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Gessner, Conrad; Forer, Conrad [Transl.]; Froschauer, Christoph [Oth.]
Thierbuch Das ist ein kurtze beschreybung aller vierfüssigen Thieren/ so auff der erden vn[d] in wassern wonend/ sampt jrer waren conterfactur: alles zů nutz vn[d] gůtem allen liebhabern der künsten/ Artzeten/ Maleren/ Bildschnitzern/ Weydleüten vnd Köchen/ gestelt — Getruckt zů Zürych: bey Christoffel Froschouwer, 1583 [VD16 G 1729]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.71520#0077

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Vondem Biſemthier. XXXI
Vonlu tigen Giſtoꝛien / oder anderm das dm

Biſem zůſtimt.

Tich wurtzlen / kreüter / lůůmen / ſchmöcken auch dem Biſem etwas nach / als

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V der Nachtſchatt / Judenhůtlin / die ſelben haben vaſt an jren bletern ein Biſem
gſchmack. qPq .

zwuſchen Baſel vnd Loſanna / ſchꝛeybt Herꝛ Geßner / hab er an eißten ſchattigen
oꝛten gefunden ein kraut / etwan anderhalb ſpann hoch / das gleych blaͤttlin habe wie

Eyffich / die gantʒ düñ / kleine bleiche blůͤmlin / derẽ yedes vier kleine blaͤttlin habe / obẽ

auffgleych an den ſtaͤnglen wie ein kron / denn vier ſtaͤngelin / als an vier ecken / haben
edes ein blůmen / in dero mittle auch eins für die ander außraget doch ſtond ſy alle
nahet bey einanð. Ein kurtze / kleine / kerfete wurtzel habend ſy/ ebẽ wie der weyß Sa-
nickel in Heſſen: vnd wirt von etlichen eben diſes kraut auch Sanickel genennt. Die o⸗

daſten blümlin ſchmoͤcken grad wie der Biſem: doch bleybt einem der lieblich geruch
nitlang in der naſen. ruch

Indem gebirg bey Sitten in Wallis / agt Herꝛ Geßner / habe er auch ein blůmen
gefunden / die gar ein kurtzen ſtangel / aber bletter vnd farb hab wie rot koꝛnblůmẽ / die

ſelben ſchmöcken auch als der Biſem. Das ſelbig kraut habe finger wie die Creutzblů-

men / vnnd ſein blům habe ein von fheür rot beſengte farb / alſo daß ſy ſchier etwas

ſchwartzlecht: vnd derhalben werde ſy auch Bꝛendle genañt. Lieblichers gſchmacks /
ſagt der Herꝛ Geßner / hab er nie gerochẽ / vnd thůye der gſchmack dem haupt nit wee
wie etwan anderer geruuhͥhgr.
in Barbarey / Hiſpanien / auch in Italien / die heißt man Da
maſceniſch / oð Biſemroſen / hat ein doꝛnechten ſtaͤchenden ſtam̃en / iſt weyß / ſchmockt
dem Biſem aͤnlich. Sy iſt heiß vnd trucken im dꝛitten grad:ſy trücknet ab / düñert / vñ
iſt erkaltẽ geaͤder gůt:tödet die würm in oꝛen / das oꝛen ſauſen ſtillet ſyꝛlindert das zan

wee: zů gſchwaͤren vñ gſchwulſten im mund vnd halß iſt ſy gůt. Das vndoͤuwẽ / das

hoͤſchen ſtillet ſy. So man der ſelben bletter zwey lot nimpt / purgiert ſy.

Man findt auch weyntrauben vnd pyren die des gſchmacks von Biſem etwas ha *
ben / vnnd Muſcateller weyn / Muſcateller peren geheiſſen ſind. Der peren ſind etlich

klein / gar bald zeytig: doch ſo ſind auch die groß / ſpat zeytig werden / vnd lang ligen.

Marder ſchmeyßt auch ein kaat / das etwas dẽ Biſem am gſchmack zůſtreycht /

bounm daruon anderwo gſagt wirit.
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PDaonder gſtaltdes Buffls.

ſudd / yedes iſt gmeinlich einer zwerchen hand bꝛeit.

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Er Biüffel iſt gantz ſchwartz / an der hoͤhe wie ein
700. N zimlicher Vngeriſcher ochß / auch etwas von glidern ſtercker / doch nit
ſodick / dürr / vnnd harter haut:die dünnhaͤrig / gleych als ob er ſtaͤts
ſich huͤret oder geſchaben waͤr. Er hat ein rauhe / doch bꝛeite ſtirn / da-
W ran oben bey den hoͤꝛneren etwas krauſen ſtarrigen haars iſt:dẽ kopff
henckt er ſtaͤtigs nidtſich / vnd iſt der kopff gegen anderm ſeinem leyb nit gar groß. Er
hat zwey groſſe ſtarcke bꝛeite hoͤꝛner / die ſchwartz / vnnd gleych wie die Steinbocks

hoͤꝛmer hinderſich über die oꝛen ſich krümmend / doch voꝛnen nit ſo ſpiz vnd gar krum

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