Heidelberger Jahrbücher der Literatur (36,2.1843)

1843

lV\ 33. HEIDELBERGER
JAHRBÜCHER HER LITERATUR.

David: lieber die Versuche zur Verbesserung der
Gefängnisse.
(Beschltiss.J
Auch über die Häufigkeit der Rückfälle findet sich p 45 eine
geistreiche Bemerkung. Es wird darauf aufmerksam gemacht,
dass gerade das als ein sehr günstiger Umstand zu betrachten
sey, wenn die Zahl der Rückfälle grösser wird im Verhältnisse
zur Zahl derer, die zum erstenmale eine Strafe bestehen, indem
dies beweist, wie sich die Verbrechen immer mehr auf einen ge-
wissen Kreis von Personen beschränken, und die sittliche Bildung
im Volke überhaupt steigt, und wie das Gesetz und die Strafe
auch ausserhalb der Strafanstalt wirken, was an sich für die
Wohlfahrt des Ganzen weit wichtiger ist, als die Wirkung der
Strafe auf den einzelnen Sträfling selbst.

Grundwissenschaft des Rechts und insbesondere des Strafrechts nach ge-
meinem deutschen Rechte und den neuen Strafgesetzbüchern von Br.
jur. Schaf fr atli. Erstes Heft. iS4t. — Theorie des allgemeinen
Thatbestandes des Verbrechens. Zweites Heft. 1S-U. — Commentar
zum ersten oder allgemeinen Theile des Sächsischen Criminalgesetz-
buches. Drittes Heft. ISiä. Leipzig, Fest’sche Verlagsbuchhandlung.
Der Verf. beabsichtigt eine möglichst vollständige wissen-
senschaftliche, besonders hermeneutische Bearbeitung des Sächsi-
schen Criminalgesetzbuches nach der Legalordnung in Form eines
Handbuches, wovon das oben genannte dritte Heft den Anfang
bildet. Der Verf. fand es nämlich für angemessen, die Grund-
wissenschaft des Strafrechts und die Theorie des allgemeinen That-
bestandes in zwei besonderen Heften voranzuschicken, indem aus-
serdem die Legalordnung durch Einschaltungen hätte unterbrochen
werden müssen. Der Verf. zeigt eine nicht geringe Belesenheil,
XXXVI. Jahrg. 4 Doppelheft« 33