Literatur
20) Das langgestreckte Schriftband kündet:
„Schiesen • alle ■ nieman ■ los • abe ■
an • büte ■ gewinnent ■ soil ■ einne ■ habe ■ "
!1) H. Kohlhausen, a. a. 0. Krit. Kat. Nr. 82, Tafel 59.
") B. Kurth, a. a. O. Tafel 123a, b, c.
2") Vgl. H. Kohlhausen, a.a.O. Krit. Kat. Nr. 62, Tafel 48 (oben), Nr. 64 (bei den Elsässer Minnekästchen
aus dem Beginn des 15. Jahrhunderts).
") Franz Xaver Kraus, Kunst und Altertum in Unter-Elsaß, Straßburg 1876, S. 574.
") B. F. Burckhardt, a. a. O. T. V.
2°) F. A. Lehner, Fürstlich Hohenzollernsches Museum in Sigmaringen, Verzeichnis der Textilarbeiten, Nr. 41.
27) Vgl. H. Kohlhausen, a. a. 0. mit dem Hintergrundmuster des Minnekästchens Nr. 42 (Tafel 54, Ost-
schweiz, 1. Hälfte des 15. Jahrh.).
28) Collection Bardac, 1913, S. 49.
B.Kurth, a.a.O. T. 121.
Katalog der Sammlung Arnold Seligmann, Paris 1914.
211) „Wir • mügent • nit • lange • beiten ■
wir • muesset • dz ■ höwe ■ zerspreite".
30) „wir • wendtz • howe ■ zu ■ hufen ■ tragen •
so ■ kan • mans ■ uf • geladen".
S1) „der • howat ■ bin 1 ich ■ genänt •
dz ■ dun • ich • mit ■ dem ■ reche 1 bekant".
'2) selten ■ spil ■ went ■ wir ■ triben •
truve • Ion ■ blibe ■
aa) „wir • went ■ gut • geseien ■ sin".
34) „die • erbern ■ hant • wir • funden •
die • kirsen • werden ■ schier ■ kume".
S6) Abb. s. T. 122 bei B. Kurth, a. a. O.
3t) Friedrich von der Leven und Adolf Spamer, Die altdeutschen Wandteppiche im Begensburger Bathaus.
O.Döring, Die Wandteppiche im Begensburger Bathaus: Der Aar, 1910, S. 42.
") Im ersten Bild schultert der von seinem Hunde begleitete Wildmann die Keule und stößt ins Horn, 2. ein
bärtiger Waldmensch gibt dem auf einem Hügel stehenden Hirsch mit seinem Speere den Fang,
3. ein bärtiger Wildmann sitzt auf einem Beh im Frauensitz, eine Wildfrau hält das Leitseil und trottet
hinderdrein; 4. eine blumengekrönte Wildfrau trägt einen kleineren bärtigen Wildmann, der aus seinem
Schrecken kein Hehl macht, auf der Schulter; das anschließende Stück ist verloren gegangen; 5. Wild-
frauen erstürmen auf Wehrleitern einen von Wildjungleuten verteidigten Wohnturm; 6. das Quintana-
spiel geht in Szene; 7. ein Waldmensch fängt sitzend einen Eber ab, die Wildfrau schwingt den Knüppel
über dem Tier; 8. ein Wildmann überreicht kniend seiner Gefährtin, die ihr Kind auf dem Schöße hält,
eine Blume; 9. ein bärtiger Waldmensch reitet auf einem Hirsch, die hinter ihm schreitende Wildfrau
spannt den Bogen zum Schuß; 10. eine sitzende Wildfrau nimmt einen Apfel aus geflochtenem Korb
und reicht ihn dem hinter ihr stehenden Gefährten, ein Waldmensch weidet einen Hirsch aus, der an
einem Baumstumpf mit den Hinterläufen aufgehängt ist; 11. zwei Waldpärchen üben ein Batespiel;
12. eine Wildfrau sitzt auf einem primitiv zusammengezimmerten Stuhl, in der Linken eine Hirschkeule,
der bärtige Partner mit seltsamer Kegelmütze, bietet ihr eine Trinkschale dar; ein Waldmensch röstet
das erlegte Wild an langem Drehspieße; 13. zwei Wildleute bringen Fisch, Hase und Behschlegel zur
Fortsetzung des lukullischen Mahles; 14. ein alter und ein junger Wildmann tragen ein Turnier mit
zweizinkigen Gabeln aus, der erste reitet auf einem Löwen, der zweite auf einem Beh; 15. ein Wildpaar
steht am Baum und hält ein Spruchband — die Buchstaben erscheinen in Spiegelschrift —: „wir
wildlut p . . . . en ditz grut" (Wir Wildleute bauen [?] dieses Gereute); eine sitzende Wildfrau laust
einen knienden Knaben, der Vater lehnt trag am Baum und legt die Hände auf die Schultern seines
fleißigen Weibes.
") H. Schmitz, Bildteppiche, Berlin o. J., S. 72 ff.
