Hr, 1. HEIDELBERGER 1860.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Joh. Leunis: Synopsis der drei Naturreiche. Ein Handbuch für
höhere Lehranstalten und für Alle, die sich wissenschaftlich
mit Naturgeschichte beschäftigen u. s. w. Zweite gänzlich um-
gearbeitete und vermehrte Auflage. Erster Theil: Zoologie,
1014 SS. 8. mit 1000 eingedruckten Abbildungen auf 702 Holze-
blöcken. Hildesheim 1856—1860. Hahn’sche Hofbuchhandlung,
Der Verf. hat die gesammte Naturgeschichte in drei verschiedenen
Schriften behandelt, welche für verschiedene Arten von Lehranstal-
ten bestimmt sind, die verschiene Anforderungen an den Umfang
und die Einrichtung der bei ihnen einzuführenden Lehrbücher stellen.
Da er, in seine Wissenschaft gründlich eingeweiht, selbst Lehrer an
einer solchen Anstalt ist und sich offenbar hat ernstlich angelegen
sein lassen, sich mit den Bedürfnissen dieser verschiedenartigen An-
stalten nach allen Richtungen bekannt zu machen, so ist man be-
rechtigt, die günstigsten Erwartungen von diesen seinen Arbeiten
zu hegen, und die genauere Prüfung derselben bestätigt solche, wie
denn auch die seit ihrer ersten Erscheinung im Jahre 1844 erfolg-
ten zweiten und zum Theil dritten Auflagen genügendes Zeugniss
von ihrer günstigen Aufnahme geben. Nach dem Zeitmaasse, welches
unsren Lehranstalten zum naturwissenschaftlichen Unterrichte zuge-
messen zu sein pflegt, würden sie allerdings etwas umfangreich
scheinen 5 inzwischen wird wohl jedem Lehrer in der Anwendung
einiger Spielraum gegönnt werden müssen, damit er nicht nur seinen
ganzen Lehrgegenstand mit mehr oder weniger Ruhe und Weile
vortragen, sondern auch etwa sich auf Hervorhebung solcher ein-
zelnen Theile beschränken kann, von welchen er glaubt, dass ihr
Unterricht gerade in seiner Anstalt vorzugsweise nutzbringend wer-
den würde. Im Uebrigen wird es immer angemessen sein, auch
dem Schüler die Mittel in die Hand zu geben, wenn er Neigung
und Beruf fühlt, für sich selbst etwas mehr zu thun, als nöthig ist,
um nur der Schulstunde zu genügen. Diess ist jedoch, wie wir
glauben, bei allen Lehrbüchern so der Fall.
Die drei Lehrstufen, welchen der Verf. zu genügen gedenkt,
sind zuerst höhere Bürgerschulen und Progymnasien, durch seinen
„analytischen LeitfaMfctir den ersten wissenschaftlichen Unterricht“
mit mehr als 12O^BKbildurigen, — Gymnasien und Realschulen,
durch seine „Schul-Naturgeschichte“ mit 1000, — endlich polytech-
nische Schule und allen höheren Bildungs - Anstalten, durch seine
„Synopsis der drei Naturreiche,“ mit eben so vielen Holzschnitten.
Jede dieser drei Abstufungen zerfällt wieder in drei selbsständige
Theile, einen mineralogischen, einen botanischen und einen zoolo-
LUI. Jabrg. 1, Heft. 1
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.
Joh. Leunis: Synopsis der drei Naturreiche. Ein Handbuch für
höhere Lehranstalten und für Alle, die sich wissenschaftlich
mit Naturgeschichte beschäftigen u. s. w. Zweite gänzlich um-
gearbeitete und vermehrte Auflage. Erster Theil: Zoologie,
1014 SS. 8. mit 1000 eingedruckten Abbildungen auf 702 Holze-
blöcken. Hildesheim 1856—1860. Hahn’sche Hofbuchhandlung,
Der Verf. hat die gesammte Naturgeschichte in drei verschiedenen
Schriften behandelt, welche für verschiedene Arten von Lehranstal-
ten bestimmt sind, die verschiene Anforderungen an den Umfang
und die Einrichtung der bei ihnen einzuführenden Lehrbücher stellen.
Da er, in seine Wissenschaft gründlich eingeweiht, selbst Lehrer an
einer solchen Anstalt ist und sich offenbar hat ernstlich angelegen
sein lassen, sich mit den Bedürfnissen dieser verschiedenartigen An-
stalten nach allen Richtungen bekannt zu machen, so ist man be-
rechtigt, die günstigsten Erwartungen von diesen seinen Arbeiten
zu hegen, und die genauere Prüfung derselben bestätigt solche, wie
denn auch die seit ihrer ersten Erscheinung im Jahre 1844 erfolg-
ten zweiten und zum Theil dritten Auflagen genügendes Zeugniss
von ihrer günstigen Aufnahme geben. Nach dem Zeitmaasse, welches
unsren Lehranstalten zum naturwissenschaftlichen Unterrichte zuge-
messen zu sein pflegt, würden sie allerdings etwas umfangreich
scheinen 5 inzwischen wird wohl jedem Lehrer in der Anwendung
einiger Spielraum gegönnt werden müssen, damit er nicht nur seinen
ganzen Lehrgegenstand mit mehr oder weniger Ruhe und Weile
vortragen, sondern auch etwa sich auf Hervorhebung solcher ein-
zelnen Theile beschränken kann, von welchen er glaubt, dass ihr
Unterricht gerade in seiner Anstalt vorzugsweise nutzbringend wer-
den würde. Im Uebrigen wird es immer angemessen sein, auch
dem Schüler die Mittel in die Hand zu geben, wenn er Neigung
und Beruf fühlt, für sich selbst etwas mehr zu thun, als nöthig ist,
um nur der Schulstunde zu genügen. Diess ist jedoch, wie wir
glauben, bei allen Lehrbüchern so der Fall.
Die drei Lehrstufen, welchen der Verf. zu genügen gedenkt,
sind zuerst höhere Bürgerschulen und Progymnasien, durch seinen
„analytischen LeitfaMfctir den ersten wissenschaftlichen Unterricht“
mit mehr als 12O^BKbildurigen, — Gymnasien und Realschulen,
durch seine „Schul-Naturgeschichte“ mit 1000, — endlich polytech-
nische Schule und allen höheren Bildungs - Anstalten, durch seine
„Synopsis der drei Naturreiche,“ mit eben so vielen Holzschnitten.
Jede dieser drei Abstufungen zerfällt wieder in drei selbsständige
Theile, einen mineralogischen, einen botanischen und einen zoolo-
LUI. Jabrg. 1, Heft. 1