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Illustrierte Welt : vereinigt mit Buch für alle: ill. Familienzeitung — 23.1875

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Heft 8
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https://doi.org/10.11588/diglit.62253#0219
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Sllustrirte Welt.

tions-Akte, welcher von dm Rechten der Staaten handelt, wird als
besonders melodiös gepriesen. Die Kommentare, Novellen, Znsatz-
Verordnnnaen u. s. w. sind fugirt und bilden die Einleitung zu

E h a r a ö e.
Die Erste laßt man zum Vergnügen
Gar oft mit vielen Kosten fliegen.
Allein man mag es nicht im Haus
Und jagt's auf alle Art hinaus.
Der Fischer holet aus dem Meer
Die Zweite mit Beschwerden her;
Das Ganze, wenn es kälter wird.
Sieht man beim Bauern reich garnirt.

Iaxancslfckc Keifesiustclie.
(Bild S. 205.)
Das japancsische Leben ist immer noch höchst originell, trotzdem
die Begeisterung für den Westen, wenigstens die Hauptstädte Japans,
vieles Nationale abstreifen läßt und dafür unsere Eigenthümlich-
kciten cinführt. Hat doch Japan jetzt schon eine Eisenbahn. Pferde
als Zugthicre zu gebrauchen, dazu können sich jedoch die Japa-
nesen nur schwer' entschließen, und daher hat man schon an
dem Bahnhöfe von Yokohama das merkwürdige Schauspiel, eine
riesige Menge Handkarren ausgestellt zu sehen, mittelst welcher Per-
sonen und Gepäck von einer Art Dienstmänncr in die Stadt ge-
fahren werden. Das Postfahrwcsen Japans in den Provinzen ist
bis jetzt noch sehr in der Kindheit. Zwar gibt es viel Wirths-
hausstätionen, aber die Beförderung ist meist Privatsache der Reisen-
den. In dm Wirthshausstationen auf den Landstraßen und in
den Städten sind aber stets „Relaispferde", das heißt Träger vor-
handen, welche dann den Reisewagen, das will sagen die Sänfte,
weiter befördern. Die beiden HauptbeförderungSinstrumentc sind das
Norimon, eine Sänfte ohne Dach, und der Kago, den unser Bild
zeigt, mit Schutzdach. Die Lage in dieser Kutsche ist wohl kaum für
Japanesen selbst sehr bequem, und der Sitz, wahrscheinlich um die
Träger am Ausschreitm nicht zu hindern, sehr zusammmgedrüngt.
Die Träger wechseln an jeder Station, das Gepäck wird von Einzelnen
an Stöcken nach- oder vorgetragen und die Burschen verlangen, wie
auch anderwärts, an jeder'Station ein Trinkgeld. Die Reise geht
ziemlich schnell, die Burschen haben vortreffliche Lungen und sehnige
Beine und laufen meist im Trab, indem sie sich und dm Vorüber-
gehenden fast unaufhörlich zurufen. Es gewährt einen seltsamen
Anblick, solche „Postkutschen" durch die Straßen oder auf den
Landstraßen traben zu sehen. Es ist dieß spezifisch japanesisch.

Ein griecktilcileg Miülcken.
(Bild S. 213.)
Wie Gricchmland einst die bevorzugte Heimat der Poesie war
und uns in jedem Genre dieser mustergültigen Meisterwerke hinter-
lassen hat, so lebten auch in dm herrlichen Landschaften, die sich
durch einen zauberischen Wechsel von Erhabenheit und Lieblichkeit
auszeichneten, körperlich und geistig schöne Menschen, welche in der
Skulptur und in dm Dichtungen ihr Spiegelbild fanden. Es war
nicht bloß die formale Schönheit, die in der griechischen Kunst zur
höchsten Vollendung ausgebildet wurde. Diese Form war nur der
nothwmdige Ausdruck des schönen Inneren. Die Seele hat so zu
sagen sich körperlich offenbart und zwar jede GcisteSeigenthümlichkeit
in zwingender Deutlichkeit. Das ist der eigenthümliche Vorzug der
antiken griechischen Kunst und die Modelle fanden die Künstler in
ihrem Volke. Zeus ist nur das Idealbild eines vollendeten griechi-
schen Mannes und Aphrodite das des griechischen Weibes. Ein
glückliches Klima, eine naturgemäße körperliche Ausbildung, eigen-
thümliche politische und soziale Verhältnisse, Nationalreichthum und
Verfeinerung eines lebhaften Geistes entwickelten das griechische Volk
zu schönen Menschen, deren Typus, wie die Kunst ihn uns über-
liefert, noch heute der Maßstab menschlicher Schönheit ist. Unsere
Illustration zeigt uns nach dem geistvollen Gemälde Edith Marti-
neau's ein griechisches Mädchen, deren feine Linien bei lebenswahrem
originellem Ausdrucke uugemein fesselud sind. Wir haben hier jeden-
falls ein Porträt vor uns, denn der Ausdruck ist zu individuell,
um nur als Typus genommen werden zu können — möglicher Weise
hat eine Neugriechin zu diesem Bilde gesessen, denn der pikante Zug,
der diesen Kopf auszeichuet, pflegt eine Eigenthümlichkeit der modernen
sehr gemischtblütigen Griechinnen zu sein. Haltung, Kleidung, Frisur
und die Linien des Gesichtes sind aber so entschieden antik, wie wir
Aehnliches auf dm pompejanischm Wandgemälden finden.

