of n Bishopric Sn Jerusalem.
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gendi Sacramenta. Nun wird aber doch, ganz abgesehen von al-
len kirchenrechtlichen Bestimmungen, kein vernünftiger Mensch
behaupten wollen, dass iin Sinne der augsburgischen Confession
derjenige ein rite vocatus eey, welcher das ausdrückliche Verlan-
gen erklärt bat, sich von jener Kirche, die in Lohre und Verfas-
sung abwcicht, hat weihen lassen, und auch geweiht worden ist.
Wohl aber wird sich durch das Bisthum in Jerusalem ein zuerst
ganz geschlechtsloser Stamm von Geistlichen bilden, der für den
Fall einer Einführung der englischen Verfassung vortreffliche
Dienste und Aushilfe leisten kann. So schwärzt man hinter dem
Rücken der Regierung Waaren ein!
Was die kirchlichen Verhältnisse in Preussen betrifft, so will
Ref. auf die eigentümliche Lage nicht weiter eingehen, in wel-
che die protestantische Kirche dieses Landes durch die unbe-
dingte Bewilligung aller Ansprüche der katholischen Kirche ge-
kommen ist, obschon dieser Zustand der Dinge nicht ohne wesent-
lichen Einfluss auf das, wovon hier die Rede ist, bleiben kann.
Ref. beschränkt sich blos auf die Zustände innerhalb der prote-
stantischen Kirche Preussens. Hier ist an die Stelle eines unna-
türlichen Bundes, welchen der Pietismus und die kirchliche Or-
thodoxie mit der neuesten Entfaltung der Philosophie seit einigen
Jahrzehnten geschlossen hatte, ein offener Zwiespalt getreten;
Christenthum und Philosophie vordem scheinbar eng verbündet, ha-
ben mit einander gebrochen; von allen .Seiten ertönt die Anklage;
Eins ist gegen das Andere in die Schranken getreten, Seyn und
Nichtseyn ist das Losungswort.
Für den ruhigen Beobachter hat dieser Zustand der Dinge
nichts Befremdliches, es war längst vorauszusehen für Jeden, der
nur mit offenen Augen die Sache betrachten wollte. War doch
der unnatürliche Bund nicht erwachsen aus wahrer innerer Ueber-
einstiramung der Geister, sondern vielmehr ein Erzeugniss der
Furcht vor einem beiden gemeinschaftlichen mächtigen Gegner,
dessen Name ist Freiheit des vernünftigen Denkens.
War doch die Blüthe, zu welcher dieser Bund im preussischen
Staate gelangte, nicht eine natürliche, aus freier Entwicklung her-
vorgegangene, sondern eine künstliche, von oben durch gewalt-
same Unterdrückung aller anderen Geistesrichtungen gezeitigte.
Und als so der Bund das Ruder an sich gebracht, da ächzte und
krächzte es von allen Seiten so laut und so lang, sehet da, jetzt
ist das rein vernünftige Denken, gewöhnlich Rationalismus ge-
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gendi Sacramenta. Nun wird aber doch, ganz abgesehen von al-
len kirchenrechtlichen Bestimmungen, kein vernünftiger Mensch
behaupten wollen, dass iin Sinne der augsburgischen Confession
derjenige ein rite vocatus eey, welcher das ausdrückliche Verlan-
gen erklärt bat, sich von jener Kirche, die in Lohre und Verfas-
sung abwcicht, hat weihen lassen, und auch geweiht worden ist.
Wohl aber wird sich durch das Bisthum in Jerusalem ein zuerst
ganz geschlechtsloser Stamm von Geistlichen bilden, der für den
Fall einer Einführung der englischen Verfassung vortreffliche
Dienste und Aushilfe leisten kann. So schwärzt man hinter dem
Rücken der Regierung Waaren ein!
Was die kirchlichen Verhältnisse in Preussen betrifft, so will
Ref. auf die eigentümliche Lage nicht weiter eingehen, in wel-
che die protestantische Kirche dieses Landes durch die unbe-
dingte Bewilligung aller Ansprüche der katholischen Kirche ge-
kommen ist, obschon dieser Zustand der Dinge nicht ohne wesent-
lichen Einfluss auf das, wovon hier die Rede ist, bleiben kann.
Ref. beschränkt sich blos auf die Zustände innerhalb der prote-
stantischen Kirche Preussens. Hier ist an die Stelle eines unna-
türlichen Bundes, welchen der Pietismus und die kirchliche Or-
thodoxie mit der neuesten Entfaltung der Philosophie seit einigen
Jahrzehnten geschlossen hatte, ein offener Zwiespalt getreten;
Christenthum und Philosophie vordem scheinbar eng verbündet, ha-
ben mit einander gebrochen; von allen .Seiten ertönt die Anklage;
Eins ist gegen das Andere in die Schranken getreten, Seyn und
Nichtseyn ist das Losungswort.
Für den ruhigen Beobachter hat dieser Zustand der Dinge
nichts Befremdliches, es war längst vorauszusehen für Jeden, der
nur mit offenen Augen die Sache betrachten wollte. War doch
der unnatürliche Bund nicht erwachsen aus wahrer innerer Ueber-
einstiramung der Geister, sondern vielmehr ein Erzeugniss der
Furcht vor einem beiden gemeinschaftlichen mächtigen Gegner,
dessen Name ist Freiheit des vernünftigen Denkens.
War doch die Blüthe, zu welcher dieser Bund im preussischen
Staate gelangte, nicht eine natürliche, aus freier Entwicklung her-
vorgegangene, sondern eine künstliche, von oben durch gewalt-
same Unterdrückung aller anderen Geistesrichtungen gezeitigte.
Und als so der Bund das Ruder an sich gebracht, da ächzte und
krächzte es von allen Seiten so laut und so lang, sehet da, jetzt
ist das rein vernünftige Denken, gewöhnlich Rationalismus ge-