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nur allmälig heran und so bedarf cs daher neben dem
Capital noch einer gehörigen Anzahl tüchtiger Kräfte,
um ein solches Unternehmen zum Gedeihen zu brin-
gen.
Die früher genannten Fabriken machen keine Uhren
fertig, sie liefern die Rvhwerke nach Paris. Nur Kip)'
lils in Lerne bei Nontbelisrü finirt auch eine Parthic
Uhren ans selbst verfertigten Rohwerken; diese Abwei-
chung von der Regel ist aber nicht von Belang.
Von Äkrti und kreres waren Rohwerke in der
Londoner Ausstellung aufgelegt.
(Fortsetzung folgt.)

Neberzüqe auf Zink.
(Nach Di-. Ltidersdorff.)
(Fortsetzung.)
Ich werde jetzt diejenigen metallischen Ueberzüge fol-
gen lassen, die ich für Zinkwaaren anwendbar hielt, nm
denselben vorzugsweise ein angenehmes Acußeres zu geben.
Die Reihe mag mit dem Verzinnen des Zinks be-
ginnen , weil das Zinn vielleicht das einzige Metall ist,
welches wegen der Stellung, die cs in der elektrischen
Reihe der Metalle zum Zink cinnimmt, das letztere
gleichzeitig auch gegen die Einflüsse der Witterung be-
dingungsweise zn schützen vermag.
1) Das Verzinnen. Um dasselbe zu bewirken,
erhitze man ein Gemisch von 2 Theilen gereinigtem
Weinstein, 1 Thcil Zinnchlorid und 4 bis 5 Theilen
Wasser bis auf 60" R. Die Auflösung des Weinsteins
erfolgt bei dieser Temperatur durch Austausch der Bc-
standtheilc vollständig und bald, so daß also die Dar-
stellung der Verzinnnngsflüssigkeit, die man in sehr eon-
ecntrirtcm Zustande erhält, ebensowenig Zeit als Arbeit
kostet. Ich habe zu dieser Flüssigkeit Zinnchlorid vor-
geschrieben, und dieß aus dem -Grunde, weil Zinn-
chlorür (das sogenannte Zinnsalz) zwar auch verzinnt,
das Zinn aber zn massenhaft nnd schwarz auf Zink nie-
dcrfallcn läßt, wenn die Flüssigkeit nicht sehr verdünnt ist.
Um nun mit dieser Auflösung Zinkwaaren zu ver-
zinnen, kann man zwei Wege cinschlagcn: man kann
dies nämlich ebensowohl durch Einlegen als durch
An reib en bewirken. Legt man die Gegenstände in die
Flüssigkeit hinein, so nehmen sie in wenigen Sekunden
ein graues mißfarbigcs Aussehen an, und dieß ist der

Zeitpunkt, um die Operation zu beendigen. Man nimmt
die Gegenstände also jetzt heraus und reibt oder bürstet
dieselben, ohne sic vorher abzuspülcn, mit feinem Sande,
dem man etwas Thon oder ein anderes indifferentes
Putzmittcl, nicht aber Schlämmkreide oder dcrgl. beifü-
gen kann, so lange ab, bis sic vollkommen weiß und
glänzend erscheinen. ES ist dieß in wenigen Minuten
geschehen und die Gegenstände sind jetzt mit einem fast
silberweißen Ueberznge bekleidet. Merkwürdig ist hierbei,
daß sich das Zinn immer mit einer mehr oder weniger
grauen Farbe und mit nur geringem Zusammenhänge
auf Zink niedcrschlägt, nnd nur erst durch Reiben mit
einem härteren Körper Zusammenhang nnd Glanz ge-
winnt. Möglicherweise spielt hierbei die Neigung beider
Metalle, Lcgirungen zu bilden, eine Rolle mit. Wie
leicht also auch Zink in der gedachten Flüssigkeit durch
Einlegen sich verzinnt, so müssen doch immer die Ge-
genstände nachher gebürstet oder abgerieben werden.
Will man durch Anrciben verzinnen, so thut man
am besten, wenn man die Flüssigkeit gleich mit so viel
feinem Sand versetzt, daß sic einen flüssigen Brei bil-
det, und mit diesem die Gegenstände reibt oder bürstet.
Empfehlenswert!) ist hierbei, sich da eines Schwammes
zu bedienen, wo nicht engere Tiefen die Bürste nöthig
machen. Auch hier erfolgt der erste Anfall des Zinnes
mit grauer Farbe, die jedoch unter dem Reiben gleich
wieder verschwindet, sobald die Flüssigkeit ihren Zinn-
gehalt abgelagert hat.
Bekanntlich-gibt cs bis jetzt keinen haltbaren An-
strich auf Zink, und cs kann keinen geben, wenn man
die Beschaffenheit des an der Luft sich bildenden Zink-
oxydes vor Augen hat. Das Zink oxydirt sich in der
Luft, unter Bcihülfe von Thau nnd Regen sehr schnell.
Können wir nun auch einen Anstrich nicht undurch-
dringlich machen, so können wir doch das Zink vorder
Bildung seines staubigen Oxydes bewahren, und dieß
reicht hin, um den Anstrich dauernd haftend zu machen.
Wie schon gesagt, bildet das Verzinnen das Präscr-
vativmittcl, und dabei kann dasselbe für den vorliegen-
den Zweck sogar in erleichterter Weise angcwendet wer-
den.
Die Ziukgcgenständc brauchen nämlich nicht abge-
bcizt zu werden. Die Vorbeschri ebene Flüssigkeit " zum
Verzinnen greift das Zink lebhaft an, sie löst also
auch das graue Suboxyd auf, und daher hat man
hier, wo cs auf eine besonders schöne Verzinnung nicht
 
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