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N“. 10

HEIDELBERGER

1843

JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

K u v % e Ä n % e i g e n.
C Beschlus s'i)
Unter den Steinmonumenten erblichen wir zuvörderst ein Stück einer
Wegsäule, deren Errichtung, wie aus der verstümmelten Inschrift rich-
tig gedeutet wird, um 250 oder 251 nach Chr. fällt; zwei andere Weg-
säulen, ebenfalls mit Inschriften versehen, folgen und gehen zu meh-
reren antiquarischen Erörterungen Veranlassung. An diese schlies-
sen sich Altäre, Grabsteine, Votivsteine, mit Inschriften versehen, deren
oft schwierige und unsichere Deutung den Verfasser, der hier-mit
eben so viel Umsicht als Kenntniss verfährt; beschäftigt und ihn selbst
zu manchen weitern Erörterungen, die dahin einschlagen, führt. Im
zweiten Abschnitt, Anticaglien, zieht mit Recht eine Thonplatte durch
die bildliche, darauf enthaltene Darstellung, — im Ganzen dieselbe, die
auch ein unter Nr. 8. p. 41. aufgeführtes Steinbild, das freilich jetzt nur
I noch ein Bruchstück zu nennen ist, — die Aufmerksamkeit des Verf.
auf sich, welcher der Deutung dieses Bildes eine ausführlichere, mit ge-
lehrten Belegen jeder Art ausgeststtete Erörterung §. 54—58 gewidmet
hat. Eine ähnliche Darstellung mit wenigen und unbedeutenden Abwei-
chungen findet sich in dem Münchner Antiquarium, sie stammt aus
Rheinzabern (eino ganz ähnliche, eben daher stammende, sah Ref. auf
der Bibliothek zu Strassburg*); ein anderes Fragment, das ebenfalls in
diesen Bereich gehört, findet sich im Speyrer Antiquarium, ein anderes
zu Lauterburg; alle diese Darstellungen stammen aus Rheinzabern und
zeigen (vergl. Tafel 111.) einen zu Pferde sitzenden Krieger, mit dem
kurzen Wurfspeer in der einen Hand, während unter den Füssen dos
Pferdes eine weibliche, in einen Ringelschweif auslaufende Figur sich
windet, deren Kopf und obere Körpertheile etwas hervorragen, gestützt
auf die beiden, aufgestemmten Arme. Creuzer wollte in diesem jung-
fräulichen Ungethüiu eine Sphinx erkennen — das Bild des den Römern ^
noch unbekannten, räthselhaften Germaniens, das jedoch durch römische
Heeresmacht überwältigt worden. Den fischähnlichen Schweif des Gan-

*) Ein ähnliches, aus Rheinzabern stammendes Relief in der Sammlung
des Prof. Sehweighäusser zu Strnssburg stellt zwei römische Ritter,
vollkommen gerüstet und gleichsam im Tournier gegen einander
sprengend dar; es ist dasselbe im Einzelnen ganz vorzüglich ausge-
führt und trägt die Unterschrift VERECUNDUS. F. s. Bulletin mo-
numental Vol. VIH. p. 430if. nebst der Abbildung,
XXXVI. Jabrg. 1. Doppelheft. j()
 
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