Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
N°. 7. HEIDELB. JAHRB. n. LITERATUR 1832.

E'. Le7c7H7eM.
Nicht im Elsafs (wie Viele bisher glaubten), son-
dern in Schwaben , und zwar in der Baar, auf jener
Grenzscheide Allemannischer und Schwäbischer Sitte und
Sprache sind die Stammsitze, und somit auch die Ahnen
des Zähringisch - Badischen Hauses zu suchen. Was
Crollius bereits vcrmuthete, wird hier durch nähere Be
weise bestätigt, und daran knüpft sich die weitere Ent-
deckung, dals das Geschlecht der Zähringer
am Ende kein anderes ist, als das uralte
Schwäbische Herzogshaus selber, und sonach
das Badische Fürstengeschlecht das älteste,
im Mannsstamme vorhandene Regenten haus
in ganz Europa ist; das unter mannigfachen Schick-
salen sich zwölf Jahrhunderte hindurch in sieben
und dreifsig Geschlechtsfolgen bis auf unsere Tage
erhalten hat. Gottfried, Herzog von Schwaben, 709,
wäre dann Ahnherr des Stamms, welcher nach Guntram,
dem Reichen, Grafen zu Breisgau (verurtheilt 952.), in
die Linie der Zähringer und Habsburger sich spaltete.
Dies sind die merkwürdigen Resultate einer Unter-
suchung, die aus den Quellen unmittelbar geführt ist,
und durch die Beiiagen, welche eine Reihe von denk-
würdigen Urkunden — als Belege einzelner Behauptun-
gen — enthalten, noch einen eigenen Werth gewinnt.
Wir erinnern unter Anderem an die auf die Stiftung
der Abtei Reichenau und die bedeutenden Vergabungen,
deren sich diese Abtei, so wie andere von Seiten der
Zähringer erfreute, bezüglichen Urkunden, oder an den
Entwurf einer Zähringisch-Habsburgischen Ahnentafel,
nach den in der Schrift selbst gelieferten Daten, womit
man das beigegebene Chärtchen, die engere Zähringische
Landtafel enthaltend, zu verbinden hat.
XXV. Jahrg. 1. Heft.

7
 
Annotationen