeyt hat woͤllen znacht eſſen / vñ gedachi
woꝛden / übel rüwen vnd dauren. Zeno Philoſophus ſagt / daß dem menſchen nichts
tag vnnützlich verderbt vnd verſch liſſen. Das ſol dein menſchẽ der zwaͤck vndendz
alles ſeines thůns vñ laſſens ſeyn / in allen ſeinen uͤbungen. Paulus i. Coꝛ. Ein yetlicher
ſlche nit das ſein / ſonð das deß anderen iſt / ie. Nun beſchicht es gineinklich daß durch
denſagen Gottes ſo manzä erſten / vnd inſonderhret den nutz deß nachſten fücht /die
zůſamen kom̃end / inſonderheit was freye künſt / lobliche übungen vnd Srudia be
traͤffend. Durch ſoͤlich vnd dergleychen vꝛſach bin ich bewegt woꝛden / G.L. Herren
dzur zeyt ſo ander leüt mit müſſiggang verzeerend etlich bucher von det Natut vnd dde
Geſchoͤpffren Gottes handlend / von dem weytberuͤmpten Herrẽ D. Conrat Geßner
erſtlich zůͤſanien gelaͤſen vnd in Latiniſcher ſpꝛaach beſchꝛiben woꝛden / dem Teütſche
Laſer zů gůͤtem zů vertolmaͤtſchen / vnd in die anerborne / verſtentliche vnd landtliche
Spꝛaach zů bꝛingen. Dann es iſt mir deſſe ein anlaß geweſen der vꝛheber diß Bůͤchs
/ der mich zů ſoͤlchet arbeit geflirdetet hat / demnach der Truckerherr. Dieweyy.
auch ſoͤlche arbeit nit von einem yetlichen hett moͤgẽ beſchaͤhen / et hette ſich dañ auff
vnd geſchꝛifſten der alten bꝛelichlichen ſtuckẽ / verſtand vnd erkañtnuß:inſ⸗ onderheit
aber die liebe deß naͤchſten menſchi / vnd der Leütſchẽ Nation / welehe ſo eins gro
. 55
——— * 7
** I. —
Schllcheiſſen bnd Rhatder Stace Bintrr.
Ahaur / meinen gebietenden / vnd günſtigeñ Hetrenm.
S habend cerſam/from /fürſichtig / güinſtig lieb Ser-
Dͤen / Vnd vaͤtcer / die Alten in gmeinemm vnd gantz bieüch lichem ſpꝛüch
woit gehebt / daß ſy geſagt habend / lomo hommi Deus. Damit ſy ha ö
end wöllen anzsigen / daß nit allein ein inenſch dem anderen koͤnne /
ondei auch vil m̃er / daß ein menſch dem anderen ſoͤlle ein Gott ſeyn:
ſich ſo getreüw lich zů arbeiten / daß etwas von ſeiner kunſt / gnad / gaab dem naͤchſten
NNR ——
ſelbs genennt werdend. Gentzlich ſol ſich der inenſch befleyſſen / das er ſein naͤchſen
nutz / nit ſchad: deß naͤchſten liebe vnd freuindſchafft / nit feindtſchafft / von Chꝛiſto d m
vns das minſte zeytle / das nit zů nutz kumpt / vud dariñ nit etwas guͤts iſt außgericht
at / dz et deß ſelbigẽ tags
niemant nichts gůts bewiſen / mitgeteilt vnð gethon hette / hab er geredt / Ich hab di⸗ * —
.
.
den grund der artzney / eigenſchafft der kranckhheiten / vnd dergleychẽ in diſem Buͤch / ..
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ö welches dañ beſchicht ſo ſich der menſth durch all ſein laͤben vnd gantzes alter befleyßt
menſchen zů gůtem/ zum heil deß leybs oder ſeel reichen vnnd dienen mög: beſchicht es
gleych nit vilen / ſo beſchaͤhe es wenigen vnd etlichen:beſchicht es nit in dem grofſen / ſo
beſchaͤhe es in dem kleinſten vnd geringſten: yedoch ye groͤſſer die gnad vnd gaab / ye ö
groͤſſer der irdiſch Gott / aiiß vꝛſach auch ein Chꝛiſtenliche Oberkeit Goͤtter von Gott ‚
menſchen ein Gott ſeye / nit ein Leüſti: dañ vns deß naͤch ſten gůt / nit boͤß: deß naͤchſten
Sun Gottes ſelbs befolhen iſt woꝛden. So ſol ſich auch auff allwaͤg ð menſch befleyſ
ſenͤdem naͤchſten menſchen gůt ʒů ſeyn in den minſten vnnd geringſten gaaben / vnud
in den groͤſten mit ſoͤlchem fleyß vnd ernſt / auch vnuerdroſſner arbeit / daß er kein zeyt
vergaͤblich vñ lieðlich verſaume oð mißbꝛauche. Man findt leüt die karg uber di wyn
ſind / dauret ſy übel ſo nun ein wenig / oð ein troͤpfle verſchüttet wirt: auß viſach man/
auch ein yetlichs kleins beerly mit groſſem fleyß zur zeyt deß ablaͤſens ſamlet. Alſo ſol .
