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Kufah!, Geschichte der Deutschen

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sehen wir die Unmöglichkeit, Proben dieser gelungenen
-Theile zu geben, um sie dem langen Tadel entgegen zu
stellen, — wir müssen uns aber begnügen, unsere Leser
an das Buch selbst zu verweisen und versprechen ihnen,
dafs sie die auf diesen Theil desselben verwendete Zeit
nicht bereuen werden.
Fassen wir nun zuletzt noch einmal unsere Ansicht
von dem ganzen Buche zusammen, welche in den ein-
zelnen Theilen unserer Beurtheilung zerstreut ist, so
würde sich folgendes Resultat ergeben: Hr. K. hat mit
grofsem Fieifse, mit Kenntnifs und mit Scharfsinn seinen
Stoff behandelt und eine recht gute, gröistcntheils rich-
tige Erzählung der darzusteilenden Begebenheiten ge-
liefert, so lange er auf dem Felde der Geschichte ge-
blieben ist. Aber von dem sehr verzeihlichen Streben
verleitet, überall eine zusammenhängende Erzählung zu
geben, auch da, wo die Mangelhaftigkeit der Quellen
diefs nicht gestattete, hat er erstens sein ganzes Buch
mit einzelnen unhaltbaren Vermuthungen durchflochten,
zweitens namentlich in den ältesten Zeiten, wo die Lücken
natürlich am gröfsten waren, das Gebiet der Geschichte
ganz verlassen und sich in ein Gewirre von Hypothesen
verloren , das ihm natürlich zuletzt Klarheit und Um-
sicht rauben mufste. DerVerf. hat es also verschmäht,
durch Einschlagen des von uns oben angegebenen Weges
seinem Werke im Ganzen einen vor dem aller übrigen
Werke gleichen Inhalts hervorstechenden Werth zu
geben, und sein Werk tritt daher mit diesen in eine
Reihe (da auch sie neben manchem Verwerflichen man-
ches Gute und Brauchbare enthalten) , — wenn es auch,
wie wir gern zugestehen, in dieser Reihe einen der ersten
Plätze einnimmt.
Unter diesen Verhältnissen wünschen wir ein recht
baldiges Erscheinen der folgenden Bände, wo Hm. K.
ein noch wenig berührter Stoff freiere Hand in der
Wahl der Bearbeitung läfst und noch grofse Entdeckun-
gen zu machen sind, ohne dafs der Bearbeiter sich von
 
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