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17. Samuel van Hoogstraten, Christus segnet die Kinder. Zeichnung. Hamburg, Kunsthalle
Von wem stammt nun jene Skizze, in deren Urheber wir den Schöpfer des Bildes in der
National Gallery zu sehen haben ? Sucht man unter den Zeichnungen der Schüler Rembrandts
aus der Zeit um 1650 nach einer verwandten Faktur, so stößt man auf eine Gruppe von Zeich-
nungen, deren Zusammenhang erst in jüngster Zeit klar wurde. Es sind Zeichnungen, die heute
mit Recht als Arbeiten des Barent Fabritius1 erkannt worden sind, wobei hier aus der Fülle
seiner Zeichnungen, an denen man auch einen guten Teil seiner Entwicklung verfolgen kann,
nur jene sich als verwandt erweisen, die als zusammenhängende Gruppe eine bestimmte Etappe
in seiner Art zu inventieren repräsentieren, die der Zeit um 1650. Denn bei Barent Fabritius,
dessen Schaffen mit dem Rembrandts so verflochten erscheint, daß Gemälde aus der Jugend-
zeit des Barent Fabritius lange als Werke Rembrandts galten, wandelt sich auch der Stil der
Zeichnungen mit seiner Abwendung von Rembrandt. Die Gruppe der hier in Betracht kommen-
den Zeichnungen hat sich um die folgenden Zeichnungen von Barent Fabritius als Kern ge-
bildet: 1. Gang nach Emaus, Berlin (Abb. 20); 2. Judas gibt die Silberlinge zurück, Louvre
(Abb. 22); 3. Der Satyr und die Bauern, Rotterdam (Abb. 21).
Das, was diese Gruppe der Barent Fabritius-Zeichnungen vor allem charakterisiert (und bei
der Wandelbarkeit seines Talentes verschieben sich die charakteristischen Züge seiner Zeichen-
kunst sehr weitgehend bis zu einer fast manieristischen Linienführung bei den Spätzeichnungen
um und nach 1660) und was sie innerhalb des größeren Zusammenhanges isoliert, ist die merk-
1 Gustav Falck, Barent Fabritius, Old Master Drawings, Nr. 11, 1928. — W. R. Valentiner, Carel and
Barent Fabritius, The Art Bulletin, Vol. XIV, Nr. 3.
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17. Samuel van Hoogstraten, Christus segnet die Kinder. Zeichnung. Hamburg, Kunsthalle
Von wem stammt nun jene Skizze, in deren Urheber wir den Schöpfer des Bildes in der
National Gallery zu sehen haben ? Sucht man unter den Zeichnungen der Schüler Rembrandts
aus der Zeit um 1650 nach einer verwandten Faktur, so stößt man auf eine Gruppe von Zeich-
nungen, deren Zusammenhang erst in jüngster Zeit klar wurde. Es sind Zeichnungen, die heute
mit Recht als Arbeiten des Barent Fabritius1 erkannt worden sind, wobei hier aus der Fülle
seiner Zeichnungen, an denen man auch einen guten Teil seiner Entwicklung verfolgen kann,
nur jene sich als verwandt erweisen, die als zusammenhängende Gruppe eine bestimmte Etappe
in seiner Art zu inventieren repräsentieren, die der Zeit um 1650. Denn bei Barent Fabritius,
dessen Schaffen mit dem Rembrandts so verflochten erscheint, daß Gemälde aus der Jugend-
zeit des Barent Fabritius lange als Werke Rembrandts galten, wandelt sich auch der Stil der
Zeichnungen mit seiner Abwendung von Rembrandt. Die Gruppe der hier in Betracht kommen-
den Zeichnungen hat sich um die folgenden Zeichnungen von Barent Fabritius als Kern ge-
bildet: 1. Gang nach Emaus, Berlin (Abb. 20); 2. Judas gibt die Silberlinge zurück, Louvre
(Abb. 22); 3. Der Satyr und die Bauern, Rotterdam (Abb. 21).
Das, was diese Gruppe der Barent Fabritius-Zeichnungen vor allem charakterisiert (und bei
der Wandelbarkeit seines Talentes verschieben sich die charakteristischen Züge seiner Zeichen-
kunst sehr weitgehend bis zu einer fast manieristischen Linienführung bei den Spätzeichnungen
um und nach 1660) und was sie innerhalb des größeren Zusammenhanges isoliert, ist die merk-
1 Gustav Falck, Barent Fabritius, Old Master Drawings, Nr. 11, 1928. — W. R. Valentiner, Carel and
Barent Fabritius, The Art Bulletin, Vol. XIV, Nr. 3.
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