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Hausmann: Sierra Nevada und Harz-Gebirge,
nitisehe Hebel gänzlich fremd zu seyn, während Diallag- und Hy-
persthen-Gesteinen, so wie Serpentinen, hier der Haupt-Einfluss auf
Emporhebung zugeschrieben werden muss. Von gleichem Erhe «
bungs-Alter mit den Pyroxen - Gesteinen und dem Serpentin in
Süd-Spanien, sind vielleicht die „Ophitec, der Pyrenäen, so wie
der Euphotid und Serpentin der Apenninen.
Wir sind nun zur zweiten Schrift des Herrn Hausmann
gelangt; zu seinen Betrachtungen über die Bildung des
Harz-Gebirges. Hören wir, was der würdige Mann selbst,,
in Betreif der Absichten, sagt, welche diese höchst interessante
und wichtige Mittheilung zunächst veranlassten.
„Das Verlangen, durch selbstständige Forschung, ein Urtheil
„über die neueren geologischen Theorieen mir anzueignen, und
„wo möglich zu entschiedenen Ansichten über dieselben zu ge-
gangen, veranlassten diese Untersuchungen. Das Harz-Gebirge
„bietet unstreitig einen ganz besonders guten Prüfstein für geo-
logische Theorieen dar. Seine geringe Erstreckung und Erhe-
bung erleichtern eine, bis in das Kleine und Einzelne eindrin-
„gcnde, Untersuchung. Dabei haben sich dort Natur und Kunst
„glücklich vereinigt, um dem Forscher auf alle Weise bebülflich
„zu seyn. Durch viele Thäler ist das Gebirge aufgeschlossen,
„und die Vegetations-Decke verhüllt nicht in dem Grade das Fels-
„Gezimmer, wie in mehreren andern Deutschen Berg-Gegenden.
„Fast überall ist der Bergbau in das Innere, und zum Theil bis
„in grosse Tiefe eingedrungen; und in neuerer Zeit haben zahl-
reiche Kunststrassen die belehrendsten Schichten-Profile aufge-
weckt. Dabei ist dem kleinen Harze eine grosse Mannigfaltigkeit
„geognostischer Verhältnisse eigen, unter welchen sich mehrere
„finden, die von den gewöhnlichem Gebirgs-Verhältnissen abwei-
„chen. Mit diesen objectiven Gründen verbanden sich für mich
„nicht weniger bedeutende eubjective, welche den Entschluss in
„mir reifen liessen, zum Harz meine Zuflucht zu nehmen, um
„von dem peinlichen Zustande befreit zu werden, in welchen mich
„das Schwanken, bei dem Uebergange von frühem geologischen
„Ansichten zur Aneignung der neuem geologischen Theorie, ver-
hetzt hatte. Der Harz war mir vor allen Gebirgen, die ich zu
„besuchen Gelegen hatte, am genauesten bekannt und lag mir ora
„nächsten.“
fDie Fortsetzung folgt.)
Hausmann: Sierra Nevada und Harz-Gebirge,
nitisehe Hebel gänzlich fremd zu seyn, während Diallag- und Hy-
persthen-Gesteinen, so wie Serpentinen, hier der Haupt-Einfluss auf
Emporhebung zugeschrieben werden muss. Von gleichem Erhe «
bungs-Alter mit den Pyroxen - Gesteinen und dem Serpentin in
Süd-Spanien, sind vielleicht die „Ophitec, der Pyrenäen, so wie
der Euphotid und Serpentin der Apenninen.
Wir sind nun zur zweiten Schrift des Herrn Hausmann
gelangt; zu seinen Betrachtungen über die Bildung des
Harz-Gebirges. Hören wir, was der würdige Mann selbst,,
in Betreif der Absichten, sagt, welche diese höchst interessante
und wichtige Mittheilung zunächst veranlassten.
„Das Verlangen, durch selbstständige Forschung, ein Urtheil
„über die neueren geologischen Theorieen mir anzueignen, und
„wo möglich zu entschiedenen Ansichten über dieselben zu ge-
gangen, veranlassten diese Untersuchungen. Das Harz-Gebirge
„bietet unstreitig einen ganz besonders guten Prüfstein für geo-
logische Theorieen dar. Seine geringe Erstreckung und Erhe-
bung erleichtern eine, bis in das Kleine und Einzelne eindrin-
„gcnde, Untersuchung. Dabei haben sich dort Natur und Kunst
„glücklich vereinigt, um dem Forscher auf alle Weise bebülflich
„zu seyn. Durch viele Thäler ist das Gebirge aufgeschlossen,
„und die Vegetations-Decke verhüllt nicht in dem Grade das Fels-
„Gezimmer, wie in mehreren andern Deutschen Berg-Gegenden.
„Fast überall ist der Bergbau in das Innere, und zum Theil bis
„in grosse Tiefe eingedrungen; und in neuerer Zeit haben zahl-
reiche Kunststrassen die belehrendsten Schichten-Profile aufge-
weckt. Dabei ist dem kleinen Harze eine grosse Mannigfaltigkeit
„geognostischer Verhältnisse eigen, unter welchen sich mehrere
„finden, die von den gewöhnlichem Gebirgs-Verhältnissen abwei-
„chen. Mit diesen objectiven Gründen verbanden sich für mich
„nicht weniger bedeutende eubjective, welche den Entschluss in
„mir reifen liessen, zum Harz meine Zuflucht zu nehmen, um
„von dem peinlichen Zustande befreit zu werden, in welchen mich
„das Schwanken, bei dem Uebergange von frühem geologischen
„Ansichten zur Aneignung der neuem geologischen Theorie, ver-
hetzt hatte. Der Harz war mir vor allen Gebirgen, die ich zu
„besuchen Gelegen hatte, am genauesten bekannt und lag mir ora
„nächsten.“
fDie Fortsetzung folgt.)