einem großen Finale, das hauptsächlich mit finanziellen Angelegen-
heiten sich beschäftigt. Wenn das kein Humbug ist, dann ist es
der kapitalste Spaß, den die Musikgeschichte zu verzeichnen hat.
Commis - Konsnmvereine. Die Commis und Comptoir-
gehülfcn in der londoner City find auf einen geschcidtm Gedanken
gekommen, oder richtiger wollen aus einem gescheidten Gedanken,
aus dem ein großer Theil des Mittelstandes in England Nutzen
gezogen hat, jetzt ebenfalls Nutzen ziehen. Die City-Clerks bilden
eine hart bedrängte Klasse, der es außerordentlich schwer fällt, mit
den geringen Salären innerhalb der Respektabilitütsgreuze zu blei-
ben, um so schwerer, als sie im Centrum des ReichthumS sich täg-
lich befinden. Sie haben auf einer jüngst in der City abgchaltenen
Versammlung daher beschlossen, einen Konsumverein zu gründen,
nm so die täglichen Bedürfnisse sich so billig als nur irgend mög-
lich zu verschaffen. Es wird u. A. auch beabsichtigt, Kaffee- und
Speisehäuser nach Kooperativ-Prinzipien zu gründen, wo die Tau-
sende von Clerks ihr Mittagessen n. s. w. für ein Billiges werden
erhalten können.

SHa ch.
(Ncdigirt von Jean Dufresne.)
Von S. Loyd.


Weiß zieht und seht mit dem vierten Zuge Matt.

Auflösung des Rösselsprungs Seite 192:
Die reine Frau ist wie ein frischer Quell,
Der uns cntgegensprudelt klar und hell.
Wie eine lautre Gottesoffenbarung;
Er labt und freut uns nur, trägt keine Lasten,
Doch die sich beugen unter stolzen Masten,
Die Ström' und Meere schöpfen aus ihm Nahrung.

Auflösung des Näthsels Seite 192:
Huhn.


H rn. A. F. in Vohburg. Wenden Sie sich an die Harmo-
niumfabrik von Trefz und Feucht iu Stuttgart und Ihre Wünsche
werden befriedigt werden,
Hr n. I o se p h ... . h a in G raz. Vs gmstibus non 68t äis-
Manckuiu. Das Räthsel ist ein Produkt Ihrer schöpferischen Phantasie.
Ein Görlitzer. Sie nehmen's genau. Dank für Ihren in-
teressanten Brief. Wir werden vorkommenden Falls von Ihre»
Notizen Gebranch machen.
Hrn. W. Kolppe in Breslau. Nur eines ist brauchbar.
Hrn. Franz Saalas. Unser Journal führt ja den Titel
„zur Unterhaltung und Belehrung"; wir müssen deßhalb nach beiden
Richtungen Bedacht nehmen.
Hrn. V. Meyer in Wetzlar. Sie erhalten jetzt 24 statt 2ü
Hefte.
Richtige Lösungen von Räthseln, Charaden rc. sind nns zuge-
gangen von: Amalie H., Kiel; Johannes Kanitz, Leipzig;
Heimatlos, Soest; Rudolph Kollarth; Auna K., Kassel;
F. F. Reimers, Altona; F. Wurzel, Prag; H. Wiebe,
Bücken; I. Wanderle, Reichenberg; E. D....S, Bremen;
Ewald Luschkc, Görlitz; Emil Roman, Berlin; H. Mx.,
Dresden; Lazarus Dannheisser, Frankfurt a. M.; W.
Kelm, Dortmund; Ametie L., Koblenz; Arth. Löwenstein,
Pilsen; Marie Ganahl, Wien; H. Dillenberger, Essen;
Max R., Zwickau; W. v. Terlecki; H. Kah; Emil Rosen-
baum, Nürnberg; Alois Schmidt, Landsberg; August
Batschori; A. Eder, Lilienfeld; Heinrich Dörr, Baden;
I. Strauch; E. Krause.
Hrn. D. H. in New-York. Die Matrosen nennen ihr
Schwimmen so, wenn sie nicht mit den Armen auf der Oberfläche des
Wassers streichen, sondern mit diesen mehr vertikale Bewegungen
machen, um gegen die Wogen anzukämpfen.
Hrn. Pharmazeut F. in Goldberg. Zu spät. Bedenken
Sie die Herstellungszeit unseres Journals.
Eine arme Wittwe. Diese Frage ist so oft schon beantwortet
worden, daß wir nicht mehr darauf zurückkommcn können.
B. G. S. lieber die Pflege der Singstimme finden Sie in
Klencke's Hauslexikon II. S. 499 eine ausführliche Anweisung.
Frln. Karolne W. in R. Das Wetter ist bei nervösen Per-
sonen allerdings von großem Einfluß auf die Stimmung; abgesehen
von der Temperatur, Feuchtigkeit, Schwere der Luft rc., schon durch
den größern oder geringern Lichtreiz. Nur darf man ihm nicht
gar zu viel Selbstherrlichkeit gestatte», wozu nervöse Damen mit-
unter sehr geneigt sind. Häufig wird sogar Verdrießlichkeit ans
Langeweile dem grauen Nebeltag aufgebürdet.
Hrn. Otto Gl—. Für einen ersten Versuch ganz nett; aber
weßhalb auch gleich sich gedruckt sehen wollen. Das ist doch etwas
zu viel stürmischer Thatendrang der Jugend.


