Zur Psychologie des Mißtrauens
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Freud hatte uns in seinem Aufsatz: ^Zeitgemäßes über Krieg
und Tode gezeigt, wie der Krieg die Triebumbiidung, auf weicher
unsere Kultureignung beruht, rückgängig gemacht hat, wie wir eine
Illusion aufgeben mußten, daß unsere Triebneigungen sublimiert
keiner Schranken des äußeren Zwanges bedürfen, um den kulturellen
Forderungen zu entspreAen.
Der Krieg hat uns gezeigt, daß die Kultur uns zwar die
Triebunterdrückung auferlegt hat, niAt aber die Bereits Aalt der
gehemmten Triebe, im geeigneten Momente durAzubreAen, gestört
hat. Wir waren Zeugen, wie rasA siA der mens Ali Ae Sadismus, der
ganze Abgrund des Hasses und der Feindseligkeit der mens Ali Aen
Seele, seiner SAranken entledigen konnte, und siA gebärdete, als
hätte er nie die Fesseln der langen Unterdrü&ung getragen. Und
einmal losgelassen, gehen die mäAtigsten Triebe niAt gleiA gefügig
ins JoA zurück.
NoA tobt siA der Sadismus in seiner Losgelassenheit aus.
Wo er primitiver, ungeheuAelter, unkultivierter ist, wirkt er aktiver:
Er mordet und plündert.
Wo er durA größere KulturdurAtränkung vom Individuum
zurü&gewiesen wird, windet er siA in seinen Fesseln: Aus der
Unterdrüdcung sendet er seine Ausläufer des Hasses und der Feind-
seligkeit, durch die bereits wirkende Zensur zurüAgehalten, bedient
er siA der ihm vertraut gewordenen MeAanismen der Reaktions-
bildungen, Projektionen etc.
Als AusdruA der letzten erkennen wir das Mißtrauen.
Unsere Seele ist primitiver geworden. Die Welt wurde uns voller
Dämonen. Denn, stammt unser Mißtrauen niAt aus denselben Quellen
unserer Seele wie der Dämonenglauben der Primitiven?
Die PsyAoanalyse hat uns das Sehen gelehrt!
6*
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Freud hatte uns in seinem Aufsatz: ^Zeitgemäßes über Krieg
und Tode gezeigt, wie der Krieg die Triebumbiidung, auf weicher
unsere Kultureignung beruht, rückgängig gemacht hat, wie wir eine
Illusion aufgeben mußten, daß unsere Triebneigungen sublimiert
keiner Schranken des äußeren Zwanges bedürfen, um den kulturellen
Forderungen zu entspreAen.
Der Krieg hat uns gezeigt, daß die Kultur uns zwar die
Triebunterdrückung auferlegt hat, niAt aber die Bereits Aalt der
gehemmten Triebe, im geeigneten Momente durAzubreAen, gestört
hat. Wir waren Zeugen, wie rasA siA der mens Ali Ae Sadismus, der
ganze Abgrund des Hasses und der Feindseligkeit der mens Ali Aen
Seele, seiner SAranken entledigen konnte, und siA gebärdete, als
hätte er nie die Fesseln der langen Unterdrü&ung getragen. Und
einmal losgelassen, gehen die mäAtigsten Triebe niAt gleiA gefügig
ins JoA zurück.
NoA tobt siA der Sadismus in seiner Losgelassenheit aus.
Wo er primitiver, ungeheuAelter, unkultivierter ist, wirkt er aktiver:
Er mordet und plündert.
Wo er durA größere KulturdurAtränkung vom Individuum
zurü&gewiesen wird, windet er siA in seinen Fesseln: Aus der
Unterdrüdcung sendet er seine Ausläufer des Hasses und der Feind-
seligkeit, durch die bereits wirkende Zensur zurüAgehalten, bedient
er siA der ihm vertraut gewordenen MeAanismen der Reaktions-
bildungen, Projektionen etc.
Als AusdruA der letzten erkennen wir das Mißtrauen.
Unsere Seele ist primitiver geworden. Die Welt wurde uns voller
Dämonen. Denn, stammt unser Mißtrauen niAt aus denselben Quellen
unserer Seele wie der Dämonenglauben der Primitiven?
Die PsyAoanalyse hat uns das Sehen gelehrt!
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