") Jules Guiffrey, Trois tapisseries alsaciennes: Revue Alsacienne illustree 1908, Heft IV, S. 101.
A. Schricker, Kunstschätze in Elsaß-Lothringen, Straßburg 1896, T. 112.
Joh. Schilter, Elsässische und Straßburgische Chronik von Jacob v. Königshoven, Straßburg 1698, S. 526.
Fr. X. Kraus, Kunst und Altertum in Elsaß-Lothringen, Bd. I, Straßburg 1876, S. 521.
40) „Wie safina sanctle athalen swester funden wart".
41) „Wie sTe athale hant funden wart in eime schiine".
4ä) „Wie sät athala starp und uf der bore lag und ir die hant abgesnite wart".
43) „Wie herzog obreht sce athala siner dochter disen stift befalch und ir gewalt dar über gab".
44) B. Kurth, a. a. O. S. 129.
Kindler v. Knobloch, a. a. O. Bd. III, S. 352.
45) Im ersten Bilde zeigt eine Dienerin der auf dem Lotterbette ruhenden Herzogin Perswinda — in vollem
Ornat, Krone, Brokatkleid — das blind geborene Töchterlein. Die Mutter heißt die Getreue, das Mägdlein
aus dem elterlichen Hause in sichere Obhut bringen — der Vater, Herzog Adalrich, hat ergrimmt die
Tötung seiner blinden Tochter befohlen. In der zweiten Episode vollzieht sich die Taufe der kleinen
Odilia, die durch das erlösende Wasser des Heils sehend wird. Ihr schon erwachsener Bruder fährt
mit dem Kinde im Reisewagen nach der väterlichen Residenz Hohenberg (später Odilienberg). Der Herzog,
im Staatsgewand, vernimmt die seltsame Kunde. Statt erfreut zu sein, tötet der jähzornige Fürst, den
der Ungehorsam seiner Diener ergrimmt, den eigenen Sohn. Im vierten Bilde sitzt der Herzog, von
Reue gepeinigt, an der Bahre seines Erben. Als Sühne beschließt er die Gründung eines Klosters, dessen
Leitung seine Tochter Odilia übernimmt. In der 5. und 6. Episode überreicht Adalrich der Tochter den
Schlüssel; im Hintergrunde erhebt sich eine Stadtanlage. In der siebenten Szene weilt Odilia am Sterbe-
bette des Vaters, sie erlöst durch ihr Gebet die im Fegefeuer schmachtende Seele. Der Klosterbau schreitet
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20) Das langgestreckte Schriftband kündet:
„Schiesen • alle ■ nieman ■ los • abe ■
an • büte ■ gewinnent ■ soil ■ einne ■ habe ■ "
!1) H. Kohlhausen, a. a. 0. Krit. Kat. Nr. 82, Tafel 59.
") B. Kurth, a. a. O. Tafel 123a, b, c.
2") Vgl. H. Kohlhausen, a.a.O. Krit. Kat. Nr. 62, Tafel 48 (oben), Nr. 64 (bei den Elsässer Minnekästchen
aus dem Beginn des 15. Jahrhunderts).
") Franz Xaver Kraus, Kunst und Altertum in Unter-Elsaß, Straßburg 1876, S. 574.
") B. F. Burckhardt, a. a. O. T. V.
2°) F. A. Lehner, Fürstlich Hohenzollernsches Museum in Sigmaringen, Verzeichnis der Textilarbeiten, Nr. 41.
27) Vgl. H. Kohlhausen, a. a. 0. mit dem Hintergrundmuster des Minnekästchens Nr. 42 (Tafel 54, Ost-
schweiz, 1. Hälfte des 15. Jahrh.).
28) Collection Bardac, 1913, S. 49.
B.Kurth, a.a.O. T. 121.
Katalog der Sammlung Arnold Seligmann, Paris 1914.
211) „Wir • mügent • nit • lange • beiten ■
wir • muesset • dz ■ höwe ■ zerspreite".
30) „wir • wendtz • howe ■ zu ■ hufen ■ tragen •
so ■ kan • mans ■ uf • geladen".
S1) „der • howat ■ bin 1 ich ■ genänt •
dz ■ dun • ich • mit ■ dem ■ reche 1 bekant".
'2) selten ■ spil ■ went ■ wir ■ triben •
truve • Ion ■ blibe ■
aa) „wir • went ■ gut • geseien ■ sin".
34) „die • erbern ■ hant • wir • funden •
die • kirsen • werden ■ schier ■ kume".
S6) Abb. s. T. 122 bei B. Kurth, a. a. O.
3t) Friedrich von der Leven und Adolf Spamer, Die altdeutschen Wandteppiche im Begensburger Bathaus.
O.Döring, Die Wandteppiche im Begensburger Bathaus: Der Aar, 1910, S. 42.
