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Schneider, Friedrich; J. M. Heberle (H. Lempertz' Söhne); Gedon, Lorenz [Bearb.]
Versteigerung zu Köln / J. M. Heberle (H. Lempertz' Söhne): Catalog der nachgelassenen Kunst-Sammlungen des Bildhauers und Architekten Herrn Lorenz Gedon in München: Kunsttöpferei, Glas, Arbeiten in edlem Metall, Arbeiten in Bronze, Kupfer, Eisen und Zinn, Arbeiten in Elfenbein, Emaille etc., ... : Versteigerung zu München den 17. - 21. Juni 1884 ... im Atelier des Verstorbenen ... — München, Leipzig: Verlag von G. Hirth, 1884

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https://doi.org/10.11588/diglit.55592#0038
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121. Pendeloque in Form eines von zwei Pfeilen durchbohrten Herzens auf zwei Engelsflügelchen.
Reizende, äusserst geschmackvolle Goldemail-Arbeit; XVII. Jahrhundert.
Länge i1^, Breite 2x/4 Cent.
122. Ring, Gold, der Reif hübsch ciselirt mit einer Blume; das kastenförmig vorgeschobene, wenig
emaillirte Mittelschild mit vier Diamanten. Gute Arbeit; XVII. Jahrhundert.

123. Prunkgefäss in Gestalt einer Eule, deren Körper aus Cocosnuss, in getriebenem Silber
montirt, auf hohem theils vergoldeten Fusse, dessen Ständer in Form eines Stammes, auf
dem das Thier sitzt. Um den Rand des Fusses zieht sich ein vorzüglich getriebener Fries
mit Renaissance-Rollenwerk; die obere als Träger des Stammes dienende Platte zeigt charakte-
ristische Mascarons und liebliche Engelsköpfchen zwischen vollen Fruchtguirlanden; das
Gefieder des Vogels ist in getriebener und ciselirter Arbeit äusserst naturalistisch und be-
wundemswerth behandelt. Goldschmiede-Arbeit allerersten Ranges, aus der Uebergangszeit
vom XVI. in’s XVII. Jahrhundert.
Höhe 28^2 Cent.
124. Dreifuss einer Prunkschale, in vergoldetem Silber. Eine mittlere Platte zeigt meisterhaft
getrieben äusserst anmuthige Engelsköpfchen zwischen dem reizvollsten Ornamentwerk;
dieselbe wird getragen von drei volutenförmigen Füssen in edelster Gliederung, aus denen
seitlich ein geflügeltes Engelsköpfchen von lieblichstem Ausdrucke vollrund hervortritt.
Capitalstück und eine vollendete Künstlerarbeit ersten Ranges, eines Jamnitzer würdig.
XVI. Jahrhundert.
Höchste Höhe 7, grösster Dm. i2x/4 Cent. Gewicht 177 Gramm.
125. Pulverhorn in geschweifter Form, Palysanderholz, mit zierlichen in Bein eingelegten Arabesken.
Die Garnitur vergoldetes Silber: auf den Langseiten eine überaus edel behandelte Büste in
antikisirendem Gewände aus einem stylvollen Ornament erwachsend; der untere Fries zeigt
von charakteristischen Mascarons getrennte Ornamentcartuschen mit männlichen und weib-
lichen Flussgottheiten, der obere Masken in reichem Band- und Rollenwerk; neben der Röhre
eine naturalistisch behandelte Vollfigur eines flöteblasenden Affen. Ganz hervorragendes
Stück von einer stylvollen, höchst edlen Zeichnung und meisterhaften Arbeit, wie die vor-
gehende Nr. eines Jamnitzer würdig; XVI. Jahrhundert.
Länge 20 Cent.
126. Zierliche silbervergoldete Credenzschale, getragen von einem schlank gegliederten Fusse,
dessen Rand mit Bandwerk und dessen Knauf mit Muscheln und Bossirungen geschmückt
sind. Die Mitte der Schale nimmt, umrahmt von einem Lorbeerkranze, eine runde Platte
ein, die gravirt mit den zwei Wappen der Familien Recordin und Welsberg, über denen
A.R.V.N : T.R.G.V.W und unter denen die Jahreszahl 1628; die übrige Fläche
bedecken in vollendeter Treibarbeit reiche Renaissance-Bandverschlingungen, zwischen denen
Blumenvasen. Prächtiges Stück.
Höhe 1 ix/2, Dm. d. Schale i6x/2 Cent. Gewicht 287 Gramm.
127. Hoher Deckelpokal, in vergoldetem Silber. Kelch und Deckel, um dessen Rand sich ein nicht
vergoldeter Lilienfries zieht, ineinandergepasst in Form eines Herzens mit getriebener quadern-
förmiger Ornamentirung; der Fuss bossirt; der Stiel glatt mit drei, frei vorstehenden, reichen
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