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Nr. 10. HEIDELBERGER 1860.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Vollständiges Handbuch der Blumengärtnerei oder genaue Beschreibung fast aller
in Deutschland bekannt gewordenen Zierpflanzen mit Einschluss der Palmen
und der vorzüglichsten Sträucher und Bäume, welche zu Lustanlagen be-
nutzt werden, nebst gründlicher Anleitung zu deren Cultur, und einer Ein-
leitung über alle Zweige der Blumengärtnerei; bearbeitet vonJ.F. W. B o s s e,
Grossherzogi. Oldenburg. Garten - Inspektor a. D. etc. Erster und zweiter
Band. — Dritte, sehr vermehrte u. verbesserte Auflage. Hannover 1859—60.
Hahn’sche Hofbuchhandlung.
Der erste Band dieses Handbuches enthält zunächst von S. 1—188 alle
Gegenstände der Blumengärtnerei mehr oder weniger ausführlich abgehandelt,
und giebt auch Nachweise über die vorzüglichsten Zierpflanzen, welche in
den Gärten und Gewächshäusern Deutschlands gefunden werden. Nach einer
Einleitung über die Cultur der Pflanzen im Allgemeinen, über die zweck-
mässige Verwendung des oft nur spärlich zugemessenen Raumes in den Ge-
wächshäusern und über den Bau und die Einrichtung der letzteren, behandelt
der Verf. in dieser dritten Auflage seines geschätzten Werkes das besonders
ausführliche und interessante Capitel über die Fortpflanzung und künstliche
Vermehrung der Gewächse. Da die Neigung zu einer ungeschlechtlichen Ver-
mehrung bei den Pflanzen eine grosse Mannigfaltigkeit darbietet, auch neuer-
dings sowohl von Botanikern, als auch besonders von Gärtnern so manche
Erfahrungen gesammelt werden, so sind die Mittheilungen des Verfassers über
diesen für die Physiologie der Pflanzen und Gartenkunst wichtigen Gegenstand
wohl geeignet, den Werth seines Buches zu erhöhen. Der Verf. geht sodann
über zu der alphabetischen Aufzählung der einzelnen Zierpflanzen, indem von
S. 189—994 die Buchstaben A—D (Abelia — Dysophylla) abgehandelt sind.
Im zweiten Bande wird diese Aufzählung fortgesetzt und nimmt für die Buch-
staben E—0 (Ecbalium — Oxyura) 965 Seiten in Anspruch. Ein Buch, wel-
ches die beliebtesten und am meisten kultivirten Gewächse dem Publikum auf
eine zweckmässige Weise geordnet und beschrieben darbietet, wird gewiss
für Manche ein Bedürfniss sein. Es ist nicht leicht, hier weder Zuviel noch
Zuwenig zu geben, und den verschiedenartigen Ansprüchen zu genügen. Es
möge daher nur noch bemerkt werden, dass von den bekannteren Zierpflanzen
wohl nur wenige, z. B. Dielytra, fehlen, der Leser bei jeder Art, äusser
Angabe des Vaterlandes, einige der vorzüglichsten botanischen Kennzeichen,
sowie hauptsächlich zahlreiche praktische und spezielle Cultur-Mittheilungen
findet. Es sind die ausführlichen Angaben über die Behandlung einzelner Gat-
tungen, z. B. Begonia, Erica, Gloxinia, Hyacinthus, Mammillaria sehr beach-
tenswerth, und bei einigen derselben, die sich durch Arten-Reichthum aus-
zeichnen, hat der Verf. die mühevolle Arbeit nicht gescheut, das Aufsuchen
der einzelnen Arten durch zweckmässige Diagnosen und durch ein besonderes
LIII. Jahrg. 2. Heft. 10
 
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