mir gepꝛaͤſte / nichts mer mangle als der zeyt: vll anderſt geattet vnd geſmñet dann die
ſo die beſte zeyt / den groͤſten teil jrs alters vnd luͤbens verzeerend vnd vnnützlich ver⸗ ö
Dderbend / mit faulkeit / ſchlaaffen / ſauffen / ſpilen / vndð anderm vnnützen geſchwaͤtz: als
weñ dein menſchen vil zeyt überig waͤre. Dahaͤr dienet der ſchoͤn ſpꝛuch Beinocriti /
¶ Es iſt nichts beſſers dañ die deyt nutzlich verzeerẽ. Es witt geſchꝛibẽ von dein Keiſer
Tito / als er auff ein zeyt hat woͤllen znacht eſſen / vñ gedachi
woꝛden / übel rüwen vnd dauren. Zeno Philoſophus ſagt / daß dem menſchen nichts
tag vnnützlich verderbt vnd verſch liſſen. Das ſol dein menſchẽ der zwaͤck vndendz
alles ſeines thůns vñ laſſens ſeyn / in allen ſeinen uͤbungen. Paulus i. Coꝛ. Ein yetlicher
ſlche nit das ſein / ſonð das deß anderen iſt / ie. Nun beſchicht es gineinklich daß durch
denſagen Gottes ſo manzä erſten / vnd inſonderhret den nutz deß nachſten fücht /die
zůſamen kom̃end / inſonderheit was freye künſt / lobliche übungen vnd Srudia be
traͤffend. Durch ſoͤlich vnd dergleychen vꝛſach bin ich bewegt woꝛden / G.L. Herren
dzur zeyt ſo ander leüt mit müſſiggang verzeerend etlich bucher von det Natut vnd dde
Geſchoͤpffren Gottes handlend / von dem weytberuͤmpten Herrẽ D. Conrat Geßner
erſtlich zůͤſanien gelaͤſen vnd in Latiniſcher ſpꝛaach beſchꝛiben woꝛden / dem Teütſche
Laſer zů gůͤtem zů vertolmaͤtſchen / vnd in die anerborne / verſtentliche vnd landtliche
Spꝛaach zů bꝛingen. Dann es iſt mir deſſe ein anlaß geweſen der vꝛheber diß Bůͤchs
/ der mich zů ſoͤlchet arbeit geflirdetet hat / demnach der Truckerherr. Dieweyy.
auch ſoͤlche arbeit nit von einem yetlichen hett moͤgẽ beſchaͤhen / et hette ſich dañ auff
vnd geſchꝛifſten der alten bꝛelichlichen ſtuckẽ / verſtand vnd erkañtnuß:inſ⸗ onderheit
aber die liebe deß naͤchſten menſchi / vnd der Leütſchẽ Nation / welehe ſo eins gro
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** I. —
Schllcheiſſen bnd Rhatder Stace Bintrr.
Ahaur / meinen gebietenden / vnd günſtigeñ Hetrenm.
S habend cerſam/from /fürſichtig / güinſtig lieb Ser-
Dͤen / Vnd vaͤtcer / die Alten in gmeinemm vnd gantz bieüch lichem ſpꝛüch
woit gehebt / daß ſy geſagt habend / lomo hommi Deus. Damit ſy ha ö
end wöllen anzsigen / daß nit allein ein inenſch dem anderen koͤnne /
ondei auch vil m̃er / daß ein menſch dem anderen ſoͤlle ein Gott ſeyn:
ſich ſo getreüw lich zů arbeiten / daß etwas von ſeiner kunſt / gnad / gaab dem naͤchſten
NNR ——
ſelbs genennt werdend. Gentzlich ſol ſich der inenſch befleyſſen / das er ſein naͤchſen
nutz / nit ſchad: deß naͤchſten liebe vnd freuindſchafft / nit feindtſchafft / von Chꝛiſto d m
vns das minſte zeytle / das nit zů nutz kumpt / vud dariñ nit etwas guͤts iſt außgericht
at / dz et deß ſelbigẽ tags
niemant nichts gůts bewiſen / mitgeteilt vnð gethon hette / hab er geredt / Ich hab di⸗ * —
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den grund der artzney / eigenſchafft der kranckhheiten / vnd dergleychẽ in diſem Buͤch / ..
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