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Klunzinger: Die Künstler aller Zeiten und Völker.
Die Künstler aller Zielten und Völker, oder Leben und Werke der berühmtesten
Baumeister, Bildhauer, Maler, Kupferstecher, Formsehneider, Lithogra-
phen etc. von den frühesten Kunstepochen bis zur Gegenwart. Nach den
besten Quellen bearbeitet. Begonnen von Prof. Fr. Müller. Fortgesetzt
von Dr. Karl Klunzinger. Zweiter Band. F—L. Stuttgart. Verlag
von Ebner und Seubert. 1860. gr. 8.
Mit dem Ende des Jahrs 1859 ist auch der Schluss des zweiten Bandes
des neuesten Künstlerlexicons erschienen, und somit Hoffnung gegeben, dass
das ganze Werk in wenigen Jahren vollendet sein werde, zumal da Herr
Klunzinger, welcher dasselbe seit dem Tode Friedrich Müller’s vom
Artikel Guarini an fortsetzt, es sich zum Grundsatz gemacht hat, eine Be-
schränkung auf das für den handlichen Gebrauch Nothwendige eintreten zu
lassen, somit die Artikel der hervorragendsten Künstler viel kürzer zu fassen
und das Werk auf den ursprünglichen Plan zurückzuführen. Eine weitere
gleichfalls nur zu billigende Abänderung bei der Fortführung der Schrift be-
steht darin, dass jedem Artikel die einschlägige Literatur beigefügt wird,
während dies früher nur bei den ausgezeichnetsten Künstlern beobachtet
wurde. Zuweilen nahm Herr Klunzinger auch solche Meister auf, welche
nach dem jetzigen kunstrichterlichen Standpunkt kaum mehr zweiten Rangs
sind, wenn sie zu ihrer Zeit Celebrilät genossen, weil sie nun einmal in der
Kunstgeschichte Bedeutung haben ; auch that er da und dort von Künstlern
der Gegenwart Erwähnung, die zwar noch keinen Namen sich erworben,
aber zu schönen Hoffnungen berechtigen, in der Erwartung, dass sie solches
zur Aneiferung sich dienen lassen werden. Wenn einer oder der andere
lebende Meister von Ruf vermisst wird, so mag sich dieses mit der Schwierig-
keit entschuldigen, überall her zuverlässige Notizen zu erhalten, und gewiss
wird der Herr Verfasser nachträglich eingehende Nachrichten sorgfältig in
den Supplementen geben. Uebrigens sind demselben bis jetzt von vielen Sei-
ten her werthvolle Beiträge zugekommen, welche er mit der Bezeichnung
„handschriftliche Nachrichten“ einreiht, und es liegt im eigenen Interesse der
Künstler der Gegenwart, ihm auch ferner solche zu Theil werden zu lassen.
Unter den Hauptquellen, welche er benützt, ist das Cotta’sche und Deutsche
Kunstblatt, welches letztere leider seit einem Jahre zu erscheinen aufgehör
hat. Auch schöpft er aus Orignialwerken in fremden Sprachen, z. B. aus
Immerzceel, de Levens en Werken der Holland, en Vlaam, Kunstschilders,
Bermudez, Diccionario historico de los mas illustres professores de las beilas
artes en Espana. Sein Urtheil über die aufgeführten Künstler ist bündig und
treffend, auch sein Bestreben sichtbar, jedem sein Recht werden zu lassen.
Die Mängel, welche wir in den von ihm verfassten Artikeln fanden, sind nicht
erheblich. So kommt z. B. Johannes Alamanus schon unter dem Artikel Ala-
manno Giovanni vor. Wir empfehlen daher dieses neueste Künstlerlexicon der
steigenden Theilnahme des kunstfreundlichen Publikums, und sprechen die volle
Ueberzeugung aus, dass Herr Klunzinger die nicht geringe Arbeit, welche
er blos aus Liebe zur Sache unternommen hat, mit richtigem Tacte, umfas-
sender Kenntniss und beharrlichem Fleisse zu Ende führen werde.