Ein Protest. Die „N. fr. Pr." in Wien erhielt mit dem
Poststempel Wiener-Neustadt folgendes Schreiben:
„Geehrte Redaktion! In Ihrem Morgenblatte vom 10. Nov.
steht gedruckt, daß der Rock, welcher dem Äoä. vr. Hofer in einem
Kaffeehanse, Alserstraße 11, gestohlen worden ist, neu war. Dagegen
muß ich protestiren, deun er diente wenigstens schon drei Winter.
Hochachtungsvoll — Der Dieb."
Das Schreiben ist vollkommen fehlerfrei, der Absender scheint
daher der Hauto-voloo unter den Dieben anzugehören.

Auch Zukunftsmusik. Ein in Boston lebender Lehrer,
Namens Greeler, hat sich durch des seligen Grotry Beispiel, der
einmal eine holländische Zeitung in Musik setzte, verleiten lassen,
die amerikanische Konstitution zu komponiren. Es ist das ein großer
gemischter Chor mit Orchesterbegleitung. Die Einleitung ist rezi-
tativisch gedacht und wird von den Bässen gesungen; im ersten
Artikel führt der Tenor die Melodie, bei den andern Artikeln treten
Soprane und Bässe in die erste Linie. Jener Theil der Konstitu-


Auflösnng des Bilderräthsels Seite 192:
Rheinweine.

Redaktion, Druck und Verlag von Ed. Hallbcrgcr in Stuttgart.

Zwei reizende poetische Weihnachtsgaben!
Im Verlag von Eduard Hallberger in Stuttgart ist soeben neu
erschienen:
Mein Herz in Liedern.
Von
August Silverstein.
Dritte, vermehrte Anflage.
(Gesammtansgabe.)
Inhalt: Lieke - Lekcn - siatcrlanä - Natur - Löicrz - Gestalten unä Gekiläe.
Fein in Leinwand gebunden mit Goldschnitt und reicher Gold- und Schwarz-
druck-Verzierung. Preis Thlr. 2. oder fl. 3. 30 kr. rhein.

Aarkarossa's Wrautrveröer.
Eine
wirtemberger Sage
von
Luälvig Aaiftner.
Fein in Leinwand gebunden mit Goldschnitt und reicher Gold- und
Schwarzdruck-Verzicrung.
Preis Thlr. 1. 15 Sgr. oder fl. 2. 36 kr. rhein.

NMerMi'8 kerlnL

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V. liier, ^.ebtrÜK 8tuksu bosli; Delikt', Lis in clis 8tepps — vulöslielrs Laucks — Nora — Lobulck unck 8üllns — Llussts 68 sein — 2rvisebsu Vater uuck 8oliu — ^.uk 6apri;
VliN DklVtllt, vsr rotlls Lascülik — Lius Krosse Dams — vsr Ulan — Der 8pislprokss8or; DlUK'kIktkilt vis ^.inarons; Ldkl'8, Lius äA^ptisolls NäuiKstoebter; Dtilivlitill, Osr
8trisll »in cksu Hals; Drv88v, Ilaria Llaneini —Liu Lsvolukiouär — Oer 8tacktsuKsl; DiltrliVlV, vis sebönsrsu 8tuucksn — Lsdsnsbiläsr; UtikliliiNtler, vsr IVssüsel cksa
Lsdsus — Nabss uuck Lsrusa — Neue Ossekiebten — 2rvvlt ^sttsl — Vssskiebtsu im ^iellxaelc — Der 8turiuvoKsl — Nullen; DtirtlllllllN, vis Istrcksu vaKö eines lvöuiKs;
Ilvetvr, vsr vsrlorus 8obn; Hvpteil, vsr Kraus Lrsuuck; Ziels, Lrlsbtss uuck Lrckaebtss; Wilk?, Locksrisü — LrmibluuKeu— vis Lörstersbraut vou Nsunllirelisu: DtUlDtz,
J.du Vslkau — vsr LsKsudoAsu — vsutsebsr Lloucksebsiu; 8iiIIltir0lV, Liu Texter uuck Lrouen — Lurouäiselis Llinsn uuck OsKSumiusu — 2wei Naissrllronsn; UkikIlkN-
IIII8VN, vss vsr-sus 6ol§atba.
 
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