Heidelberger Jahrbücher der Literatur (25,1.1832)

und Integrität des Sacharjah. 137
schrieben, und beweist dadurch mit, dafs das Buch
Daniel nicht authentisch ist.
Da Ref. den Beweis des Hm. H. aus der Sprache
schon besuchtet hat, so können wir zum Capitel von
des Buches genauer Kenntnifs der Geschichte übergehen.
Nämiich nicht damit zufrieden, den Einwurf historischer
Unrichtigkeiten vermeintlich abgewehrt zu haben, ver<
sucht Hr. H. den Nachweis einer Geschichtkeuntnifs des
Verfassers, wie das maccabäische Zeitatter sie nicht auf-
weisen konnte; was einen neuen Beweis für die Au-
thentie abgiebt. Ref. hat das Gegentheii gefunden. Wir
woben unsere Ansichten mit möglichst weniger direkter
Polemik gedrängt hier darlegen.
Erstlich muls Reh darauf bestehn, dafs C 5 Bel-
schazar als leiblicher Sohn Nebukadnezars erscheine,
s. dag. Hm. H. S. 4?. Ein Anderer konnte , wenn 2tK
Vorfahr überhaupt bedeuten sollte, denNebukadnezar
unmöglich durch bezeichnen, V. 13, weil
so, welcher Vorfahr gemeint sey, undeutlich bleiben
mufste. Auch wäre die Parailelisirung von Vater und
Sohn, wenn Belschazar nur überhaupt ein Nachkomme
Nebukadnezars, nicht leiblicher Sohn ist, gezwungen,
ohne Motiv und vgl. besonders V. 22. im höchsten Grade
unpassend. Darum wollte man den Belschazar auch
schon mitEvilmerodach identißciren, den dagegen Hr.H.
mit Rosenmüller für Belschazars Vater hält. Wir sind
mit Hm. H. der Meinung , die V. 10. erwähnte Königin
sey die Königin Mutter, vgl. S. 47. 318; doch, da sie
nur immer Nebukadnezars gedenkt, ist sie auch dessen,
und nicht Evihnerodachs Wittw e. Unter Belschazar nun
wäre nach A. 30. C. 6, 1. während eines nächtlichen
Gelages Babel von den Medern erobert ; er selbst aber
im Blutbade ermordet worden. Mit diesen Angaben
stimmt mehr und weniger die Sage bei den Griechen
überein. Herodot, der den Nebukadnezar
nennt, 1, 74, sagt, gegen dessen ebenso benannten Sohn,
vgl. 1, 77. 188. sey Cyrus gezogen. Auch erwähnt er