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zweckmäßigsten ist, da man dann aus den Auflösungen
der einzelnen Harze leicht Kompositionen von jeder be-
liebigen Eigenschaft darstellen kann.
Der Terpentin macht den Firniß, selbst bei
nicht sehr großem Zusatz, hinreichend zähe und biegsam,
so daß er bei Reibung oder Stoß weniger leicht als ein
weißes Pulver von der gefirnißten Fläche abfällt, weil
das in dem Terpentin enthaltene Oel sehr hartnäckig
zurückgchalten wird. Mit der Länge der Zeit aber ver-
dampft das letztere vollständig, und etwas bedeutende
Temperaturveränderungcn erzeugen Sprünge und Risse,
namentlich wenn die Firnißdccke etwas stark ist. Man
muß nie mehr als die unbedingt nothwendige Menge
von Terpentin zusetzcn.
(Fortsetzung folgt.)
Regeln beim Einkauf ausländischer Hölzer.
(Von Schmidt und Hartung, Schreinermeister.)
Von den aus Mahagoniholz geschnittenen Bohlen
und Fourniren muß man nur solche kaufen, die auf ihrer
Oberfläche eine feurigrothe, ins Gelbliche fallende Farbe
haben, weil Mahagoniholz von dieser Farbe später schon
kastanienbraun wird. Mahagoniholz, das schon vor der
Bearbeitung mehr ins Rothe fällt, nimmt später eine
ganz düstere schwarzbranne Farbe an. Besitzt das Maha-
goniholz eine blaßrothe Farbe, so behält es entweder
dieselbe, oder wird gar noch Heller; diese Sorte von
Mahagoniholz ist die geringste. Noch besteht beim Ein-
käufen von aus Mahagoniholz geschnittenen Fourniren
ein Vortheil darin, so viel wie möglich die aus einem
und demselben Stamme geschnittenen Fournire zusammen
zu kaufen; denn dadurch ist man in den Stand gesetzt,
die von den Fourniren geschnittenen Abfälle wieder für-
andere Gegenstände zu verwenden, die mit denselben Four-
niren belegt werden sollen. Nur selten tritt der Fall
ein, daß Fournire, die aus verschiedenen Stämmen oder
Blocken geschnitten wurden, in Hinsicht ihrer Farbe zu-
sammen paffen, und deßhalb können auch, kauft man nur
wenig zusammcnpassende Fournire auf einmal, die da-
von abgetrennten Abfälle in seltenen Fällen wieder ver-
wendet werden.
Die Erfahrung hat uns gelehrt, daß es beim Ein-
kauf von aus Mahagoniholz geschnittenen Bohlen viel
vorteilhafter ist, wenn man dieselben nicht, wie es häu-
fig stattfindet, nach dem Gewichte, sondern nach dem

Quadratfuß einkauft. Beim Einkäufen nach dem Gewicht
sind die Bohlen fast immer, um ihnen ein schweres Ge-
wicht zu geben, feucht gemacht, und im feuchten Zu-
stande wiegen sie beinahe noch einmal so viel als im
trockenen. Trocknen auch die Bohlen beim Einkauf nach
dem Qnadratfuß zusammen, so wird doch der dadurch
entstehende Verlust nie so beträchtlich sein,,als solches
der Fall ist, wenn die Bohlen nach dem Gewicht ge-
kauft wurden.
Beim Einkauf des Palisanderholzes, das meistens in
Form von runden Stämmen oder zuweilen auch in Boh-
len und Fourniren geschnitten im Handel vorkommt, muß
man an irgend einer Stelle des Stammes etwas weg-
hauen, um die eigentliche Farbe deutlich erkennen zu kön-
nen, da das Aeußere des Stammes schwarz aussieht. Das
Palisanderholz ist ebenfalls, wie das Mahagoniholz, an
Güte sehr verschieden. Das beste ist dasjenige, welches
mit feinen rothen Adern durchzogen ist. Hat das Pali-
sanderholz gelb- und schwarzbraune Stellen, so ist es von
einer geringen Qualität, und ein derartiges Holz nimmt
auch nach der Politur keine lebhafte Farbe an.
Das Ebenholz wird ebenfalls in Form von runden
Stämmen verkauft. Es ist in Bezug darauf rathsam,
nur solche Stämme zu kaufen, die keine Riffe haben, weil
beim Schneiden rissiger Stämme viele Abfälle entstehen.
(Monatöblatt des Gewerbv. f. d. Großh. Hessen.)
Notiz.
Braune Beize für Holz. Eine schöne braune
und dauerhafte Holzbeize erhält man nach Apotheker C.
Leber in Schlitz durch Auflösen von 1 Theil Kasseler-
braun (Kässelcrdc) in einer Lauge, bereitet aus 1 Theil
Soda in 4 Theilen Wasser; auch läßt sich eine gewöhn-
liche Aschenlauge dazu verwenden. (Dingl. pol. Journ.)
Dekanntmachnirg der Großh. Prreclion
der Uhrenmacherschule.
Unter Bezugnahme auf das Prämienaus sch rei-
ben für Erfindungen und Verbesserungen im Gewerbs-
betrieb, welches wir im Gewcrbeblatt Seite 24 und 28
erlassen haben, bringen wir hiermit zur öffentlichen Kennt-
niß, daß die Preisbestimmung erst am 15. Dezember
d. I. stattfindcn wird und daß deßhalb Anmeldungen
noch bis zum 15. November erfolgen können.

Friedrich Wagner'schc Buchdruckern in Freiburg. — Verantwortlicher Redakteur; R. Gcrwig in Furtwangen.
 
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