1843
N°. 44. HEIDELBERGER
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Geologische Schriften von Zippe, Pelzholdl, Walchner,
Noeggerath, Bischof und Fournet.
(Beschlus s.J
„Sie sind hernach in zusammenhängende erhärtete Stein-
,,Massen übergegangen und haben also deutlich Metamorphosen
„erlitten, die jedoch nicht gegen einen wissenschaftlichen Jlegriflf
„streiten. Aber wenn Geologen den Granit ein Product von ge-
schichteten Gebirgsarten seyn lassen, welche keinen Feldspath,
„Quarz oder Glimmer enthalten haben, oder wenn sie den Serpen-
tin aus Gebirgsarten entstehen lassen, die kein Talksilikat als
„vorwaltenden Bestandtheil enthalten, so erdichten sie Erklärungen,
„was aus jeder wahren Wissenschaft verbannt seyn muss.“-
Auch Lager, welche durchaus als rein chemische Niederschläge
betrachtet werden müssen, Kalksteine, Dolomite, Eisensteine, kom-
men inmitten zwischen Grauwacke und Thonschiefer vor. Die dazu
erforderlichen kohlensauren Verbindungen von Kalk- und Talkerdö
und Eisen sind theils in heissflüssigem Zustande an die Oberfläche
gedrungen, theils mit Wassern, welche in die Erdrinde einseih-
ten, aus dem Innern ausgeführt worden. [Es war für uns er-
freulich, den Verf., auf dessen Urtheil wir Werth legen, mit Mei-
nungen einverstanden zu sehen, welche wir vor mehreren Jahren
ausznsprechen uns erlaubten ] Wo jene Massen in Spalten, durch
die sie aufwärts drangen, die Oberfläche nicht unmittelbar berühr-
ten, erstarrten sie in krystallinischer Form, wo aber die Bestand-
teile in fester Gestalt, oder das Mineralwasser in die Meere tra-
ten, wurden oder blieben sie eine Zeitlang im Wasser aufgelöst
und setzten sich sodann als dichte Kalksteine, als Dolomite oder
Eisensteine darin ab. Zu den granitischen und zu den eben er-
wähnten Eruptionen gesellten sich, und nicht bloss während der
Bildung der Grauwacke und ihrer Begleiter, nach und nach an-
dere Ausbrüche, welche, beim stets zunehmenden Dickenverden der
Erdrinde, immer aus grossem Tiefen heraufkommen mussten; es
waren diess namentlich jene Eruptionen, die Grünsteine [Diorite]
XXX.YI. Jabrg f» Doppelheft 44
N°. 44. HEIDELBERGER
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Geologische Schriften von Zippe, Pelzholdl, Walchner,
Noeggerath, Bischof und Fournet.
(Beschlus s.J
„Sie sind hernach in zusammenhängende erhärtete Stein-
,,Massen übergegangen und haben also deutlich Metamorphosen
„erlitten, die jedoch nicht gegen einen wissenschaftlichen Jlegriflf
„streiten. Aber wenn Geologen den Granit ein Product von ge-
schichteten Gebirgsarten seyn lassen, welche keinen Feldspath,
„Quarz oder Glimmer enthalten haben, oder wenn sie den Serpen-
tin aus Gebirgsarten entstehen lassen, die kein Talksilikat als
„vorwaltenden Bestandtheil enthalten, so erdichten sie Erklärungen,
„was aus jeder wahren Wissenschaft verbannt seyn muss.“-
Auch Lager, welche durchaus als rein chemische Niederschläge
betrachtet werden müssen, Kalksteine, Dolomite, Eisensteine, kom-
men inmitten zwischen Grauwacke und Thonschiefer vor. Die dazu
erforderlichen kohlensauren Verbindungen von Kalk- und Talkerdö
und Eisen sind theils in heissflüssigem Zustande an die Oberfläche
gedrungen, theils mit Wassern, welche in die Erdrinde einseih-
ten, aus dem Innern ausgeführt worden. [Es war für uns er-
freulich, den Verf., auf dessen Urtheil wir Werth legen, mit Mei-
nungen einverstanden zu sehen, welche wir vor mehreren Jahren
ausznsprechen uns erlaubten ] Wo jene Massen in Spalten, durch
die sie aufwärts drangen, die Oberfläche nicht unmittelbar berühr-
ten, erstarrten sie in krystallinischer Form, wo aber die Bestand-
teile in fester Gestalt, oder das Mineralwasser in die Meere tra-
ten, wurden oder blieben sie eine Zeitlang im Wasser aufgelöst
und setzten sich sodann als dichte Kalksteine, als Dolomite oder
Eisensteine darin ab. Zu den granitischen und zu den eben er-
wähnten Eruptionen gesellten sich, und nicht bloss während der
Bildung der Grauwacke und ihrer Begleiter, nach und nach an-
dere Ausbrüche, welche, beim stets zunehmenden Dickenverden der
Erdrinde, immer aus grossem Tiefen heraufkommen mussten; es
waren diess namentlich jene Eruptionen, die Grünsteine [Diorite]
XXX.YI. Jabrg f» Doppelheft 44