Gewerbeblatt
für den
Schwarzwald.
(Erscheint alle 14 Tage einmal. Preis ohne Bestellgebühr 36 Kreuzer für den Jahrgang; Sveditionsgebühr der Großh.
Postanstalten 9 kr., Bestellgebühr 20 kr. fahr!. — Man abonnirt bei der Uhrenmachcrschule in Furtwangcn oder bei einer Postanstalt.
Furtwangen. 15. Sonntag, den »8. Juli 1832.
Die Industrieausstellung zu New-Aork.
Wir lesen in öffentlichen Blättern, daß die Kunst-
und Industrieausstellung aller Nationen in New-Aork,
von welcher schon lange die Rede ist, nun bestimmt
am 2. Mai 1853 eröffnet werden soll. Der Ge-
danke zu dieser Ausstellung wurde durch jene in London
hcrvorgerufen; die New-Uorker soll aber von jener we-
sentlich verschieden sein. Während es sich in London fast
nur um eine vergleichende Darstellung der industriellen
Höhen aller Völker, um einen großen Ehrenwcttkampf
handelte und deßhalb Preisangaben bei den ausgestellten
meist mit besonderer Sorgfalt verfertigten Gegenständen
nicht gestattet waren, soll nun in New-Aork dem Spe-
kulationsgciste freier Spielraum gelassen, cs sollen alle,
auch die gewöhnlichen Erzeugnisse des Kunst- und Ge-
wcrbflcißcs auf jenem großen nordamcrikanischen Markte
ausgestellt werden und sich da Abnehmer zu verschaffen
suchen. Während also in London die schönste, die vol-
lendetste Arbeit den Preis der Ehren davontrug, würde
in New-Aork vorzugsweise der zugleich brauchbarsten und
billigsten Waare der Lohn werden, dadurch, daß sie ein
weiteres Marktgebiet sich eröffnete. Die deutschen Jndu-
striecrzcugnisse überhaupt, jene des Schwarzwaldes aber
insbesondere, sollten auf einer solchen Ausstellung
nicht fehlen, wenn man auch für sichern Erfolg natür-
lich nicht bürgen kann, denn Erweiterung des Marktge-
bietes, Vermehrung des Absatzes ist zuletzt die Haupt-
sache für eine Thätigkcit, deren Lebensprincip darin liegt,
eine möglichst große Menge von Erzeugnissen hervorzu-
bringen. Es fragt sich noch, wenn man die Sache em-
pfehlen zu müssen glaubt, welche Garantier» dem Aus-
steller geboten sind? Zn dieser Beziehung mögen nach-
folgende, öffentlichen Blättern entnommene, Bemer-
kungen als Anhalt dienen, wer aber näheren Aufschluß
will, muß sich an den amerikanischen Generalagenten für
Europa, Karl Buschek in London, 6, fllmrinß Lrosx,
wenden.
Schon im September 1851 wurde von den Unter-
nehmern eine Aufforderung erlassen, in welcher der freie
Transport der zum Zweck der Ausstellung eingesandten
Gegenstände von Antwerpen bis New-Aork und zurück
(im Falle des Nichtverkaufcs) zugcsichert wird. Im Ja-
nuar d. I. ist von dem Gcmeindcvorstand zu New-Aork
ein in der Nähe der Stadt liegender Platz zur Errich-
tung des Ausstcllungsgcbäudcö auf 5 Jahre abgegeben
und dem in demselben aufzustcllendcn Eigenthum der
nöthige Schutz zugcsichert worden. Das ganze Unterneh-
men geht von einer Aktiengesellschaft aus und ist also
ebenfalls Gegenstand der Speculation.
Das Ausstellungsgebäude soll zu einer zollfreien
Niederlage erklärt worden sein, so zwar, daß nicht der
Aussteller, sondern der amerikanische Käufer den Zoll
zu bezahlen hätte, unverkaufte Gegenstände aber ohne
Erlegung eines Zolles zurückgehen würden. Im Falle
des Verkaufes soll der Erlös nach Abzug der von den
Unternehmern getragenen Transport- und Assekuranzko-
stcn und der Commissionsgebühren an den Verkäufer
oder dessen Ordre ausbezahlt werden. Die Aussteller
werden daher zu ihren sonstigen Verkaufspreisen die nö
thigcn Zuschläge zu machen haben, damit sic bei den
Verkaufspreisen in New-Aork keine Verluste erleiden.
Die gewerblich statistische Anstalt in Frankfurt a. M.
machte hierüber folgende Angaben:
Die Commissions- d. h. die Verkaufsgebührcn in
New-Aork betragen 10"/, für Kunstgcgenständc und 5"/,
für alle anderen Artikel. Die Transportkosten belaufen
sich von Frankfurt a. M. bis Antwerpen durchschnittlich
auf 1 fl. 36 kr. bis 1 fl. 48 kr. für den Centner. Die
Versicherung beträgt bei der Niederrhcinischcn Gütcrassc-
curanzgescllschaft in Wesel, für den Wasser- und Ei-
für den
Schwarzwald.
