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N°. 22 HEIDELB JAHRB. n. LITERATUR. 1832.

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Manches liefse sich auch darüber sagen, wie die
Erscheinung der Krankheit an den Grenzen Europas fast
zusanmientraf mit einem politischen Ereignisse, dessen
Folgen sich nicht minder über die ganze Erde erstreck-
ten, über weiches auch unendlich viel geschrieben wurde,
und wie es am Ende nur noch zwei Puncte gab, uni
weiche der Menschen Gedanken sich bewegten; dochsey
nur die Rede von der Literatur der Cholera, welche am
natürlichsten in drei Classen eingetheilt wird.
Unter die erste Classe ordneten sich diejenigen Schrif-
ten, deren Verdi selbst Gelegenheit hatten, eine oder
mehrere Epidemieen der Krankheit zu beobachten und
mitzumachen, diese dnden noch am ehesten Gnade, und
nie könnten ihrer zu viele werden, da, wenn auch keine
neue Symptome, Behandlungsmethode und neue Resul-
tate des Sectionserfunds gegeben werden können, doch
jede solcher Relationen ihren eigentümlichen Werth
behalten mufs, wenn nur die Verfasser fern von selbst
beschränkender Theorie eine natürliche und einfache Dar-
stellung des Hergangs geben?
Nicht minder nöthig ist es aber, dals in einer zweiten
Classe von Schriften auf die Grundlage der einzelnen
Relationen die Krankheit ihren Haupterscheinungen nach
dargestellt wird, ja es würde wohl viel künstliches Un-
gemach erspart worden seyn, wenn es früheren Andeu-
tungen gelungen wäre, das Studium der Krankheit zu
erwecken, noch ehe diese Europa seihst bedrohte.
Wegen ihrer aufserordentlichen Beschaffenheit mufste
aber die Krankheit, nachdem man sie näher kennen ge-
lernt hat, für die Lehre von den Krankheiten und ihren
Ursachen so viele neue Ansichten anregen, dals eine dritte
XXV. Jahrg. 4. Heft. 22
 
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