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Kurze Anzeigen,

gen sie. Allein als Zeit der Christenverfolgung nehmen wir mit grösse-
rer Wahrscheinlichkeit die letzten Jahrzehnte Allemannischen Heiden-
thums vor Theudebert und Dagobert. Dass um diese Zeit schon einzelne
Christen auf dem Lande ausserhalb der römischen Niederlassungen am
Bodensee wohnten, sehliessen wir aus den Sagen über den nahgelegenen
Heiligenberg. Thom. Lyren v. Ranckwyl schreibt die Erbauung einer
hl. Kreuz-Kapelle auf demselben schon der Mutter Constantin’s des Gros-
sen zu. Eine andere Sage bei Bruschius (Chronologia mouasteriorum
Germaniae) Avill dort das Grab der Märtyrer Felix und Regula finden,
indem sie den hl. Felix von der thebanischen Legion mit dem Schutzpa-
tron der ehemaligen Grafschaft Heiligenberg, dem Pabst Felix I., ver-
wechselt. Wahrscheinlich ist das Cbristenthum bald nach der Gründung
von Brigantium, Arbor Felix etc. von den celtischen Bewohnern dieser
Gegend angenommen worden, deren Vorhandenseyn der Fund celtisclier
Streitkeile — häches gauloises — in dem Ackenbacher Hofgut bei Hei-
ligenberg beweist, und auf deren Geneigtheit, das Christenthum anzu-
nehmen, schon Schreiber hin gewiesen hat (Taschenb. f. Gesch. u. Alterth.
in Süddeutschland 1839 p. 206,). Dürfen wir nun eine spätere Zeit für
die Einrichtung der beschriebenen Höhlen annehmen, als der Verf., so
ist uns die zweite derselben eher dib Wohnung der Geflüchteten, als ein
Saal für Liebesmahle.
Wir sehliessen aber einen späteren Gebrauch der Höhlen um so
weniger aus, als ihr Ausgang gegen einen alten Waldweg (p. 14) den-
selben ganz wahrscheinlich macht. Veranlassung zu einer solchen Be-
nützung findet sich häufig genug in der Geschichte der Gegend vom
ersten Einfall der Ungarn an^ wenn wir auch an zufällige Besuche durch
Hirtenknaben, an die Schlupfwinkel verfolgter Zigeuner und Vagabun-
den nicht denken wollen. Gerade einer solchen Benützung in neuerer
Zeit aber glnubt Kef. sowohl die Ueberreste von Thierknochen und Tö-
pfergeschirr, als die in die Wände der Höhle eingekratzten Zeichen zu-
schreiben zu müssen,
Fi ekler.

Hellenica. Die Geschichte Griechenlands bis zum peloponnesischen
Kriege nach ihren Hauptmomenten in Auszügen aus griechischen
Schriftstellern für mittlere Gymnasial&lassen zusammengestellt und
mit Anmerkungen erläutert von Br. Friedrich Kr an er, Ober-
lehrer an der königl. Landesschule zu Meissen. Meissen, Druck und
Verlag von C. E. Klinckicht und Sohn. ISIS. XVI. u. 266 S. gr. S.
Da diese Chrestomathie sich durch besondere Eigenschaften, durch
eine gewisse Eigenthiimlichkeit im Plan und in der Anlage^ wie auch in
der Ausführung empfiehlt und dadurch auch eine besondere Aufmerk-
samkeit und Beachtung wohl ansprechen kann, so haben wir derselben
auch hier näher zu gedenken.
(Der Beschluss folgt.)
 
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