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Dr. Hengstenberg's Authcntic des Daniel

aber ferner auch gehen bedeuten, wie vielleicht
Jon. 1,3. so doch nicht ziehn von einem Feldherrn
mit dem Heere: wofür in unserem FaHe stehen
würde, 2Kön. 23, 29. 24, 1. 10. 2 Chron 12, 9. 36,6.
Vielmehr ist er kam, er !angte an, 2Kön. 15,
19. 29. 24, 11. 2 Chron. 32, 1, wofür auch der Zu-
sammenhang spricht; denn die Zeitbestimmung gilt na-
türlich auch für ; und doch erst in Foige seiner
Ankunft konnte er die Stadt belagern. Dafs endlich mit
dem Fasten Jer. 36, 9. der Jahrestag der Einnahme der
Stadt begangen worden, ist zwar schlau ersonnen, aber
nicht wahr. Die Vergleichung von V. 29. und Jer. 3\ 11.
lehrt, dafs die Chaldäer im neunten Monate des fünften
Jahres erst heranrückten. Der Fasttag war auch Bufs-
tag. Beim Herankommen der Gefahr suchte man den
Zorn Jehova s zu beschwichtigen, vgl. Jer.38, ?. 2 Chron.
29, 3. Der Annahme Hengstenberg's dagegen fehlt alle
wirkliche Analogie; denn dafs die Einnahme der Stadt
im J. 588. nur darum begangen wurde, Sach. 8, 19.
weil sie eine Katastrophe mit sich führte , erhellt aus
dem Umstande, dafs keine der andern Einnahmen Jeru-
salems gefeiert wurde, indem keine andere Zerstörung
des Tempels und Untergang des Staates nach sich zog.
ln den folgenden drei Nummern IX — XI. sucht
Hr. H. alles, was man vorbrachte von unvereinbaren Wi-
dersprüchen innerhalb des Buches Daniel, von unwahr-
scheinlichen und verdächtigen Angaben, von spätem
Ideen und Gebräuchen , sanunt und sonders zu wider-
legen. Nicht immer ohne Erfolg; denn wie viele un-
haltbare Einwendungen sind nicht gemacht worden! Man
denke nur an das Gewimmer von wegen der „unschul-
digen Soldaten ," welche Cap. 3. verbrennen, das Hr. H.
gebührend abfertigt. Seine Erörterung hat hin und
wieder sogar recht glänzende Seiten. Namentlich em-
pfehlen wir, was er gegen Herleitung der he-
bräischen Auferstehungslehre aus dem Par-
sismus vorbringt, S. 154 fgg., zur Beachtung. Im
 
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