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INTELLIGENZBLATT

Nr. I. Januar und Februar. i@43.

CHRONIK DER UNIVERSITÄT HEIDELBERG
für das Jahr 1848.

Am 22. November feierte die Universität, dem Herkommen
gemäss, das Geburtsfest des erlauchten Restaurators der Univer-
: sität, des böchstseligen Grossherzogs KARL FRIEDRICH. Der
zeitige Prorector, Geh, Rath Tiedemann hielt bei dieser Gele-
genheit die Festrede, welche seitdem auch im Druck erschienen
ii und ausgegeben worden ist. Er warf zuerst einen Blick auf die
]) verschiedenen Ereignisse und Schicksale, welche die Universität
in den letzten Jahrhunderten betroffen haben bis zu ihrer Restau-
ration durch KARL FRIEDRICH, und ging dann zu dem eigent-
lichen Gegenstand seiner Rede über, welche über eine der wich-
tigsten und interessantesten Erscheinungen des menschlichen Le-
hens, über die Träume sieh verbreitete. Indem er nach den
bisher gemachten Beobachtungen und Erfahrungen die verschiede-
nen Arten der Träume, je nach der verschiedenen Geistesthätig-
keit der Träumenden und andern dabei io Betracht kommenden
Verhältnissen, entwickelte, ging er dann auf eine Untersuchung
über den Ursprung und die Veranlassung dieser ganzen Erschei-
nung ein. Es ward gezeigt, wie die Veranlassungen zu Träumen
theils psychischer Art sind, insofern sie aus der geistigen Thätig-
Reit selbst, aus der dem Schlaf vorausgegangenen geistigen Stim-
mung, 'aus einzelnen Erinnerungen nnd dergleichen hervorgeben,
! theils aber auch aus den Sinnen und dem Einfluss der im Körper
vor sich gehenden Veränderungen auf dieselben, da jeder, die
[ Nerven und die Sinne berührende Gegenstand das Gehirn erregt
und dadurch Träume hervorrufen kann. Eine dritte Veranlassung
ist in der Aussenwelt zu suchen, insofern Gegenstände, weiche
ausser unserm Körper liegen, auf die Haut oder auf die Sinne
Intelligenzblatt V 5 843.
 
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