Landsberger: Die Fabeln des Sophos.
57
Fabeln von Wolf und Kranich, Maulesel und Schwein gegenüber
ihren griechischen und indischen Parallelen.
Folgende gelegentliche Notizen haben wir uns beim Durchlesen
dieses Theils angemerkt:
S. XXII. Note ist zu lesen 1260 statt 1160.
S. LXXII ff. Bei Behandlung der grossen Babriusfabel 95,
kranker Löwe, Hirsch und Fuchs, konnte darauf aufmerksam ge-
macht werden , dass auch im Armenischen des Wartan ein Esel in
die Falle geht, und Herz nebst Ohren des Esels vom Fuchs ver-
speist werden, also gerade wie im Indischen; ferner dass in sehr
verschiedener Combination Avienus ein Schwein erst um die beiden
Ohren kommen und dann ohne Herz gefunden werden lässt; sodann
dass bei Syntipas 33 und Furia 227 in gänzlich verschiedener Er-
zählung doch die gleiche Pointe hervortritt. Bei der Besprechung
von nocgöba durfte der lateinische Sprachgebrauch, namentlich des
Plautus, nicht übersehen werden, bei dem cor oft für Verstand
vorkommt, vgl. auch die Anecdote von Cäsar bei Suetonius in Divo
Julio 77 extr.
S. XCVII Note. In der Stelle des Babrius ist rtodabov Besserung
von Lachmann; Ttakabav hat der Codex.
Ebendaselbst. Das Richtige für eirte nal Äbßv$ Tbvog Äoyov
hßt>6(jTis scheint mir zu sein: slite xab Abßv&rbvovg KvßiA-
ö'T/g nämlich den Griechen, was die Epanapbora durchaus erheischt.
AbßvGrbHOb Aoyob sind schon dem Aeschylus bekannt als Fabeln, und
Abßvßr bv ov$ schrieb Babrius, um den Scazon zu bekommen.
Uebrigens bezeugt auch Stephanus Byz. s. v. Abßv$ die von ihm
gebrauchte Form des Gentile ausdrücklich.
S. C1X. Noch immer wird die bekannte, zuletzt von Wester-
mann berausgegebene Vita Aesopi dem Maximus Planudes (f um
1350) zugeschrieben, nachdem doch Handschriften des 10. Jahrh.,
z. B. in Leyden nachgewiesen sind. Ebenso werden immer noch
die arabischen Nachrichten über Locman für viel zu alt gehalten;
sie gehören fast alle ins späte Mittelalter und sind, wo eine wirk-
liche Entlehnung stattfindet, sämmtlich der griechischen Biographie
abgeborgt. Aesops Leben war bei den Griechen von Anbeginn an
ein Roman, und wurde ohne Zweifel schon frühe niedergeschrieben
und oft überarbeitet, bis die letzte Redaction vor dem 10. Jahrh.
zum Abschluss kam.
S. CXIV. Für den Grabstein Tyll Eulenspiegels zu Mölln hätte
nicht Philarbte Chasles, sondern Lappenberg’s Monographie, Leipz.
1854 citirt werden sollen.
S. CXLIII fg. zweimal Kairowan zu schreiben statt Kyrene.
Ebendas. Eine in Mainz befindliche Grabschrift, die in der
Mainzer Zeitschrift II, 227 (1859) erklärt ist, nennt R. Meschullam
Sohn des R. Kalonymus. Das ist doch wohl ein zufälliges Zusam-
mentreffen mit jenen beiden Schriftstellern?
Als Resultat aus allen den Momenten, welche der Verf. in
57
Fabeln von Wolf und Kranich, Maulesel und Schwein gegenüber
ihren griechischen und indischen Parallelen.
Folgende gelegentliche Notizen haben wir uns beim Durchlesen
dieses Theils angemerkt:
S. XXII. Note ist zu lesen 1260 statt 1160.
S. LXXII ff. Bei Behandlung der grossen Babriusfabel 95,
kranker Löwe, Hirsch und Fuchs, konnte darauf aufmerksam ge-
macht werden , dass auch im Armenischen des Wartan ein Esel in
die Falle geht, und Herz nebst Ohren des Esels vom Fuchs ver-
speist werden, also gerade wie im Indischen; ferner dass in sehr
verschiedener Combination Avienus ein Schwein erst um die beiden
Ohren kommen und dann ohne Herz gefunden werden lässt; sodann
dass bei Syntipas 33 und Furia 227 in gänzlich verschiedener Er-
zählung doch die gleiche Pointe hervortritt. Bei der Besprechung
von nocgöba durfte der lateinische Sprachgebrauch, namentlich des
Plautus, nicht übersehen werden, bei dem cor oft für Verstand
vorkommt, vgl. auch die Anecdote von Cäsar bei Suetonius in Divo
Julio 77 extr.
S. XCVII Note. In der Stelle des Babrius ist rtodabov Besserung
von Lachmann; Ttakabav hat der Codex.
Ebendaselbst. Das Richtige für eirte nal Äbßv$ Tbvog Äoyov
hßt>6(jTis scheint mir zu sein: slite xab Abßv&rbvovg KvßiA-
ö'T/g nämlich den Griechen, was die Epanapbora durchaus erheischt.
AbßvGrbHOb Aoyob sind schon dem Aeschylus bekannt als Fabeln, und
Abßvßr bv ov$ schrieb Babrius, um den Scazon zu bekommen.
Uebrigens bezeugt auch Stephanus Byz. s. v. Abßv$ die von ihm
gebrauchte Form des Gentile ausdrücklich.
S. C1X. Noch immer wird die bekannte, zuletzt von Wester-
mann berausgegebene Vita Aesopi dem Maximus Planudes (f um
1350) zugeschrieben, nachdem doch Handschriften des 10. Jahrh.,
z. B. in Leyden nachgewiesen sind. Ebenso werden immer noch
die arabischen Nachrichten über Locman für viel zu alt gehalten;
sie gehören fast alle ins späte Mittelalter und sind, wo eine wirk-
liche Entlehnung stattfindet, sämmtlich der griechischen Biographie
abgeborgt. Aesops Leben war bei den Griechen von Anbeginn an
ein Roman, und wurde ohne Zweifel schon frühe niedergeschrieben
und oft überarbeitet, bis die letzte Redaction vor dem 10. Jahrh.
zum Abschluss kam.
S. CXIV. Für den Grabstein Tyll Eulenspiegels zu Mölln hätte
nicht Philarbte Chasles, sondern Lappenberg’s Monographie, Leipz.
1854 citirt werden sollen.
S. CXLIII fg. zweimal Kairowan zu schreiben statt Kyrene.
Ebendas. Eine in Mainz befindliche Grabschrift, die in der
Mainzer Zeitschrift II, 227 (1859) erklärt ist, nennt R. Meschullam
Sohn des R. Kalonymus. Das ist doch wohl ein zufälliges Zusam-
mentreffen mit jenen beiden Schriftstellern?
Als Resultat aus allen den Momenten, welche der Verf. in