") Im ersten Bild schultert der von seinem Hunde begleitete Wildmann die Keule und stößt ins Horn, 2. ein
bärtiger Waldmensch gibt dem auf einem Hügel stehenden Hirsch mit seinem Speere den Fang,
3. ein bärtiger Wildmann sitzt auf einem Beh im Frauensitz, eine Wildfrau hält das Leitseil und trottet
hinderdrein; 4. eine blumengekrönte Wildfrau trägt einen kleineren bärtigen Wildmann, der aus seinem
Schrecken kein Hehl macht, auf der Schulter; das anschließende Stück ist verloren gegangen; 5. Wild-
frauen erstürmen auf Wehrleitern einen von Wildjungleuten verteidigten Wohnturm; 6. das Quintana-
spiel geht in Szene; 7. ein Waldmensch fängt sitzend einen Eber ab, die Wildfrau schwingt den Knüppel
über dem Tier; 8. ein Wildmann überreicht kniend seiner Gefährtin, die ihr Kind auf dem Schöße hält,
eine Blume; 9. ein bärtiger Waldmensch reitet auf einem Hirsch, die hinter ihm schreitende Wildfrau
spannt den Bogen zum Schuß; 10. eine sitzende Wildfrau nimmt einen Apfel aus geflochtenem Korb
und reicht ihn dem hinter ihr stehenden Gefährten, ein Waldmensch weidet einen Hirsch aus, der an
einem Baumstumpf mit den Hinterläufen aufgehängt ist; 11. zwei Waldpärchen üben ein Batespiel;
12. eine Wildfrau sitzt auf einem primitiv zusammengezimmerten Stuhl, in der Linken eine Hirschkeule,
der bärtige Partner mit seltsamer Kegelmütze, bietet ihr eine Trinkschale dar; ein Waldmensch röstet
das erlegte Wild an langem Drehspieße; 13. zwei Wildleute bringen Fisch, Hase und Behschlegel zur
Fortsetzung des lukullischen Mahles; 14. ein alter und ein junger Wildmann tragen ein Turnier mit
zweizinkigen Gabeln aus, der erste reitet auf einem Löwen, der zweite auf einem Beh; 15. ein Wildpaar
steht am Baum und hält ein Spruchband — die Buchstaben erscheinen in Spiegelschrift —: „wir
wildlut p . . . . en ditz grut" (Wir Wildleute bauen [?] dieses Gereute); eine sitzende Wildfrau laust
einen knienden Knaben, der Vater lehnt trag am Baum und legt die Hände auf die Schultern seines
fleißigen Weibes.
") H. Schmitz, Bildteppiche, Berlin o. J., S. 72 ff.
") Jules Guiffrey, Trois tapisseries alsaciennes: Revue Alsacienne illustree 1908, Heft IV, S. 101.
A. Schricker, Kunstschätze in Elsaß-Lothringen, Straßburg 1896, T. 112.
Joh. Schilter, Elsässische und Straßburgische Chronik von Jacob v. Königshoven, Straßburg 1698, S. 526.
Fr. X. Kraus, Kunst und Altertum in Elsaß-Lothringen, Bd. I, Straßburg 1876, S. 521.
40) „Wie safina sanctle athalen swester funden wart".
41) „Wie sTe athale hant funden wart in eime schiine".
4ä) „Wie sät athala starp und uf der bore lag und ir die hant abgesnite wart".
43) „Wie herzog obreht sce athala siner dochter disen stift befalch und ir gewalt dar über gab".
44) B. Kurth, a. a. O. S. 129.
Kindler v. Knobloch, a. a. O. Bd. III, S. 352.
45) Im ersten Bilde zeigt eine Dienerin der auf dem Lotterbette ruhenden Herzogin Perswinda — in vollem
Ornat, Krone, Brokatkleid — das blind geborene Töchterlein. Die Mutter heißt die Getreue, das Mägdlein
aus dem elterlichen Hause in sichere Obhut bringen — der Vater, Herzog Adalrich, hat ergrimmt die
Tötung seiner blinden Tochter befohlen. In der zweiten Episode vollzieht sich die Taufe der kleinen
Odilia, die durch das erlösende Wasser des Heils sehend wird. Ihr schon erwachsener Bruder fährt
mit dem Kinde im Reisewagen nach der väterlichen Residenz Hohenberg (später Odilienberg). Der Herzog,
im Staatsgewand, vernimmt die seltsame Kunde. Statt erfreut zu sein, tötet der jähzornige Fürst, den
der Ungehorsam seiner Diener ergrimmt, den eigenen Sohn. Im vierten Bilde sitzt der Herzog, von
Reue gepeinigt, an der Bahre seines Erben. Als Sühne beschließt er die Gründung eines Klosters, dessen
Leitung seine Tochter Odilia übernimmt. In der 5. und 6. Episode überreicht Adalrich der Tochter den
Schlüssel; im Hintergrunde erhebt sich eine Stadtanlage. In der siebenten Szene weilt Odilia am Sterbe-
bette des Vaters, sie erlöst durch ihr Gebet die im Fegefeuer schmachtende Seele. Der Klosterbau schreitet
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