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210

Wolf: lieber die Lais, Sequenzen und Leiche

creatives etc. Roven, chez Robert Valentin, dans la Court du
Palais o. J. (aus dem 16—17. Jahrhundert) S. 460. Anfang:
Louons l’Eternel
Bibimus satis:
Et l’hoste lequel
Nos pauit gratis,
Et sans rechigner onerans mensas
Be nies delicats.
Aus der letztgenannten Sammlung sind auch zu unserm
Werke S. 222 z. B. zu vergleichen die Lieder Benist soit l’oeil
noir de Madame S. 372. Amour i’auoüray desormais S. 307.
lieber Orpheus im Mittelalter (S 239) vergl. Grässe’s Sa-
genkreise etc. S. 433. Ich besitze ein italienisches, gewisser-
raassen volksmässiges Gedicht in frei behandelten Octavstanzen:
Istoria di Orfeo dalla dolce lira. In Tods, Con permesso. o. J.
24 S. kl. 8. Eine etwas ältere Ausgabe desselben enthält mehrere
hier weggebliebene schlüpfrige Stellen und ist, frech genug, ei-
nem Cardinal dedicirt.
Für die Verwendung von Volksmelodien zu kirchlichen Ge-
sängen (S. 176) finden sich namentlich in den Choralbüchern der
protestantischen Kirche manciifache Belege. Etwas ähnliches be-
gegnet noch heutzutage in Italien. Wer in den Jahren 1840 und
1841 Rom besucht hat, erinnert sich gewiss, wie damals in allen
Strassen zu allen Drehorgeln von Gassenjungen und Facchinen
ein neapolitanisches Lied gesummt und gesungen wurde mit dem
Refrain:
Te voglio ben assaje,
E tu n» pienzi a me.
Dasselbe ist auch auf einem einzelnen Blatte in Quart ge-
druckt mit dem Titel: Rimprovero, riconciliazione, matrimonio di
due fedeli amanti, aria moderna napolitana, di Nicodemo Lerinil.
Für die Fastenzeit nur, wo dergleichen weltliche Lieder öffentlich
zu singen verboten ist, ward auf dieselbe Melodie ein geistliches
Lied gedichtet, damit doch den Bänkelsängern ihr Verdienst nicht
verloren gehe, und dieses dafür in den Strassen gesungen. Da-
bei sind einzelne Zeilen des Originals ganz , und der Endvocal
des Refrains immer heibehalten. Das geistliche Lied hat den Ti-
tel: operetta spirituale sopra il padrone che chiama i figli. Der
Anfang lautet:
 
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