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tcn Zahl sehr guter Arbeiter, welche Mühe und Fleiß
nicht sparen.
Die Uhrenindustrie, welche fabrikmäßig betrieben
wird, steht nicht auf einer hohen Stufe. Neben einigen
Fabriken, welche Thurmuhren unfertigen, besteht die
Uhrenindnstrie in der Anfertigung von Taschenuhren
und in der Fabrikation von massiven Stockuhren und
Gewichtuhrcn. —
Die Taschenuhrrohwerke kommen von Lancashire bei)
Liverpool; die Bestandtheile der Stockuhren von Bir-
mingham.
In Coventry bcy Birmingham werden Taschenuhren
fertig gemacht, die bessere Arbeit ist aber die aus Lon-
don— dort ist ein Stadtthcil, Clerkcnwell genannt, in
welchem fast ausschließlich Uhrcmnacher wohnen, es wer-
den da alle Sorten Uhren, von der Thurmuhr bis zur
Taschenuhr gemacht. Es sind da Fabriken, Theilarbeiter
und Furniturhandlungen.
Die Fabriken von Moore und von Smith machen
große Uhren; sie beziehen viele Bestandtheile von ande-
ren Orten.
Für die Echappements haben sie besondere Arbeiter,
die sonst nichts thun. — Im Allgemeinen ist die Arbeitö-
theilnng aber nicht so groß, wie sie sein konnte.
Der Londoner Adreßkalender unterscheidet zwar
Uhren- und Chronometcrmachcr,
Zifferblattmachcr,
Uhrcngläsermacher,
Uhrenfcdermacher,
Taschenuhr-Zeigermacher,
„ Gehäusmacher,
„ Kapselmacher,
„ Stcigrad und Spindclmachcr,
„ Echappementmacher,
„ Finisseure,
„ Vergolder,
„ Steinsetzer,
„ Ankerhackenmacher,
„ Zeigcrwerkmacher,
„ Rohwerkmacher,
„ Bügelmacher,
„ Triebmacher,
„ Springfcdermachcr,
„ Ausfüttcrer,
„ Gehäuspolirer,
Uhren - Graveure,

allein der gewöhnliche Gang ist es, daß ein Uhrenma-
cher, bei dem eine Bestellung gemacht wird, sich die Be-
standtheile kauft und die Uhren ganz fertig macht; cS
ist hier nicht diese streng gegliederte Theilarbeit wie in
der Schweiz.
Neber die Lothe der Metallarbeiter.
(Fortsetzung.)
3. Messingschlaglot h besteht ans einer Mischung
von Messing und Zink, ist also eigentlich ein zinkreiches
Messing, zuweilen enthält es auch etwas Zinn, welches
entweder absichtlich zugcsetzt wird, oder durch Anwen-
dung alten, mit Schnclllotb gelothctcn Messings oder
Kupfers zur Bereitung des Lothes, zufällig hineinkommt.
Man soll zur Darstellung desselben nicht Gußmcssing,
sondern geschlagenes oder gewalztes Messing anwenden,
weil dieses mehr gleichmäßig in seiner Zusammensetzung
ist, und schon durch die Bearbeitung, welche es erlitten
hat, die Sicherheit gewährt, daß es keine zu große
Menge Zink enthält. Je großer die Menge des Zinks
in dem Lothe ist, desto leichtflüssiger und desto weniger
dehnbar wird die Zusammensetzung (desto blässer zugleich
deren Farbe), so daß man für verschiedene Fälle sehr
abweichende Mengenverhältnisse der Bestandtheile anwcn-
dct. Das haltbarste Loth ist stets jenes, welches am
wenigsten Zink enthält. Oft gebraucht man daher zum
Lötheu von Eiseu Stahl und Kupfer unvcrmischtes, oder
gar noch mit Kupfer versetztes Messing (Messingloth).
Ein sehr gutes, auf Schmied eisen, Gußstahl, Stahl,
Kupfer und selbst auf Messing (nur nicht Gußmessing)
zu gebrauchen. Das Schlagloch wird erhalten, wenn
man 7 Thcile Mcssingblechschnitzcl mit 1 Theil Zink
schmelzt, die Mischung nicht länger als 6 bis 7 Minu-
ten im Fluß erhält und dann auögießt. (Die Schmelz-
zeit ist von Einfluß, weil, je länger sie dauert, desto
mehr Zink verflüchtigt wird.) Ein leichteres (hauptsäch-
lich für Messing) entsteht aus 2 bis 3 Theilen Messing-
blech und 1 Theil Zink. Die schmelzbarsten Arten (z. B.
aus gleichen Theilen Messing und Zink) bezeichnet man
öfters mit dem Namen „Schncllloth" , was aber keine
Verwechselung mit dem Zinnlothc veranlassen darf. Zinn-
haltiges Schlagloch bereitet man aus 18 Theilen Mes-
sing, 3 Theilen Zink, 2 Theilen bleifreiem Zinn; oder
12 Theilen Mefsing, 4 Theilen Zink, 1 Theil Zinn;
oder 16 Theilen Kupfer, 16 Theilen Zink, 1 Theil Zinn.
- Bei der Bereitung des Schlagloches ist cs am besten,
Messing und Zink abgesondert in zwei Tiegeln zu schmel-
 
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