(Erscheint alle 14 Tage einmal. Preis ohne Bestellgebühr 36 Kreuzer für den Jahrgang; Sveditionsgebühr der Großh.
Postanstalten 9 kr., Bestellgebühr 20 kr. fahr!. — Man abonnirt bei der Uhrenmachcrschule in Furtwangcn oder bei einer Postanstalt.
Furtwangen. 15. Sonntag, den »8. Juli 1832.
Die Industrieausstellung zu New-Aork.
Wir lesen in öffentlichen Blättern, daß die Kunst-
und Industrieausstellung aller Nationen in New-Aork,
von welcher schon lange die Rede ist, nun bestimmt
am 2. Mai 1853 eröffnet werden soll. Der Ge-
danke zu dieser Ausstellung wurde durch jene in London
hcrvorgerufen; die New-Uorker soll aber von jener we-
sentlich verschieden sein. Während es sich in London fast
nur um eine vergleichende Darstellung der industriellen
Höhen aller Völker, um einen großen Ehrenwcttkampf
handelte und deßhalb Preisangaben bei den ausgestellten
meist mit besonderer Sorgfalt verfertigten Gegenständen
nicht gestattet waren, soll nun in New-Aork dem Spe-
kulationsgciste freier Spielraum gelassen, cs sollen alle,
auch die gewöhnlichen Erzeugnisse des Kunst- und Ge-
wcrbflcißcs auf jenem großen nordamcrikanischen Markte
ausgestellt werden und sich da Abnehmer zu verschaffen
suchen. Während also in London die schönste, die vol-
lendetste Arbeit den Preis der Ehren davontrug, würde
in New-Aork vorzugsweise der zugleich brauchbarsten und
billigsten Waare der Lohn werden, dadurch, daß sie ein
weiteres Marktgebiet sich eröffnete. Die deutschen Jndu-
striecrzcugnisse überhaupt, jene des Schwarzwaldes aber
insbesondere, sollten auf einer solchen Ausstellung
nicht fehlen, wenn man auch für sichern Erfolg natür-
lich nicht bürgen kann, denn Erweiterung des Marktge-
bietes, Vermehrung des Absatzes ist zuletzt die Haupt-
sache für eine Thätigkcit, deren Lebensprincip darin liegt,
eine möglichst große Menge von Erzeugnissen hervorzu-
bringen. Es fragt sich noch, wenn man die Sache em-
pfehlen zu müssen glaubt, welche Garantier» dem Aus-
steller geboten sind? Zn dieser Beziehung mögen nach-
folgende, öffentlichen Blättern entnommene, Bemer-
kungen als Anhalt dienen, wer aber näheren Aufschluß
will, muß sich an den amerikanischen Generalagenten für
Europa, Karl Buschek in London, 6, fllmrinß Lrosx,
wenden.
Schon im September 1851 wurde von den Unter-
nehmern eine Aufforderung erlassen, in welcher der freie
Transport der zum Zweck der Ausstellung eingesandten
Gegenstände von Antwerpen bis New-Aork und zurück
(im Falle des Nichtverkaufcs) zugcsichert wird. Im Ja-
nuar d. I. ist von dem Gcmeindcvorstand zu New-Aork
ein in der Nähe der Stadt liegender Platz zur Errich-
tung des Ausstcllungsgcbäudcö auf 5 Jahre abgegeben
und dem in demselben aufzustcllendcn Eigenthum der
nöthige Schutz zugcsichert worden. Das ganze Unterneh-
men geht von einer Aktiengesellschaft aus und ist also
ebenfalls Gegenstand der Speculation.
Das Ausstellungsgebäude soll zu einer zollfreien
Niederlage erklärt worden sein, so zwar, daß nicht der
Aussteller, sondern der amerikanische Käufer den Zoll
zu bezahlen hätte, unverkaufte Gegenstände aber ohne
Erlegung eines Zolles zurückgehen würden. Im Falle
des Verkaufes soll der Erlös nach Abzug der von den
Unternehmern getragenen Transport- und Assekuranzko-
stcn und der Commissionsgebühren an den Verkäufer
oder dessen Ordre ausbezahlt werden. Die Aussteller
werden daher zu ihren sonstigen Verkaufspreisen die nö
thigcn Zuschläge zu machen haben, damit sic bei den
Verkaufspreisen in New-Aork keine Verluste erleiden.
Die gewerblich statistische Anstalt in Frankfurt a. M.
machte hierüber folgende Angaben:
Die Commissions- d. h. die Verkaufsgebührcn in
New-Aork betragen 10"/, für Kunstgcgenständc und 5"/,
für alle anderen Artikel. Die Transportkosten belaufen
sich von Frankfurt a. M. bis Antwerpen durchschnittlich
auf 1 fl. 36 kr. bis 1 fl. 48 kr. für den Centner. Die
Versicherung beträgt bei der Niederrhcinischcn Gütcrassc-
curanzgescllschaft in Wesel, für den Wasser- und Ei-