Klunzinger: Die Künstler aller Zeiten und Völker.
Die Künstler aller Zielten und Völker, oder Leben und Werke der berühmtesten
Baumeister, Bildhauer, Maler, Kupferstecher, Formsehneider, Lithogra-
phen etc. von den frühesten Kunstepochen bis zur Gegenwart. Nach den
besten Quellen bearbeitet. Begonnen von Prof. Fr. Müller. Fortgesetzt
von Dr. Karl Klunzinger. Zweiter Band. F—L. Stuttgart. Verlag
von Ebner und Seubert. 1860. gr. 8.
Mit dem Ende des Jahrs 1859 ist auch der Schluss des zweiten Bandes
des neuesten Künstlerlexicons erschienen, und somit Hoffnung gegeben, dass
das ganze Werk in wenigen Jahren vollendet sein werde, zumal da Herr
Klunzinger, welcher dasselbe seit dem Tode Friedrich Müller’s vom
Artikel Guarini an fortsetzt, es sich zum Grundsatz gemacht hat, eine Be-
schränkung auf das für den handlichen Gebrauch Nothwendige eintreten zu
lassen, somit die Artikel der hervorragendsten Künstler viel kürzer zu fassen
und das Werk auf den ursprünglichen Plan zurückzuführen. Eine weitere
gleichfalls nur zu billigende Abänderung bei der Fortführung der Schrift be-
steht darin, dass jedem Artikel die einschlägige Literatur beigefügt wird,
während dies früher nur bei den ausgezeichnetsten Künstlern beobachtet
wurde. Zuweilen nahm Herr Klunzinger auch solche Meister auf, welche
nach dem jetzigen kunstrichterlichen Standpunkt kaum mehr zweiten Rangs
sind, wenn sie zu ihrer Zeit Celebrilät genossen, weil sie nun einmal in der
Kunstgeschichte Bedeutung haben ; auch that er da und dort von Künstlern
der Gegenwart Erwähnung, die zwar noch keinen Namen sich erworben,
aber zu schönen Hoffnungen berechtigen, in der Erwartung, dass sie solches
zur Aneiferung sich dienen lassen werden. Wenn einer oder der andere
lebende Meister von Ruf vermisst wird, so mag sich dieses mit der Schwierig-
keit entschuldigen, überall her zuverlässige Notizen zu erhalten, und gewiss
wird der Herr Verfasser nachträglich eingehende Nachrichten sorgfältig in
den Supplementen geben. Uebrigens sind demselben bis jetzt von vielen Sei-
ten her werthvolle Beiträge zugekommen, welche er mit der Bezeichnung
„handschriftliche Nachrichten“ einreiht, und es liegt im eigenen Interesse der
Künstler der Gegenwart, ihm auch ferner solche zu Theil werden zu lassen.
Unter den Hauptquellen, welche er benützt, ist das Cotta’sche und Deutsche
Kunstblatt, welches letztere leider seit einem Jahre zu erscheinen aufgehör
hat. Auch schöpft er aus Orignialwerken in fremden Sprachen, z. B. aus
Immerzceel, de Levens en Werken der Holland, en Vlaam, Kunstschilders,
Bermudez, Diccionario historico de los mas illustres professores de las beilas
artes en Espana. Sein Urtheil über die aufgeführten Künstler ist bündig und
treffend, auch sein Bestreben sichtbar, jedem sein Recht werden zu lassen.
Die Mängel, welche wir in den von ihm verfassten Artikeln fanden, sind nicht
erheblich. So kommt z. B. Johannes Alamanus schon unter dem Artikel Ala-
manno Giovanni vor. Wir empfehlen daher dieses neueste Künstlerlexicon der
steigenden Theilnahme des kunstfreundlichen Publikums, und sprechen die volle
Ueberzeugung aus, dass Herr Klunzinger die nicht geringe Arbeit, welche
er blos aus Liebe zur Sache unternommen hat, mit richtigem Tacte, umfas-
sender Kenntniss und beharrlichem Fleisse zu Ende führen werde.