Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
N°. 4. HEIDELB. JAHRB. D. LITERATUR. 1832.

e g* M t/e RMSsFc.
(BescAÜMys.J
Mit Jaroslaws Tod schliefst 1654. die erste Periotle
der Gründung, zu deren Gedeihen folgende Ursachen
am meisten beitrugen (p. 61 u. 62.): „Handel des Reichs
nach Asien und Griechenland ; die Kriegsdienste vieler
Russen in Konstantinopel; mehrere glückliche Feldzüge
der Grolsfürsten gegen diesen Mittelpunkt Orientalischer
Bildung; die Lage Chersons, die man in einiger Bezie-
hung der von Marseille vergleichen könnte; der heiligen
Olga Reise nach Konstantinopel und ihre Bekehrung;
zahlreiche Gründungen von Städten und Schulen durch
Wladimir und Jaroslaw; des ersteren Einführung des
Christenthums, des letzteren Gesetze; beider Eifer für
die Bildung ihres Volks während der siebenzigjährigen
Dauer ihrer Regierung, wodurch viele Priester und
Griechische Künstler aller Art nach Rufsland gezogen
werden; endlich die kriegsgefangenen Sklaven, welche
das Land bevölkerten, und, wenn sie Griechen waren,
viel zur Aufklärung beitrugen. Was gleichzeitige Schrift-
steller von Kiew erzählen, von ihnen Kapua oder Kon-
stantinopel des Nordens genannt, kann eine Vorstellung
von dem Gedeihen des Reichs geben (vergl. Schlözers
Nestor I. S. 11. und III. 69.). Aber die Barbarei, durch
unaufhörliche Kriege wieder herbeigeführt, erstickte
diese Keime der Bildung.
In der zweiten Periode von 1654 bis 1236 (liv. II.
p. 66.) „wurde der Sitz des Grofsfürstenthums von Kiew
nach Wladimir verlegt; dieSchifffahrt aufdemDne-
per, immer mehr von den Polowzer Tataren und Andern
gehemmt, wurde vergessen; die Grofsfürsten entfernten
sich eben so sehr von den Griechen, durch welche ihnen
Bildung zukam, als die Griechen von ihnen, durch die
XXV. Jahrg. 1. Heft. 4
 
Annotationen