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Róheim, Géza: Das Selbst, [4], die Außenseele: eine vorläufige Mitteilung
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.28545#0459
Das Selbst
433
Das Setbst.
(Eine vorläufige Mitteilung. Schluß'.)
Von Dr. GEZA RÖHBIM (BUDAPEST).
IV. Außenseele.
Tn Peru heißt es >a!l things in nature had a spiritual essence or
j counterpart-K Die MuskogeeHndianer behaupten, daß das Muster
i. od^i* seelische Ebenbild jedes Körpers, auch der leblosen Gegen^
stände, in einer anderen Welt vorgebildet isF. Die Ojibways erkennen
nidit nur dem Mensdien und Tieren, sondern auA dem Holze, den
Werkzeugen, Geschirren, Waffen und Kleidern ein unsterbliches
Etwas zu, und leben so förmliA in einer verdoppelten Welt, einer
siAtbaren und einer damit koexistenten unsiAtbarenh Die Men-
taweiUnsulaner glauben, daß jedes Boot, jedes Haus seine Seele
hat, und wenn die Seele (regat) das Boot verläßt, so verfault das
Holz und das Boot versinkt. Man zeigt ihnen ein Stüde Holz,
dessen eine Seite sAon verfault ist, während die andere von Fäulnis
noA niAt angegriffen ist. Nur diese Seite hat eine Seele — sagen
sie-'. Bei den Karen hat alles seine Seele. Wenn die Seele oder
3>Bssenzc sAwindet, stirbt der Gegenstand". In Westafrika hat alles
seine Seele. Der Blitz, der in den Baum sAlägt, tötet dessen Seele
und das zerbroAene GesAirr hat seine Seele verloren?. Die Eskimo
sagen, daß jeder Stein, Berg und jedes Werkzeug eine Seele be-
* Siebe Imago VII, Heft 1, 2 und 3. S. 1, 42 und 310.
- C. Markham: The Incas of Peru. 1911. 110.
3 Ad. Bastian: Beiträge zur vergleichenden Psychologie. 1868. Anm. 1
nach Bartram.
^ A. P. Reid: ReligiousBeliefs of the Ojiboislndians. journal of the An-
thropologica! Institute. 1873, 109. E. B. Tylor: Primitive Culture. 1903. I. 479.
Th. Waitz: Anthropologie der Naturvölker. III. 199.
^ A. C. Kruijtt: Het Animisme. 1916. 136. A. Maass: Bei liebens-
würdigen Wilden. 1902. 72.
c Siehe Crawley: The Idea of the Soul. 1909. Nach E. B. Cross:
Journal of the American Oriental Society. IV. 309—312. F. Mason: Journal of
the Royal As. Soc. of Bengal. XXXIV 193 — 202 und auchC. J. F. S. Forbes:
British Burma. 1878. 272, 273.
' M. H. Kingstey: The Fetish View of the Human Soui. Folk-Lore.
VIII, 141-145.
433
Das Setbst.
(Eine vorläufige Mitteilung. Schluß'.)
Von Dr. GEZA RÖHBIM (BUDAPEST).
IV. Außenseele.
Tn Peru heißt es >a!l things in nature had a spiritual essence or
j counterpart-K Die MuskogeeHndianer behaupten, daß das Muster
i. od^i* seelische Ebenbild jedes Körpers, auch der leblosen Gegen^
stände, in einer anderen Welt vorgebildet isF. Die Ojibways erkennen
nidit nur dem Mensdien und Tieren, sondern auA dem Holze, den
Werkzeugen, Geschirren, Waffen und Kleidern ein unsterbliches
Etwas zu, und leben so förmliA in einer verdoppelten Welt, einer
siAtbaren und einer damit koexistenten unsiAtbarenh Die Men-
taweiUnsulaner glauben, daß jedes Boot, jedes Haus seine Seele
hat, und wenn die Seele (regat) das Boot verläßt, so verfault das
Holz und das Boot versinkt. Man zeigt ihnen ein Stüde Holz,
dessen eine Seite sAon verfault ist, während die andere von Fäulnis
noA niAt angegriffen ist. Nur diese Seite hat eine Seele — sagen
sie-'. Bei den Karen hat alles seine Seele. Wenn die Seele oder
3>Bssenzc sAwindet, stirbt der Gegenstand". In Westafrika hat alles
seine Seele. Der Blitz, der in den Baum sAlägt, tötet dessen Seele
und das zerbroAene GesAirr hat seine Seele verloren?. Die Eskimo
sagen, daß jeder Stein, Berg und jedes Werkzeug eine Seele be-
* Siebe Imago VII, Heft 1, 2 und 3. S. 1, 42 und 310.
- C. Markham: The Incas of Peru. 1911. 110.
3 Ad. Bastian: Beiträge zur vergleichenden Psychologie. 1868. Anm. 1
nach Bartram.
^ A. P. Reid: ReligiousBeliefs of the Ojiboislndians. journal of the An-
thropologica! Institute. 1873, 109. E. B. Tylor: Primitive Culture. 1903. I. 479.
Th. Waitz: Anthropologie der Naturvölker. III. 199.
^ A. C. Kruijtt: Het Animisme. 1916. 136. A. Maass: Bei liebens-
würdigen Wilden. 1902. 72.
c Siehe Crawley: The Idea of the Soul. 1909. Nach E. B. Cross:
Journal of the American Oriental Society. IV. 309—312. F. Mason: Journal of
the Royal As. Soc. of Bengal. XXXIV 193 — 202 und auchC. J. F. S. Forbes:
British Burma. 1878. 272, 273.
' M. H. Kingstey: The Fetish View of the Human Soui. Folk-Lore.
VIII, 141-145.