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Gessner, Conrad; Forer, Conrad [Transl.]; Froschauer, Christoph [Oth.]
Thierbuch Das ist ein kurtze beschreybung aller vierfüssigen Thieren/ so auff der erden vn[d] in wassern wonend/ sampt jrer waren conterfactur: alles zů nutz vn[d] gůtem allen liebhabern der künsten/ Artzeten/ Maleren/ Bildschnitzern/ Weydleüten vnd Köchen/ gestelt — Getruckt zů Zürych: bey Christoffel Froschouwer, 1583 [VD16 G 1729]

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https://doi.org/10.11588/diglit.71520#0116

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*

Vondem Maulcſc...

innere des thiers keltin erſetze. Vnd in dẽ halt ers vaſt mit Varrone / der da ſagt / Nan
weyßt wol / daß zů Rom mermalen ein Mauleſel gwoꝛfſen. Mago vnnd Dionyſius

ſchꝛeyben / das Maul vnd die Stüt werffen im zwoͤlfſten monat nach dem vnd ſy ge-

laden:was wunderzeichens iſts denn / ſo in Italien ein Mauleſel wirfft? Die Dattel-

boͤum tragen in Syrien kernen / in Italien keine. Die Schwalmen vnd Stoꝛchen bꝛuͤ

ten junge auß bey vns in Italien / da ſy in andern landen nicht fürbꝛingen. Columella

thůt hinzů / daß in Aphꝛica eben ſo gmein ſye / daß die Eſel werffen als die Pfaͤrd.

gen:darzů habe ſy nit ein baͤrmůter wie andere thiewr

Democritus meint wol / ſo der ſom nit einerley / moͤge die Mauleßlin nichts fürbꝛin

e

ſpꝛingen von jr. So iſt auch der Eſel ann jm ſelbs kalte art / deß můß ſein ſomen zů der

ö * frucht / kelte halb / auch vntaugenlich ſein. Dz bezeügt dz Pfaͤrd / ſo es ein Eßlin ſteygt /

die voꝛ von einem Eſel geſpꝛungen vnd geladen / verwůſtet es die frucht nit. Wo aber

als wie gſchicht / wo man weyß vnd ſchwartzes vnder einander mengt / da de ſatten

Democritum ſeye:in dem / daß andere thier / die ſchon von zweyerley gearteten thieren

erzeugt ſo wol als der Nauleſel / nicht deſtminder gebaͤrn) die zwickdoͤꝛn der Hund
vnd Woͤlffen / oder Füchſen / mancherley Habich / Hůner vnnd Raͤbhuͤnern:ſo ſeyen

doch die ſelbigen allein an der gſtalt / doch nit ſo vil añ der art vnd natur einanderais
das Pfaͤrdt vñ der Eſel / vnaͤnlich / wie dañ Ariſtoteles ſelbs bekeñt / dz da diß kalt das
ander hitzig ſey. So ſagt Heſychius / Sein ſomen ſey waͤſſerig eben wie molchẽ odet
kaͤßwaſſer / derhalben zů der ladung oder empfencknuß vntaugenlicch.·

ißkein Maulthien nit es hat ein heimlichẽ boͤſen duck in jn / der jm auch biß es abgadt

Ariſtoteles thůt ſein theil auch hinzů / ſtreytet wid etlich / doch mit zü vil ſpitzfindigẽ
woꝛten / vnd ſagt weyter: Die Eßlin behalt den ſomen nit / roͤtzt in von ſtund nach dem

ein Eſel dem Pfaͤrd nach ſpꝛingt / ſo verderbt der ſelbig kalt ſomen des Pfaͤrds ſomen.
Alexander Aphꝛodiſeus ſagt / Die Mauleß lin iſt vnfruchtbar / darumb daß ſy von
thieren die nit einerley / erzeugt: vꝛſach / die vermiſchung des ſomens / der añ gſtalt vnd
art vngleych / der ſchafft etwas über ſein einfache krefften / die er gleych gar außtilckett
ö
beyd farben jr eigenſchafft verlierẽ / vnd gleych etwas bꝛauns da bleybt / das ſunſt der
farben keiner an iſt:derhalb auch da die gſtalt der frucht außgetilckt / vnnd all taugemn
lichheit der aͤnlichheit (die ſunſt ein ſchoͤpfferin iſt gwüſſer Wudertrennter dingen) zer/
oͤꝛt wirt. 5 ö — 5 — * ⁷n * ö — — W
D. Geßner gibt da Aphꝛodiſeo vil zů / vnd vermeint / weyl ſchoñ Ariſtoteles widen

damndet

hduch
lahverme
WII
Ihinhat
Aanich
Wuuſeng
Ihuwde
Iihle
chihwat

5. e nte
Mauleſel / ſagt Ariſtoteles / ſey allweg zam / dʒ mag wol war ſein:aber ein mal Wfn

Undbeityr

ö ababen. gnůͤg den yhenen / ſo etwan des thiers gewartet / oder geach⸗ Auhupſd
tethaben. I* ——— *4+ B * * . Ihat
Abſyrtus ſagt · So das Pfaͤrd etwas ſich foͤꝛchte oder ſcheühe / ſo erzeige es das Wn

ſelbig gar bald / da ſich der reüter verſehen moͤg: aber das Maulthier erſtaune vnder⸗ Ryſchry

bidme dermaſſen ab yeder vngewonen ſach / daß der ſo es beſitzt / in groſſen gfarenſey: ſewu

SOann ſein art nienderts dem menſchen ſo getreliw vnd gfoͤlgig als des Pfaͤrds. Auch Wnr
babich Herold ſelbs erfaren / als ich im jar Chꝛiſti V. Dr XXXII. zů der Hoͤhen Wanh.

Senen / ſuaſt Senis in Tuſcanen / bey dem hochgeleerten theüren mann / herren Im. Wunh

bioſio de Nutis / der Artzney Doetorm / Pꝛofeſſoꝛn / des Radts vnd Legaten der ſelbi⸗ aul

gen ſtatt / wonet / wie diß thier voꝛ ſchꝛaͤcken gantz vnnd gar verderbt vnnd erſcheücht 60 0
wirt. Dann als ich auffein nachtauß befelch gemuͤltes herrens Ambꝛoſjj / in die / em 0

paradeyß nit vngleyche / ſchoͤne Carthuß Beluederereyten wil/ durch ein waſſergra / Whhah

ben ſetjet / weiß nit woꝛab der Eſel ſcheücht / zaufft hinderſich: vnd wie er auß dem waf n

ſer / thaͤtt er vil ſchlaͤg / wolt nim̃er foꝛt. Ich / als der ſöͤlichs am thier nit gewon / ſon Mehh

voꝛ allweg ſein gauge vnd ſchnaͤlle geſpͤrt / on ſporen ann füſſen ritt /y aber amſatel hn

bogen fuͤrt / erwutſcht ſy / vñ ſtach das thier in die ſeytẽ / es ſol foꝛt gon: ye mer ich treib / W

Je mer es ſich aufleinet:ſtach ichs denn mit den ſpoꝛen zwüſchẽ die oꝛen / ſo ſchlůgs hin I

Dden aufvnd lurtz daruon zeredẽ / die halb nacht mocht ich nitein vierteil meprht Na

*. — — ö ö — — — omen.
 
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