Heidelberger Jahrbücher der Literatur (25,1.1832)

N°. 21. HEIDELB. JAHRB. u. LITERATUR. 1832.

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E:'nnnzratAe ZM Eöa. Göpp:ng^e::, 5c: Gauy, 1831.
Wer das Besserwerden wünscht, den etfreutes
gewils, dafs die Säcularfeier von der Uebergabe un-
serer Augsburgischen Confession auch bei vielen den-
kenden und religiösen Nichtgeistlichen auf's Neue eine
prüfende Aufmerksamkeit für diese höchst wichtige Be-
kenn tnifs schrift erweckt hat. Nur ist nöthig, dals
das Eigenthündiche und Wesentliche der Confession als
das, was uns bleiben und von uns festgehalten werden
soll, deutlicher von dem unterschieden werde, was die
damaligen Verbesserer aus dem Herkömmlichen entweder
fast ganz ohne neue Prüfung, oder nur mit unzureichen-
den Nachbesserungen beibehalten haben, was also von
den dankbarsten Verehrern der protestantisch evangeli-
schen Kirchenverbesserung, zu denen auch der Verf. ge-
hört, doch nicht unter das, wodurchsie sich verdienstvoll
auszeichnete, gerechnet werden kann.
Das Eigenthümiich-Wichtige und Bleibende der
Lutherischen und Zwingli'schen Kirchenreformation be-
steht vorerst (8.83.) in dem Grundsatz, gegen jede
lehrgebietende Auctorität immerfort za protesti-
ren und sich Religionsüberzeugungen nach Anleitung der
Schrift und des Nachdenkens (oder der allgemeinen,
geraden Vernunft) als Pflicht und Recht zu verwahren.
Nächst diesem besteht das Eigenthüniliche unserer Kirche
in denen speciellen Artikeln, wegen welcher sie sich
von der päbstlichen Kirche absondern mufste, weil da-
mals deren Schädlichkeit lür das Leben der Christen
durch die Erfahrung gar zu auffallend geworden war.
Dies sind nicht die Artikel von den Dogmen,
sondern die von den Mifsbräuchen. Und seit
XXV Jahrg. 4. Heft, ,21