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Gessner, Conrad; Froschauer, Christoph [Bearb.]; Forer, Conrad [Übers.]
Thierbuch Das ist ein kurtze beschreybung aller vierfüssigen Thieren/ so auff der erden vn[d] in wassern wonend/ sampt jrer waren conterfactur: alles zů nutz vn[d] gůtem allen liebhabern der künsten/ Artzeten/ Maleren/ Bildschnitzern/ Weydleüten vnd Köchen/ gestelt — Getruckt zů Zürych: bey Christoffel Froschouwer, 1583 [VD16 G 1729]

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https://doi.org/10.11588/diglit.71520#0108

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HOuendensſl.

nenut / vnd darmit ſslichs zeichen deſter baß den ſternguckern eyngebildet wurd /

gen die alten Poeten zweyerley vꝛſach wie der Eſel vnder das gſtirn kom̃en ſeye / nam ů

lich vñ erſts alſo. Juno was Libero dem Banckhart ſo ghaſß / daß ſy jn gantz moͤnig

vnd vnſinnig macht / treib jn in ſoͤlcher wanwitz durch die land hin vnd wider: doch

was er noch ſo bſinnt / daß er wolt dem Tempel Inpiters zůlauffen / der in Epiro zů

Dodona:da yetz vngefarlich Poꝛto Pagania ſtadt / nit weyt von Coꝛfun über: dann
daſelbſt ward ſeyn vatter Jupiter vereert: vñ auffeinẽ Eychbaum / in mittẽ im wald

der vmb den tempel haͤrumb was / ſaſſen etlich tauben die gaben den yhenigen ſo da

von künffrigen dingẽ fragtend / antwoꝛt. Doch woͤllen etlich die tauben ſeyen auffeim
Bůchbaum geſaͤſſen:die Eychen haben aber ſelbs geredt:ye wie ja dem ſeye / ſo iſt der
Heyden walfart groß da geweſex: vnnd derhalb ſo wolt diſer Liber auch darziehen
fragen wie er doch ſeins leydens aͤbraͤme. Als er aber an ein wuͤſt maß kommen / vnnd

nit dardurch kondt / do erſach er zwen Eſel / deren einen fieng er auf / vnd ward vom ſel

bigen alſo über gefůͤrt / daß er nie keins waſſers empfand. Demnach vnd er nunzum
tempel kommen /iſt er ſeiner wanwitz ledig woꝛden / vñ ſich gegen dem Eſel der in tra-
gen danckbar erʒeigen woͤllen / jn an himmel vnder das gſtirn / doch über den Rraͤb

hinauf /den die Juno zů voꝛ hatt ann himmel gehenckt / verzuckt

Die ander fabel iſt / er hab den Eſel redend gemacht / vnnd jm vernunfft geben der-

halben ſich der Eſel erhebt / vnd gſeh en dʒ er ſo wol gefaßt mit dem zrůg ſeiner ſaum-
gerten / hab er woͤllen mit Pꝛiapo dem Lampſacener ſtreyten / vnd wetten welcher am

Liber erbarmet / vnd jn alſo vnder die ſternen erhaben.

baſten beweert. Deſſen der Lainpſacener etzürnt / den Eſel zetod gſchlagen:deſſen ſich
die ſternet inſächt
Andere thůnd die dꝛitt fabel darumb dar. Als die Riſen den Goͤttern den himmel

ablauffen woͤllen / vnnd Jupiter alle Goͤtter vmb hilff angerůfft / do ſeyen Vulcanns /

Liber / Satyrn vnd die Silenen auff Eßlen dahaͤr geritten / vñ als ſy ſchier den feynd
Nantroffen / ſeyen die Eſel ab den vollanden erſchꝛocken / vnd all anfahen zů ruͤhelen / vj
grauſam zů yhhanen / welches die vngeheüren Riſen voꝛ nie gehoͤꝛt / alſo in foꝛcht
bꝛacht hat / daß ſy die flucht zemal genommen / die Goͤtter zefziden gelaſſen. Darumb

Die Goͤtter ſy wider vereert / vnd einen auß jnen den Eßlen ann him̃el geſetzt. Hierauß

ling angerichtet werde.

C. Marius ein Burgermeyſter etwan zů Rom / als er zum oberſten vaͤldherrẽ ver

Noꝛdnet wider die Daͤnen vnd Holſater / ſo Italiẽ überfallen hetten / damit der troß võ
hůrnuolck nit ſo groß wurde dem hauffen / dardurch dann pꝛouiand vnnütz verzeert/

Die plaͤtz vergebens verſchlagen / vnd vil vnradts ſich erhebt / machet er ſeinen knechtẽ

eyne baͤſtlin vnd tragraͤfflin / darmit ſy jr rüſtung zů rugck on irrung der gweer ſelbo
dinſen moͤchten. Dahaͤr wurdend ſy Marians Eſel geheiſſen.

ö ¶ Alexander der groß ward von ſeinen pfaffen verwaͤnt / er můßte den Goͤttern glo-

ben / den erſten zů opffern ſo jm begegnet / woͤlte er anders ſeins voꝛhabens fürfaren.
Der künig globts. Do begegnet jm ein Eſel / den da ein armer tropffvoꝛ jm anhin
treib. Eylends ward der gůtt gſell erwüſcht von den dienern / vnnd zum ſchlachthauß

als zeopffern geriſſen. Er fragt die vꝛſach: ſo ſy jm kundt thon wirt / Ach / ſagt er /

iſt falſch:dann mein Eſel iſt dem künig voꝛ mir begegnet Darmit erlediget er ſich.
Nicander ſchꝛeybt gar ein bedeütliche ſcharpffſinnige fabel mit hüpſchen verſen /

dõ einem Eſel / dem der Gott Jupiter die Jugend / vm̃ etwas ſeiner gethoner dienſten

Wwillen vereeret vnd geſchenckt hat. Dann als er ſein ſhanckung auff den rugken gla-

den / durch die wůͤſtin vnd einoͤde zoch / vnd jn ſeeronſieng ʒũ dürſten / amer in un

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der alten aberglaub / vnd jaͤmerliche verfuͤrung / darmit ſy die teüfel vnd künſtler betro Unde
gen / wol abgenommen wirt / wo nit reyne leer / was jamers in der waͤlt durch die klu

Iauſpdas;
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— hhitzä
Caommodus dð keiſer hatt einen / welcher ſeins mañlichen glids halbẽ voꝛ allen man hnün
nen verſchꝛeyt was / den neñet er den Eſel / darũb dz diß thier ſo wol bewaffnet ð oui.
Er machet jn auch reych / vñ gab jm ein gůte feyßte pfrůnd in dem Stifft CHerculis.

Hraßein
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